Als Dieter Hecking mit dem VfL Wolfsburg im Mai den DFB-Pokal gewann, lief er mit einer Mütze durchs Stadion. "King" stand da drauf. Viele Leute hat das überrascht, weil Dieter Hecking kein Angeber ist, der große Töne spuckt und sagt: "Seht her, ich bin heute der König." Die Kappe habe ihm einer seiner Söhne mitgegeben, erzählte Hecking lachend. Für den Fall, dass Wolfsburg den Pokal gewinnt, sollte der Vater diese Mütze tragen. "Bei fünf Kindern hat immer eines eine dumme Idee", sagte er.
Dieter Hecking hat wirklich fünf Kinder, zwischen 13 und 28 Jahren. Seine großen Töchter Marie-Lena und Theresa sind aus dem Haus, die Zwillinge Jonas und Aaron sind ebenfalls erwachsen. Die jüngste Tochter, Charlotte, geht zur Schule. Das war nicht immer einfach. Als Hecking in Nürnberg oder Aachen trainierte, die Familie aber auf einem Bauernhof bei Hannover wohnte. Hecking musste lange mit dem Zug oder dem Auto fahren, wenn er seine Familie sehen wollte. Jetzt, in Wolfsburg, ist das besser. 90 Minuten mit dem Auto, dann ist er zu Hause. "Ich bin ein Familienmensch", sagt Hecking. Auch sportlich läuft es gut: Noch nie hat Hecking eine so starke Mannschaft mit tollen Spielern wie Kevin De Bruyne trainiert.
Hecking hat Wolfsburg zum härtesten Verfolger der Bayern getrimmt und soeben den Supercup gegen die Münchner gewonnen. Manchmal wünscht sich Hecking, er hätte mehr Zeit für seine Kinder. Jeden Tag muss er trainieren. Und am Wochenende, wenn andere Väter frei haben, spielt seine Mannschaft in der Bundesliga. Der Lohn dafür sind Abende wie nach dem Pokalsieg: Da kamen fast alle Kinder mit zur Feier nach Berlin, sie tanzten und machten Fotos mit dem Pokal. Alle Kinder waren sehr stolz auf ihren Vater.