Verletzter Bundesliga-Torwart:Frankfurt sucht Hilfe im Fall Trapp

Fußball-Erstligist will mit einem Anwalt klären, wie sich der Torhüter bei einem Werbedreh für die U21-Nationalmannschaft verletzten konnte. Stürmer Stefan Kießling lehnt einen Rücktritt aus der Nationalelf ab. Tennisspielerin Mona Barthel will im Fed Cup antreten.

Sportnachrichten in Kürze

Bundesliga, Eintracht Frankfurt: Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt vertraut bei der Aufarbeitung des Falls Kevin Trapp einem Rechtsbeistand. Mit juristischer Hilfe will der Tabellenvierte klären, wie sich der Torhüter im Rahmen eines Werbedrehs bei der U21-Nationalmannschaft am Montag in München einen Mittelhandbruch sowie einen Bruch des Mittelfingers zuziehen konnte. "Wir werden zusammen mit dem DFB den Unfallhergang genau analysieren", sagte Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen und kündigte eine Prüfung der Rechtslage an. Nach dem Fauxpas müssen Versicherungsfragen geklärt werden. Sechs Wochen zahlt die Berufsgenossenschaft an Trapp, alles weitere steht in den Sternen.

Es gibt Gerüchte, wonach Trapp mit Stollenschuhen auf einem glatten Boden ausgerutscht ist. "Ich will nicht hoffen, dass dies so war", sagte der Frankfurter Finanz-Vorstand Axel Hellmann. Am Freitag soll der in dieser Saison bislang überragende Eintracht-Keeper operiert werden. Ein Comeback noch in dieser Runde erscheint ausgeschlossen. Für Trapp wird in den kommenden Wochen der 38-jährige Oka Nikolov das Eintracht-Tor hüten. Der "ewige Oka" spielt bereits seit 1991 für die Hessen und hat für den Klub bislang insgesamt 371 Spiele absolviert.

Fußball, DFB: Stefan Kießling denkt auch nach der erneuten Absage von Joachim Löw nicht an einen Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Die Hoffnung auf einen Einsatz im DFB-Trikot unter Bundestrainer Löw hat er aber aufgegeben. "Warum sollte ich zurücktreten? Um Gottes Willen. Im Fußball kann alles immer ganz schnell gehen. Aber ich sehe keine großen Chancen mehr bei ihm. Deshalb ist das für mich okay", sagte der Stürmer von Bayer Leverkusen der Bild-Zeitung. Löw hatte Kießling für die beiden WM-Qualifikationsspiele am Freitag und kommenden Dienstag gegen Kasachstan zum wiederholten Male nicht berücksichtigt und betont, grundsätzlich auf einen anderen Spielertyp zu setzen. "Manchmal wird die Luft international dünner als in der heimischen Liga", begründete der Bundestrainer zusätzlich seinen Verzicht auf Kießling, der für Leverkusen in der Bundesliga in dieser Saison 16 Tore erzielt hat. Die Botschaft hat Kießling, der bei der WM 2010 im Spiel um Platz 3 gegen Uruguay (3:2) letztmals das DFB-Trikot trug, verstanden. "Durch die Aussagen, die er getätigt hat, und auch wie er das Ganze rübergebracht hat, mache ich mir da keine großen Hoffnungen. Für mich ist es in Ordnung, dass das Thema gegessen ist", sagte er.

Bundesliga, 1899 Hoffenheim: Der suspendierte Tim Wiese geht nun angeblich juristisch gegen den Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim vor. Laut eines Berichts der Sport Bild hat der Anwalt des früheren Nationaltorwarts dem Klub in einem Brief mitgeteilt, dass sein Mandant die mit der Suspendierung verbundene Abmahnung nicht akzeptiert. Der Klub wollte den Bericht inhaltlich nicht kommentieren. "Wir kümmern uns um alle Personalangelegenheiten im Verein seriös und verantwortungsbewusst. Vor allem aber behandeln wir diese Materie intern, nicht öffentlich. Sobald es etwas zu vermelden gibt, werden wir umgehend darüber informieren", sagte 1899-Sprecher Holger Tromp.

Bundesliga, Schalke 04: Manager Horst Heldt vom Fußball-Bundesligisten Schalke 04 ist der Aufforderung von Thomas Tuchel nachgekommen und hat die Gerüchte über einen Wechsel des Trainers vom Ligarivalen FSV Mainz 05 nach Gelsenkirchen dementiert. "Das kann ich bestätigen. Es hat keinerlei Gespräche oder sonstigen Kontakt gegeben", sagte Heldt bei Sky Sport News HD. Zuvor hatte Tuchel eine Klarstellung von Heldt gefordert. "Vielleicht wäre es das Beste, wenn er auch einmal bestätigt, dass es keine Gespräche gegeben hat", sagte Tuchel der Allgemeinen Zeitung. Der bis 2015 in Mainz unter Vertrag stehende Tuchel hatte erklärt, dass er""fast daheim vom Sofa gefallen ist", als er von einem TV-Sender erneut mit Schalke in Verbindung gebracht wurde.

Tennis, Fed Cup: Die derzeit zweitbeste deutsche Tennisspielerin Mona Barthel steht für einen Einsatz im Fed Cup im April zur Verfügung. Das teilte die 22-Jährige aus Neumünster am Mittwoch auf ihrer Facebook-Seite mit. Die Schleswig-Holsteinerin hatte auf die Partie im Februar in Frankreich verzichtet und sich dadurch den Unmut von Bundestrainerin Barbara Rittner und einiger Teamkolleginnen zugezogen. "Ich werde mich auf jeden Fall zur Verfügung stellen und meinen Turnierplan so legen, dass ich bereit bin", erklärte Mona Barthel nach einem Gespräch mit Rittner beim WTA-Turnier in Miami. Ob die aufstrebende Norddeutsche für das Spiel gegen Serbien am 20./21. April in Stuttgart nominiert wird, ist aber noch offen.

Mourinho wirft Fifa Betrug vor

Fußball, Fifa: Real Madrids Coach José Mourinho hat dem Fußball-Weltverband Fifa Betrug bei der Wahl zum Trainer des Jahres vorgeworfen. "Einige (wahlberechtigte) Personen haben mich angerufen, um mir zu sagen, dass sie für mich gestimmt hätten, dass ihre Stimme aber an andere (Kandidaten) gegangen sei", sagte Mourinho am Dienstag dem portugiesischen Fernsehsender RTP. Deshalb sei er der Fifa-Gala Anfang Januar, bei der die jeweiligen Sieger geehrt wurden, auch ferngeblieben, ergänzte der Portugiese im Interview, das in voller Länge am Abend ausgestrahlt werden sollte. In einer kurzen Stellungnahme wies die Fifa die Vorwürfe zurück: "Die veröffentlichte Abstimmungsliste für die jüngste Wahl des Welttrainers ist korrekt." Zum Trainer des Jahres war im Januar stattdessen der Spanier Vicente del Bosque gekürt worden. Der 62-Jährige hatte nach dem Gewinn der WM 2010 mit der spanischen Nationalelf auch die Europameisterschaft 2012 gewonnen. Mourinho, der Real zur ersten Meisterschaft seit 2008 geführt hatte, wurde Zweiter.

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