Versammlung beim HSV:Bundesliga-Dino öffnet sich Investoren

Mitgliederversammlung Hamburger SV

Abstimmung im Stadion: die HSV-Mitgliederversammlung.

(Foto: dpa)

Sieg für das Konzept HSVplus: Mit 86,9 Prozent stimmt eine überwältigende Mehrheit der Mitglieder des Hamburger SV während einer Mitgliederversammlung für die Ausgliederung der Profiabteilung. Schlägt nun die Stunde von Milliardär Klaus-Michael Kühne?

Revolution beim Hamburger SV: Der sportlich wie finanziell angeschlagene Bundesligist gliedert seine Profi-Fußballabteilung aus und öffnet sich für Investoren. 86,9 Prozent der anwesenden 9702 Mitglieder stimmten am Sonntag für die entsprechenden Pläne der Reforminitiative HSVPlus. 13,1 Prozent waren dagegen. 75 Prozent waren für eine Annahme notwendig. Es gab 44 Enthaltungen.

Die Hanseaten werden sich nun komplett neu aufstellen. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Carl Jarchow steht vor dem Aus. Stattdessen soll der ehemalige Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer an der Spitze der neuen Fußball-AG stehen. Der Milliardär und HSV-Fan Klaus-Michael Kühne steht als erster Käufer von Anteilen bereit. Er will rund 20 Millionen Euro geben.

Die Reform sieht vor, die Lizenzspielerabteilung aus dem Gesamtverein auszugliedern und nach dem Vorbild des FC Bayern in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Danach könnten bis zu 24,9 Prozent der Anteile an strategische Partner verkauft werden. Den HSV plagen Verbindlichkeiten in Höhe von 100 Millionen Euro.

"Jetzt muss die Arbeit beginnen", sagte HSVPlus-Initiator Otto Rieckhoff. Der neue HSV soll in drei Jahren wieder um die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb spielen. Vor einer Woche hatte der Bundesliga-Dino nach seiner schlechtesten Saison der Vereinsgeschichte in der Relegation noch den Klassenerhalt gesichert.

Der Klub hat bei seiner Mitgliederversammlung einen Rekord aufgestellt. Mit mehr als 9700 stimmberechtigten Mitgliedern ist bei der Vereinsversammlung des Fußball-Bundesligisten ein nie dagewesener Zuspruch registriert worden. Die höchste Resonanz bei Versammlungen betrug im Januar dieses Jahres 7165 Mitglieder. Damals ging es um die Vorauswahl eines künftigen Konzeptes, bei der HSV Plus mit 79,4 Prozent gewann.

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