Verletzte beim FC Bayern:David Alaba wird am Dienstag operiert

Verteidiger aus Österreich fällt anschließend sechs bis acht Wochen aus, Kollege Rafinha muss nicht operiert werden. André Schürrle kritisiert die Bayer-Bosse wegen seines geplatzten Wechsels zu Chelsea, Eintracht Frankfurt zieht vor das DFB-Bundesgericht, Timo Boll kann bei Olympia starten.

in Kürze

Trainingslager FC Bayern Muenchen

Skeptischer Blick: Aufgrund eines Ermüdungsbruches im linken Fuß fällt David Alaba bis zu acht Wochen aus.

(Foto: dapd)

Bundesliga, FC Bayern: Bayern Münchens Fußball-Profi David Alaba muss am Dienstag in München operiert werden. Dies ist das Ergebnis von eingehenden Untersuchungen am Montag in der Praxis von Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Der 20 Jahre alte Österreicher hatte sich am Freitag zum Abschluss des Trainingslagers des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Gardasee bei einem Testspiel gegen Neapel (2:3) einen Ermüdungsbruch im linken Fuß zugezogen und fällt sechs bis acht Wochen aus. Rafinha, der ebenfalls gegen Neapel einen einfachen Bänderriss im Sprunggelenk erlitten hat, muss hingegen nicht operiert werden. Der Brasilianer wurde am Montag im Leistungszentrum an der Säbener Straße physiotherapeutisch behandelt. Dagegen nahmen die beiden Bayern-Kapitäne Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger nach dem Laktattest am Sonntag am Montag das Training in München auf.

Bundesliga, Bayer Leverkusen: Nach seinem geplatzten Wechsel zu Champions-League-Gewinner FC Chelsea hat André Schürrle die Verantwortlichen des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen kritisiert. "Chelsea wäre für mich sehr interessant gewesen. So eine Chance bekommt man wahrscheinlich nicht oft im Leben", sagte der Nationalspieler im Kicker. Bayer hatte ein Angebot des englischen Premier-League-Clubs für Schürrle von angeblich 25 Millionen Euro abgelehnt. Die Absage könne er verstehen, sagte der 21-Jährige. Gestört habe ihn aber, dass "die ganze Sache so schnell und detailliert öffentlich kommuniziert wurde. Das bringt keinem etwas und tut insbesondere mir nicht gut." Zwar könne er Leverkusen verstehen, ihn nicht abgeben zu wollen. Aber dennoch habe er sich mehr Rückendeckung erhofft. "Ich hätte mir jedenfalls gewünscht, als Spieler in dieser Situation besser geschützt zu werden", sagte Schürrle.

Zudem seien Dinge interpretiert worden, die nicht stimmen würden. "Natürlich habe ich nie gesagt, dass ich unbedingt weg will. Aber jetzt kam es so rüber, als wäre ich gar nicht interessiert gewesen", sagte Schürrle. Dabei seien die Verhandlungen mit Chelsea "schon sehr konkret" gewesen. Auch dass eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro genannt wurde, störte den Nationalspieler. "Ich kann mir schon vorstellen, dass mich die Fans entsprechend mit anderen Augen sehen. Wenn dann zwei, drei schlechte Spiele kommen, kann es schwierig werden, damit umzugehen", sagte Schürrle.

Bundesliga, Eintracht Frankfurt: Bundesligist Eintracht Frankfurt hat am Montag offiziell Einspruch gegen das Urteil des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) eingelegt. "Die Erkenntnisse der mündlichen Verhandlung sind nach unserer Auffassung im Urteil des Sportgerichts nicht ausreichend berücksichtigt", sagte Eintracht-Finanzvorstand Axel Hellmann in einer Mitteilung des Aufsteigers. Wann genau der Gang vor das Bundesgericht stattfindet, ist noch unklar. Der Verein muss die schriftliche Urteilsbegründung abwarten, bevor der Einspruch Frankfurter wiederum innerhalb von 14 Tagen begründet werden muss. Die Frankfurter drängen ihrerseits jedoch auf eine schnelle Entscheidung der nächsten Instanz. "Wir werden für unseren Teil die Fristen schon aus Gründen der Planungssicherheit bestimmt nicht voll ausreizen", erklärte Hellmann.

Hoeneß kritisiert Blatter

Fifa, Uli Hoeneß: Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat seine Kritik an Fifa-Boss Joseph Blatter erneuert. Eine Aufarbeitung der Vergangenheit des Weltfußballverbandes (ifa) sei mit dem Schweizer nicht möglich, sagte der langjährige Manager des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Sonntagabend im TV-Sender Sky vor dem Aufbruch seines Teams zu einer Chinareise. "Die Zukunft kann nur ohne ihn stattfinden." Hoeneß wollte seine Kritik aber nicht als Affront gegen den Fifa-Anti-Korruptions-Beauftragten Mark Pieth und Hans-Joachim Eckert als künftigen Vorsitzenden der neuen Fifa-Spruchkammer verstanden wissen. Er glaube aber, die beiden Funktionäre bekämen "nicht die nötigen Informationen zur Aufarbeitung". Der Bayern-Präsident hatte bereits in der vergangenen Woche nach dem Schmiergeldskandal des Weltfußballverbandes erklärt, ein Neuanfang in der Fifa sei nur ohne Blatter möglich.

"Es wäre für uns besser gewesen, Didier Drogba hätte schon vor Mai den Weg nach China angetreten. Dann hätten wir vielleicht einen Pokal mehr in der Vitrine." (Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge lachend über den Wechsel des ehemaligen Chelsea-Stürmers zum chinesischen Klub Shanghai Shenhua)

China, Didier Drogba: Didier Drogba hat ein eindrucksvolles Debüt in der chinesischen Super-League gefeiert. Der 34 Jahre alte Stürmer, der von Champions-League-Sieger FC Chelsea zu Shanghai Shenhua gewechselt war, leitete nach seiner Einwechslung zur Halbzeit mit einem präzisen Pass in die Tiefe den Ausgleichstreffer zum 1:1 (0:1)-Endstand beim FC Guangzhou ein. Zuvor hatte er bei seinem ersten Ballkontakt Guangzhous Torwart mit einem fulminanten 35-m-Freistoß geprüft. Drogba, der in Shanghai rund 300.000 US-Dollar pro Woche kassieren soll, spielte erstmals wieder an der Seite seines ehemaligen Chelsea-Teamkollegen Nicolas Anelka. Gemeinsam waren beide bereits von 2008 bis 2011 in der englischen Premier League auf Torejagd gegangen.

Olympia, Timo Boll: "Grünes Licht" für Tischtennis-Medaillenhoffnung Timo Boll: Der deutsche Rekord-Europameister hat am Montagnachmittag einen gründlichen Medizincheck bei seinem Arzt Johannes Peil in Bad Nauheim ohne Beanstandungen überstanden und kann die Olympia-Vorbereitung fortsetzen. Der Team-Olympia-Zweite von Peking hatte am Samstag wegen Bizepsschmerzen im Schlagarm die Generalprobe in Rotenburg an der Fulda abbrechen müssen. "Es ist alles in Ordnung. Alle Ampeln für London stehen auf grün. Ich bin in einer guten Verfassung, das kleine Problem am Arm hat mich in der Vorbereitung nicht weiter beeinträchtigt", sagte Linkshänder Boll nach der Untersuchung: "Ich habe beim Spiel gegen Crisan wohl etwas überrissen. Heute stand ohnehin standardmäßig ein kleiner Check bei Dr. Peil an. Auch er hat mir grünes Licht gegeben."

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