Video-Assistent:Grindel präzisiert

Nach missverständlichen Aussagen während einer TV-Sendung erklärt der Präsident des Deutschen Fußball-Bunds, wann der Video-Assistent eingreifen soll.

Nach einigen Irritationen über öffentliche Aussagen von DFB-Boss Reinhard Grindel hat der Deutsche Fußball-Bund am Sonntagabend präzisiert, wie er sich künftig den Einsatz des Videobeweises vorstellt. Dafür veröffentlichte er ein "Erklär-Interview" mit dem Präsidenten auf der eigenen Internet-Seite. "Der Video-Assistent soll zunächst einmal bei Szenen eingreifen, die der Schiedsrichter gar nicht gesehen hat und deshalb keine Entscheidung treffen konnte", sagt Grindel darin: "Darüber hinaus aber eben auch bei Szenen, die er nach seiner Wahrnehmung klar sieht und bewertet, der Video-Assistent nach wenigen Sekunden aber anhand der TV-Bilder erkennt, dass der Schiedsrichter mit seiner Wahrnehmung und damit seiner Entscheidung klar falsch lag."

Im Sport1-Doppelpass am Sonntag hatte sich das noch anders angehört. Dort hatte Grindel erklärt, dass ein Fehler des Referees nicht überstimmt werden soll, wenn er die Szene gesehen, aber "nur" falsch bewertet hat. "Wenn der Schiedsrichter etwas sieht, muss er entscheiden. Er hat die Hoheit auf dem Platz. Dann muss man auch damit leben, dass es zu Fehlern kommt", hatte der DFB-Boss gesagt. Diese Aussage präzisierte Grindel im Nachgang und bezog sich dabei auf die Vorgaben durch die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab). "Der Video-Assistent soll sich strikt an das Protokoll des IFAB halten, sprich nur bei ganz klaren Fehlentscheidungen einschreiten", sagte er: "Bei strittigen Szenen, bei denen er vielleicht eine andere Auffassung oder Wahrnehmung hat als der Schiedsrichter, soll er nicht eingreifen."

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: