VfB Stuttgart:Noch zwei Spiele für Kramny

Der Interimstrainer hat kaum noch Chancen, seinen Job zu behalten. VfB-Sportdirektor Dutt deutet an, einen Trainer gefunden zu haben.

Als Jürgen Kramny noch alte Bekannte umarmte und sich über die guten Wünsche der früheren Weggefährten freute, wusste der Interimscoach des VfB Stuttgart nicht, dass seine Chancen auf den Cheftrainer-Posten kurz zuvor rapide gesunken waren. "Lasst den Jürgen doch noch in Ruhe diese zwei Spiele machen", sagte Sportvorstand Robin Dutt nach dem 0:0 bei Kramnys ehemaligem Klub, dem FSV Mainz 05: "Wir haben einen Plan. Und den werden wir ein, zwei Tage nach dem Hinrunden-Ende verkünden."

Die Aussage Dutts im Anschluss an das Remis der Schwaben am vorletzten Hinrunden-Spieltag deuten darauf hin, dass er bereits einen neuen Coach in der Hinterhand hat. Kramny wird nach dem Pokalspiel am Mittwoch gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig und dem letzten Punktspiel vor der Winterpause am Samstag gegen den VfL Wolfsburg vermutlich abgelöst. Im Gespräch sind Lucien Favre, Tayfun Korkut sowie die Schweizer Murat Yakin und Pierluigi Tami. Die Bild am Sonntag bringt sogar Felix Magath ins Spiel, der eine Einigung mit dem japanischen Erstligisten Sagan Tosu gerade dementierte und somit noch frei wäre - diese Variante gilt aber als extrem unwahrscheinlich. Der Achtungserfolg der Stuttgarter beim zuletzt aufstrebenden FSV hat die Position Kramnys, für den eine Niederlage und zwei Remis zu Buche stehen, offensichtlich nicht gestärkt. "Ein Punkt ist in unserer Situation eigentlich zu wenig", sagte Robin Dutt, der den früheren Mainzer Profi, Co-Trainer und U19-Coach als Nachfolger des entlassenen Alexander Zorniger installiert hat, vielsagend und mit ernster Miene. Der VfB, der jetzt seit über zehn Jahren nicht mehr in Mainz gewonnen hat, hat nur zwei Punkte aus den vergangenen fünf Partien geholt und steht auch nach dem 16. Spieltag mit mickrigen zwölf Zählern auf einem Abstiegsplatz - nach Hoffenheims Sieg droht der VfB sogar als Letzter in die Winterpause zu gehen.

Jürgen Kramny weiß, dass Unentschieden dem Klub in dieser prekären Lage kaum weiterhelfen. "Die Defensivarbeit war gut, und dass wir kein Gegentor bekommen haben, tut der Mannschaft auch gut. Aber der letzte Tick zum Sieg hat gefehlt", analysierte der 44-Jährige den Punktgewinn: "Das 0:0 hilft, aber wir brauchen mal wieder drei Punkte." Um sich Selbstvertrauen für diese Aufgabe beim Hinrunden-Abschluss gegen Wolfsburg zu holen, wollen sich die Stuttgarter im Pokal-Achtelfinale keine Blöße geben. "Es muss natürlich unser Anspruch sein, gegen Braunschweig weiterzukommen", sagte Dutt. Für Kapitän Christian Gentner wäre es "sehr wichtig mit Blick auf die Rückrunde, dass wir weiterkommen".

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