Vier Feldverweise in sechs Minuten:Hamburgs Titelträume schwinden

Nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal und UEFA-Cup muss der Hamburger SV wohl auch die Hoffnungen auf die Meisterschaft begraben.

Die Hanseaten kamen im Nordderby beim VfL Wolfsburg nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus und haben im Titelrennen der Fußball-Bundesliga damit neun Spieltage vor Saisonende bereits sieben Zähler Rückstand auf Tabellenführer Bayern München. Die "Wölfe" festigten dagegen ihren Platz im oberen Mittelfeld der Tabelle und bleiben 2008 vor heimischem Publikum weiter unbesiegt.

Vier Feldverweise in sechs Minuten: Sitzfußball zwischen Wolfsburg und Hamburg.

Sitzfußball zwischen Wolfsburg und Hamburg.

(Foto: Foto: dpa)

Ein Tor von Abwehrspieler Bastian Reinhardt brachte die Gäste vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften VW-Arena in der 14. Minute in Führung. Der HSV-Innenverteidiger war nach einer Ecke von Piotr Trochowski am Fünf-Meter-Raum zur Stelle und konnte ungehindert einköpfen. Für den Ausgleich sorgte VfL-Stürmer Danijel Ljubloja (52.), der ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub den ersten Treffer für seinen neuen Arbeitgeber erzielte.

Für wesentlich mehr Unterhaltung sorgten dann aber vier Feldverweise in zehn Minuten. Je eine Gelb-Rote Karte sahen der Wolfsburger Abwehrspieler Alexander Madlung (80.) und der erst sechs Minuten zuvor eingewechselte Hamburger Vincent Kompany (87.), wegen Unsportlichkeit zeigte Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) den Streithähnen Grafite (Wolfsburg) und Joris Mathijsen (Hamburg/beide 90.) die Rote Karte.

Der HSV nutzte zunächst geschickt die sich bietenden Räume im Mittelfeld und erspielte sich im ersten Durchgang so ein leichtes Übergewicht. Zudem stand die Mannschaft von Trainer Huub Stevens in der Defensive gewohnt sicher und ließ anfangs nur wenige Chancen der Platzherren zu. Die beste Gelegenheit für den VfL vor der Pause vergab Edin Dzeko (19.), dessen Direktabnahme nach einer Flanke von Christian Gentner über das Tor ging.

Dagegen entwickelten sich vor dem Tor des Wolfsburger Keepers Diego Benaglio auch nach dem Gegentreffer weitere gefährliche Situationen. So musste der Torwart in der 22. Minute all sein Können aufbieten, um einen Schuss von Jerome Boateng aus 20 Metern zu entschärfen. In der 34. Minute landete eine verunglückte Flanke von Thimothee Atouba am Fünf-Meter-Raum, wo Benaglio allerdings vor Rafael van der Vaart klären konnte. Ein Schuss von Trochowski (43.) aus 22 Metern ging knapp über das Tor.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Gastgeber mutiger und setzten den Gegner zunehmend unter Druck. Beim Ausgleich hatte Ljuboja allerdings Glück, da sein Schuss unhaltbar für HSV-Schlussmann Frank Rost noch abgefälscht wurde. Profitiert hatte der Serbe zudem von einem folgenschweren Abspielfehler von Trochowski. In der Folgezeit hatten beide Mannschaften noch die Gelegenheit zum Siegtreffer, konnten sich jedoch in der entsprechenden Situation nicht durchsetzen.

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