Videobeweis:"Gar nicht oder durchgehend"

Die Bundesliga-Trainer plädieren für eine Pause des Videobeweises. Die neue Technik war am ersten Spieltag bei einigen Partien wegen technischer Probleme teilweise oder sogar komplett ausgefallen.

Angesichts von Spekulationen über den weiteren Einsatz des Videoassistenten in der Fußball-Bundesliga mehren sich die Befürworter einer Pause, in der die anfänglichen Pannen beseitigt werden sollen. "Wenn die technischen Probleme weitergehen - es in einem Stadion funktioniert und im anderen nicht -, dann habe ich damit ein Problem. Entweder gar nicht oder durchgehend", sagte Trainer Pal Dardai von Hertha BSC: "Lieber noch ein bisschen Zeit lassen und dann sauber loslegen." Der Mainzer Trainer Sandro Schwarz sagte: "Wichtig und entscheidend ist, dass alle gleich bedient werden, auch die Schiedsrichter."

Der Bild-Zeitung zufolge soll der Einsatz des Hilfsmittels am zweiten Spieltag nach den Schwierigkeiten zum Auftakt unsicher sein. Bei weiteren Tests in dieser Woche seien technische Fehler aufgetreten. Sollten abschließende Prüfungen nicht fehlerfrei verlaufen, könnte das technische Hilfsmittel vorerst nicht mehr zum Einsatz kommen. Von der Deutschen Fußball Liga (DFL) gab es dazu am Donnerstag keine Stellungnahme. Projektleiter Hellmut Krug hatte zu Wochenbeginn gesagt: "Wir können nicht Wochen und Wochen so weitermachen. Vor allem für Schiedsrichter ist das unzumutbar." Krug hatte ein Krisentreffen mit dem Dienstleister Hawkeye angekündigt. Ein schneller Wechsel des Anbieters soll jedoch nicht möglich sein.

Die Ursache der Probleme ist offiziell weiter nicht bekannt

Wolfsburgs Sportdirektor Olaf Rebbe sprach wie seine Amtskollegen Max Eberl von Borussia Mönchengladbach und Frank Baumann von Werder Bremen von einem sinnvollen Hilfsmittel. Baumann plädierte dafür, einige Spieltage abzuwarten, falls nicht gewährleistet sei, dass die Technik über 90 Minuten funktioniert. Auch Kölns Trainer Peter Stöger befürwortet den Videobeweis grundsätzlich: "Ich hoffe, sie bekommen es in den Griff. Denn es sollte schon über die ganze Saison getestet werden." Der Mainzer Sport-Vorstand Rouven Schröder ergänzte, dass "wir jetzt nicht alles über den Haufen werfen müssen". Er hält bei Unsicherheiten ebenfalls eine Pause für die beste Lösung.

Am ersten Spieltag war der Videoassistent bei einigen Partien komplett oder teilweise ausgefallen. Zudem stand die zur Unterstützung bei Abseitsentscheidungen vorgesehene kalibrierte Hilfslinie in den Samstagspielen nicht zur Verfügung. Die Ursache der Probleme ist offiziell nicht bekannt. Die zunächst von Projektleiter Krug vermuteten Probleme mit den Glasfaserverbindungen seien ausgeschlossen worden, berichtete der Kicker.

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