Vierte Etappe:Gavirias zweiter Coup

Vierte Etappe: Mit geballter Faust bejubelt Fernando Gaviria seinen zweiten Etappensieg bei dieser Tour de France.

Mit geballter Faust bejubelt Fernando Gaviria seinen zweiten Etappensieg bei dieser Tour de France.

(Foto: Marco Bertorello/AFP)

André Greipel verpasst den Etappensieg bei der Tour de France knapp im Sprint, zeigt aber aufsteigende Form. Der Kolumbianer Fernando Gaviria gewinnt bereits zum zweiten Mal bei dieser Tour, Marcel Kittel wird Fünfter.

André Greipel hauchdünn geschlagen, Marcel Kittel wieder ohne Glück: Die deutschen Sprinter sind auf der vierten Etappe der 105. Tour de France durch die Bretagne leer ausgegangen und geraten langsam unter Zugzwang. Beim zweiten Tagessieg des Kolumbianers Fernando Gaviria landete Routinier Greipel auf Platz drei, Kittel wurde Fünfter. Vor der Schinderei in den Alpen bieten sich den Sprint-Spezialisten nur noch zwei Chancen.

Der 35 Jahre alte Greipel (Rostock/Lotto-Soudal) fuhr nach 195 km in Sarzeau einen nahezu perfekten Sprint, stand dann einen Hauch zu lang im Wind und wurde von Gaviria (Quick-Step Floors) sowie vom slowakischen Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) überflügelt. Nach Platz vier am Sonntag zeigte Greipel, der nach der Zieleinfahrt frustriert gegen eine Bustür hämmerte, aber aufsteigende Form.

"Ich bin einen guten Sprint gefahren. Am Ende gegen Gaviria zu verlieren, der momentan der Stern am Sprinterhimmel ist, ist nicht verkehrt", sagte Greipel. "Das war ein schwieriger Sieg. Wir hatten nicht so viel Hilfe, um die Ausreißer zu kontrollieren", sagte Gaviria. John Degenkolb (Gera/Trek-Segafredo) kam auf Platz acht. Kittel (Arnstadt/Katjuscha-Alpecin), der weiter auf seinen 15. Tour-Etappensieg warten muss, war im Finale eingeklemmt und konnte nicht ganz vorne eingreifen. Am Samstag war der 30-Jährige zum Auftakt in Fontenay-le-Comte Dritter, einen Tag später konnte er nach einem Defekt nicht in die Entscheidung eingreifen.

Olympiasieger Greg Van Avermaet (Belgien/BMC) verteidigte das im Teamzeitfahren am Montag eroberte Gelbe Trikot und führt weiter vor seinem Teamkollegen Tejay van Garderen (USA). Titelverteidiger Chris Froome (Großbritannien/Sky) kam wie die weiteren Favoriten auf den Gesamtsieg ohne Zeitverlust ins Ziel.

Die Sprinterteams verrichteten dabei Maßarbeit: Eine Fluchtgruppe mit vier Außenseitern, die sich bereits beim Start gebildet hatte, hatte rund siebeneinhalb Minuten Vorsprung herausgefahren. Fünf Kilometer vor dem Ziel bremste ein Massensturz die Verfolger aus, es sah kurzzeitig nach einer Überraschung aus. Erst rund 1000 Meter vor dem Ziel stellte das Peloton die Ausreißer.

Den Sprintern bieten sich vor den ersten großen Schinderei in den Alpen noch zwei weitere Siegchancen, die nächste am Freitag in Chartres. Am Mittwoch, auf dem Weg nach Quimper im Departement Finistere im äußersten Westen Frankreichs, ist die Etappe mit fünf Bergwertungen eine Sache für Klassikerjäger wie John Degenkolb oder auch einen Ausreißer.

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