VfB Stuttgart:Das Eigengewächs

Christian Gentner stammt aus der VfB-Jugend und schwätzt Schwäbisch. Für die Fans ist es wichtig, dass es die Talente aus dem Nachwuchs zu den Profis schaffen.

Von Christof Kneer

Wer das Wort "Eigengewächs" bei Google eingibt, landet nicht auf der Homepage einer Gärtnerei. Man sollte auch nicht versuchen, in einer Gärtnerei ein Eigengewächs zu kaufen, der Verkäufer würde komisch schauen. Das Wort "Eigengewächs" kommt fast nur noch im Fußball vor. Es bedeutet, dass ein Spieler im eigenen Verein aufgewachsen ist: dass er also schon in der Jugend für den Klub gespielt hat, für den er heute noch spielt. Wie Christian Gentner: Der 30-Jährige ist ein Eigengewächs vom VfB Stuttgart. Er ist in Nürtingen (bei Stuttgart) geboren, hat als Kind beim TSV Beuren (bei Stuttgart) und als Jugendlicher beim VfL Kirchheim (bei Stuttgart) gespielt, und als 14-Jähriger wechselte er ins Nachwuchsteam des VfB Stuttgart.

Beim VfB ist er bis heute geblieben - bis auf drei Jahre, die er mal beim VfL Wolfsburg verbrachte (wo er deutscher Meister wurde). Er ist auch der Kapitän. Eigengewächse sind wichtig, vor allem für die Fans. Sie schwärmen am liebsten für Spieler, die aus der Gegend stammen und denselben Dialekt sprechen. Christian Gentner hat sich zwar ein ordentliches Hochdeutsch antrainiert, aber Schwäbisch schwätzen kann er auch. Beim VfB sind Eigengewächse sogar noch wichtiger als anderswo, die Fans in Stuttgart legen schon immer besonders viel Wert darauf, dass es Talente aus dem VfB-Nachwuchs zu den Profis schaffen.

Im Moment haben sie wieder ein paar Junge zum Anfeuern, den 19-jähigen Abwehrspieler Timo Baumgartl oder den 19-jährigen Stürmer Timo Werner, zwei echte Schwaben. Beim VfB können sie sich darauf verlassen, dass die Talente in der Jugend viel lernen. Für die Ausbildung der 11- bis 16-jährigen Eigengewächse hat der VfB einen Experten im Verein: Michael Gentner, den Bruder von Christian Gentner.

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