VfL Wolfsburg:Der Trainer-Verschleiß-Verein

Felix Magath, Klaus Augenthaler, Eric Gerets, Holger Fach: Die Vorgänger von Dieter Hecking als Trainer des VfL Wolfsburg haben es stets nicht sonderlich lange ausgehalten. Im Schnitt verbraucht der Verein pro Saison fast einen Trainer - dabei hielt die längste Amtszeit fünf Jahre. Fast vergessene Namen sind dabei. Eine Chronologie in Bildern.

in Bildern

1 / 13

VfL Wolfsburg:Dieter Hecking

-

Quelle: AFP

Felix Magath, Klaus Augenthaler, Eric Gerets, Holger Fach: Die Vorgänger von Dieter Hecking als Trainer des VfL Wolfsburg haben es stets nicht sonderlich lange ausgehalten. Im Schnitt verbraucht der Verein pro Saison fast einen Trainer - dabei hielt die längste Amtszeit fünf Jahre. Fast vergessene Namen sind dabei. Eine Chronologie in Bildern.

Dieter Hecking heißt der neue Trainer beim VfL Wolfsburg. Die Verlockungen, beim schwer alimentierten VW-Klub zu arbeiten, sind seit jeher groß. Hecking führt "natürlich auch wirtschaftliche Dinge" an für den Wechsel von Nürnberg nach Wolfsburg an. Bei ihm gelten immerhin auch familiäre Gründe: Seine Familie wohnt in Niedersachsen. Ob er es lange aushält? Ein Blick in die Vergangenheit erzählt, dass Hecking durchaus ins Risiko geht. Seine Vorgänger als Bundesliga-Trainer des VfL Wolfsburg.

2 / 13

VfL Wolfsburg:Willi Reimann

WILLI REIMANN VERLÄSST FC ST. PAULI

Quelle: DPA

Willi Reimann (24.10.1995 bis 17.03.1998): Er führte den VfL Wolfsburg 1997 in die erste Bundesliga. Im Frühjahr 1998 stand der VfL bedrohlich nahe davor, gleich wieder abzusteigen. Reimann kämpfte um seinen Posten, doch nach seinem 100. Bundesligaspiel und einer 1:2-Niederlage gegen den Karlsruher SC musste er gehen.

3 / 13

VfL Wolfsburg:Uwe Erkenbrecher

VfL Wolfsburg Amateurs v SC Paderborn

Quelle: Getty Images

Uwe Erkenbrecher (18.03.1998 bis 22.03.1998): Einst führte er den VfL Wolfsburg von der Oberliga in die 2. Bundesliga (1991/92). Musste aber schon in der darauffolgenden Saison wegen Erfolglosigkeit gehen. Als Übergangs-Coach schaffte er es 1998 dann noch mal für vier Tage auf den Chefsessel. In der Ära der Bundesligatrainer des VfL ist das die mit Abstand kürzeste Dienstzeit. 

4 / 13

VfL Wolfsburg:Wolfgang Wolf

MSV DUISBURG - VFL WOLFSBURG

Quelle: DPA

Wolfgang Wolf (23.03.1998 bis 04.03.2003): Kein Trainer passte rein namenstechnisch besser zum VfL Wolfsburg. Und tatsächlich hielt die Verbindung zwischen dem Übungsleiter und dem Verein so lange wie keine andere in der Erstliga-Geschichte des Vereins. Wolf rettete die Mannschaft vor dem Abstieg und brachte Wolfsburg auf Kurs Europa. Doch als das Ziel Champions League im Jahr 2003 in Gefahr schien, reagierte der Verein und trennte sich vorzeitig. 

5 / 13

VfL Wolfsburg:Jürgen Röber

HAMBURGER SV - VFL WOLFSBURG

Quelle: DPA/DPAWEB

Jürgen Röber (04.03.2003 bis 03.04.2004): Auf Wolf folgte Jürgen Röber, wenn auch nicht als Wunschkandidat des damaligen Managers Peter Pander. Trotzdem wurde Röber mit einem langfristigen Vertrag bis 2006 ausgestattet. Nach einem Jahr musste der Fußball-Lehrer nach einer 1:5-Klatsche gegen Stuttgart gehen und erklärte: ""Hier braucht niemand zu glauben, das man in einem Jahr schafft, was andere Vereine über Jahre aufgebaut haben."

6 / 13

VfL Wolfsburg:Erik Gerets

Hannover 96 - VfL Wolfsburg

Quelle: dpa/dpaweb

Erik Gerets (04.04.2004 bis 29.05.2005): Der Belgier sah in Wolfsburg seine "letzte Chance in der Bundesliga". Den drohenden Abstieg verhinderte er, doch nur knapp ein Jahr später musste er dennoch seinen Stuhl räumen. Grund sollen wochenlange Querelen mit dem damaligen Sportdirektor Thomas Strunz gewesen sein. 

7 / 13

VfL Wolfsburg:Holger Fach

VfL Bochum - Borussia Mönchengladbach

Quelle: dpa/dpaweb

Holger Fach (05.06.2005 bis 19.12.2005): Auf Gerets folgte Fach, der erste Trainer, den Thomas Strunz verpflichtete, nachdem er sich mit dem Vorgänger überworfen hatte. Strunz sprach vor der Saison von Meisterschaft, tatsächlich aber trudelte die Mannschaft wieder der zweiten Liga entgegen. Nachdem Strunz und Fach mit ihrer Art im Klub mehrmals aneckten, zog der Verein im Dezember 2005 die Konsequenzen und entließ Sportdirektor und Trainer im Doppelpack. 

8 / 13

VfL Wolfsburg:Klaus Augenthaler

VFL Wolfsburg v Alemannia Aachen

Quelle: Bongarts/Getty Images

Klaus Augenthaler (29.12.2005 bis 19.05.2007): Die Trainerzeit des Weltmeisters von 1990 bleibt vor allem aus einem Grund in Erinnerung. Hier der Wortlaut einer Pressekonferenz, die in einem Atemzug mit der Wutrede von Giovanni Trappatoni genannt wird. Neun Tage später wurde Augenthaler entlassen:  

"Guten Tag! Es gibt vier Fragen und vier Antworten. Die Fragen stelle ich, die Antworten gebe ich auch.

Erstens: Wie ist die Stimmung in der Mannschaft? Die Mannschaft hat hervorragend gearbeitet.

Zur Taktik: Ein oder zwei Stürmer? Das liegt daran, wie die personelle Situation ist und welche Spieler verletzt sind.

Zum Gegner? Aachen wird sicherlich Druck machen, darauf müssen wir vorbereitet sein.

Und ob die Mannschaft dem Druck stand hält? Wir haben hervorragend gearbeitet, die Mannschaft wird die Antwort auf dem Platz geben. Dankeschön!"

9 / 13

VfL Wolfsburg:Felix Magath

Medien: Wolfsburg entlaesst Magath

Quelle: ddp

Felix Magath (15.06.2007 bis 24.05.2009): Er kam gleich als Manager und Trainer. Er rettete den Klub vor dem Abstieg - mit einem Kader von zwölf Spielern. Dann begann Magath einzukaufen. In der darauffolgenden Saison qualifizierte sich der VfL für den Uefa-Cup; im Jahr 2009 gelang Magath dann das Kunststück, die Meisterschaft zu gewinnen. Dabei lag er nach der Hinrunde noch auf Platz neun. Magath hatte in zwei Jahren nahezu den kompletten Spielerbestand ausgetauscht, 55 Millionen Euro in 30 Spieler investiert. Danach ging er über Nacht zu Schalke. 

Zweite Amtszeit: 18.03.2011 bis 25.10.2012: Und Magath kam zurück, wie er gegangen war: Als Trainer und Manager. Er tat, was er immer getan hat: Er investierte und tauschte die Spieler durch. "Der Großteil meiner Karriere liegt hinter mir. Das gibt mir die Freiheit, naiv zu sein und die Dinge so zu machen, wie ich sie für richtig halte", sagte er ein Mal. Dazu gehörte auch, dass er den Spielern nach einem Waldlauf die Trinkflaschen ausschüttete. Einzig der Erfolg blieb diesmal aus. Und so musste Magath jetzt gehen.

10 / 13

VfL Wolfsburg:Armin Veh

Champions League - Besiktas Istanbul - VfL Wolfsburg

Quelle: dpa

Armin Veh (01.07.2009 bis 25.01.2010): Er übernahm den amtierenden deutschen Meister, spielte in der Champions League. Dort allerdings ohne für großes Aufsehen zu sorgen, nach der Gruppenphase war Schluss. Als er in der Liga neun Pflichtspiele ohne Sieg blieb und die Abwehr insgesamt 38 Gegentore kassiert hatte, musste Armin Veh nach knapp einem halben Jahr schon wieder gehen.  

11 / 13

VfL Wolfsburg:Lorenz-Günther Köstner

VfL Wolfsburg - Lorenz-Günther Köstner

Quelle: dpa

Lorenz-Günther Köstner (26.01.2010 bis 30.06.2010): Zum ersten Mal übernahm Lorenz-Günther Köstner die Mannschaft unter dem Manager Dieter Hoeneß, der nach Magath ins Amt rückte. Köstner hatte die zweite Mannschaft trainiert - genau wie heute.  

Zweite Amtszeit: 25.10.2012 - 20.12.2012. Übernahm eine völlig desorientierte Gruppe nach dem zweiten Gastspiel von Felix Magath in Wolfsburg. Brachte wieder Stabilität in die Mannschaft, musste trotzdem wieder ins zweite Glied zurücktreten.

12 / 13

VfL Wolfsburg:Steve McClaren

VfL Wolfsburg - Trainer McClaren

Quelle: dpa

Steve McClaren (01.07.2010 bis 07.02.2011): Mit ihm kam der erste englische Fußballtrainer in die Bundesliga, doch es wurde ein Missverständnis. Nachdem er im Pokal gegen den Zweitligisten Cottbus ausgeschieden war und in der Liga bedrohlich nahe Richtung Abstiegszone rutschte, wurde auch McClaren kurz nach der Winterpause entlassen. 

13 / 13

VfL Wolfsburg:Pierre Littbarski

VfL Wolfsburg v 1. FC Nuernberg - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Pierre Littbarski (08.02.2011 bis 17.03.2011): Und auch er darf sich ehemaliger Trainer des VfL Wolfsburg nennen. Etwas mehr als einen Monat war er Chef der Profis, übernahm als einstiger Co-Trainer von McClaren übergangsweise das Kommando. Doch dann kam der Meistertrainer zurück, der nur einen Tag zuvor in Schalke fortgejagt worden war. 

© Süddeutsche.de/dpa/mem/ebc
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: