Vierter DHB-Sieg:Warten auf Kroatien

IHF Men?s Handball World Championship 2017, Rouen, France - 18 Jan 2017

Konzentriert beim Siebenmeter: Kapitän Uwe Gensheimer erzielte acht Tore gegen Weißrussland.

(Foto: Yoan Valat/EPA)

Uwe Gensheimer ist bester Torschütze beim 31:25 gegen Weißrussland, das zumindest in der ersten Halbzeit umkämpft ist.

Von Joachim Mölter, Rouen

Einer der heitersten Momente bei dieser Handball-WM in Frankreich ist es, wenn der Hallensprecher in Rouen den deutschen Rückraumspieler Julius Kühn ankündigt: Schüüliüüs Künn! Am Mittwoch war der Name Schüüliüüs Künn ziemlich oft zu hören, nach jedem seiner fünf Treffer beim 31:25 (16:16) gegen Weißrussland. Und am Ende noch mal, als der 23-Jährige als bester Spieler der Partie geehrt wurde, obwohl seine Teamkollegen Uwe Gensheimer (acht Tore) und Steffen Fäth (sechs) erfolgreicher waren. Aber die hatten diese Auszeichnung zuvor im Turnier schon mal bekommen.

Die erfreulichste Erkenntnis der Partie war, dass die zuletzt angeschlagenen Andreas Wolff und Paul Drux mitwirken konnten. Torhüter Wolff hatte sich am Dienstag beim 38:24 über Saudi-Arabien eine Prellung des Gesäßmuskels zugezogen, Rückraumspieler Drux war am Sonntag beim 35:14 über Chile umgeknickt. Beide standen gegen Weißrussland in der Anfangsformation.

Für beide Teams war das Duell eine Einstimmung auf Endspiele unterschiedlicher Qualität am Freitag: für die deutschen Handballer auf die abschließende Vorrundenbegegnung um 17.45 Uhr mit Kroatien, in der es um den Gruppensieg geht; für die weißrussischen auf das Treffen mit Chile, das darüber entscheidet, wer in die K.o.-Runde einzieht - und wer ausscheidet. Am Anfang hatten sich die Deutschen tatsächlich einlullen lassen von den Weißrussen, die ihnen erstmals bei dieser WM einen Zwei-Tore-Rückstand bescherten (8:10/16.). "Zum Glück haben wir den Schalter noch mal umlegen können", resümierte Julius Kühn. Ein Zwischenspurt vom 16:16 zum 24:18 binnen zehn Minuten nach der Pause reichte für den vierten Sieg im vierten Vorrundenspiel. "Die zweite Halbzeit ging zumindest mal in die richtige Richtung", fand Kai Häfner.

Die Partie gegen die Weißrussen war indes schnell abgehakt von den deutschen Spielern. "Ich freue mich jetzt aufs Spiel am Freitag", sagte Abwehrchef Finn Lemke. Das sei "extrem wichtig", befand Andreas Wolff. Der Gewinner der Gruppe C wird mit Reiseerleichterungen belohnt: Er muss zur K.o.-Runde in die nur 130 Kilometer entfernte Hauptstadt Paris weiterreisen und darf dort bis zu seinem letzten Spiel bleiben. Der Zweitplatzierte hingegen muss sich auf den 850 Kilometer langen Weg nach Montpellier begeben.

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