Verdacht der Steuerhinterziehung:Messi muss sich vor Gericht verantworten

Verdacht der Steuerhinterziehung: Ihm droht Ärger von Spaniens Justiz: Der Argentinier Lionel Messi muss vor Gericht.

Ihm droht Ärger von Spaniens Justiz: Der Argentinier Lionel Messi muss vor Gericht. 

(Foto: AFP)

Der Argentinier soll sich im September wegen seiner Steuerangelegenheit erklären - eine Anklage ist ihm damit sicher. Dem HSV droht der Absprung mehrerer Geldgeber. Bei einem Besuch von David Beckham in Shanghai werden fünf Menschen verletzt. Borussia Mönchengladbach ist sich mit Raffael einig.

Verdacht der Steuerhinterziehung, Spanien: Lionel Messi muss sich wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten. Der viermalige Weltfußballer und sein Vater Jorge wurden für den 17. September vor die dritte Kammer eines Gerichts in Gavá geladen, um sich zu den Vorwürfen zu äußern. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Barcelona, die am Donnerstag bekannt gab, offiziell Ermittlungen eingeleitet zu haben. Das Klagegesuch wurde für zulässig befunden, Messi (25) gilt damit als Beschuldigter. Gava ist eine Kleinstadt in der Provinz Barcelona, der Fußballer hat dort seinen Wohnsitz. Für den 17. bzw. 18. September ist der erste Gruppenspieltag in der Champions League angesetzt, Messi wäre normalerweise mit dem FC Barcelona im Einsatz.

Der Argentinier soll zusammen mit seinem Vater mindestens vier Millionen Euro Steuern hinterzogen haben. Dabei geht es um die Jahre 2006 bis 2009, laut Informationen der spanischen Nachrichtenagentur EFE sollen aber auch die Steuer-Erklärungen für die Jahre 2010 bis 2012 untersucht werden. Messi hat alle Vorwürfe zurückgewiesen. "Wir sind immer unseren Steuerverpflichtungen nachgekommen gemäß den Empfehlungen unserer Steuerberater, die auch jetzt für uns diese Angelegenheit klären werden", hatte er bei Facebook mitgeteilt. Messi wird vorgeworfen, Teile seines Millioneneinkommens über Unternehmen in Steuerparadiesen abgewickelt zu haben.

Bundesliga, Hamburger SV: Dem HSV droht der Absprung mehrerer Geldgeber. Der niederländische Arena-Namenssponsor Imtech hat erklärt, möglichst zeitnah aus dem 25 Millionen Euro schweren Vertrag mit dem HSV aussteigen zu wollen. "Den Namensvertrag mit dem HSV-Stadion werden wir auf keinen Fall verlängern. Aufgrund unserer angespannten wirtschaftlichen Situation wollen wir unsere Sponsoring-Engagements beim HSV, FC Bayern und VfB Stuttgart so schnell wie möglich beenden," sagte Unternehmens-Chef Gerard van der Aast dem Hamburger Abendblatt. Der Vertrag laufe zwar noch bis 2016, doch er hoffe, im Gespräch mit dem HSV eine schnellere Einigung zu finden.

Der Bundesliga-Dino sieht die Situation gelassen. "Wir haben mit den Verantwortlichen von Imtech Deutschland gesprochen und gehen davon aus, dass der laufende Vertrag erfüllt wird," sagte HSV-Marketingvorstand Joachim Hilke. Neben Imtech kündigte auch das Unternehmen Zillertal Tourismus (750.000 Euro für drei Jahre) seinen Rückzug an. Zudem wollen nach Abendblatt-Informationen die südkoreanischen Sponsoren Hanwha Solar und Kumho Tyres (zusammen rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr) ihr Engagement nach dem Abschied von Stürmer Heung-Min Son beenden.

Fußball, Transfers: Borussia Mönchengladbach verstärkt sich mit dem Brasilianer Raffael. Die Rheinländer kündigten für Montag die Unterschrift des momentan von Dynamo Kiew an Gladbachs Ligarivalen Schalke 04 ausgeliehenen Mittelfeldspielers unter einen Vier-Jahres-Vertrag und seine offizielle Vorstellung an. Zuvor muss der 28-Jährige noch zu Beginn der kommenden Wochen den obligatorischen Medizincheck bestehen. "In Raffael bekommen wir einen weiteren flexibel einsetzbaren und technisch starken Spieler für unsere Offensive. Dieser Transfer war nicht leicht zu realisieren, deshalb freuen wir uns sehr, dass es nun geklappt hat", kommentierte Borussia-Sportdirektor Max Eberl die Verpflichtung. Zur Ablöse für Raffael, der in Kiew noch einen Vertrag bis 2016 besitzt, machte Gladbach keine Angaben. Schalke hatte bei sechs Millionen Euro, die zu Jahresbeginn beim Leihvertrag in einer Kaufoption festgeschrieben worden waren, abgewinkt. In Gladbach arbeitet Raffael zum dritten Mal unter Trainer Lucien Favre, nachdem der Schweizer schon beim FC Zürich und im Laufe von Raffaels Engagement bei Hertha BSC von 2008 bis 2012 in Berlin Coach des Südamerikaners war.

Fußball, Confed Cup: Mehrere Spieler der spanischen Fußball-Nationalmannschaft sind während des Confederations Cups in ihrem Teamhotel in Recife bestohlen worden. Wie die FIFA am Donnerstag in Rio de Janeiro bestätigte, ereignete sich der Vorfall während der Partie des Weltmeisters gegen Uruguay (2:1) am Sonntag. "Wir wissen, dass es einen Polizeibericht gibt. Die lokalen Sicherheitsbehörden behandeln den Fall. Weitere Details sind uns nicht bekannt", sagte ein FIFA-Sprecher. Laut spanischen Medienberichten sollen sechs Akteure betroffen sein, darunter der Verteidiger Gerard Piqué. Ihnen soll Bargeld in Höhe von rund 1000 Euro aus ihren Zimmern entwendet worden sein. Durch den Diebstahl habe sich am Montag auch die Abreise nach Rio de Janeiro verzögert. Im dortigen Maracana-Stadion trifft Spanien am (heutigen) Donnerstag (21.00 Uhr) auf Außenseiter Tahiti.

Golf, München: Golfprofi Marcel Siem hat bei der 25. BMW International Open in München einen soliden Start hingelegt. Mit 67 Schlägen landete der Ratinger am Donnerstag auf dem Par-72-Kurs im GC Eichenried bei München vorerst im oberen Mittelfeld. Vier Tage nach dem 59. Rang bei der US Open hatte der 32-Jährige noch mit dem Jetlag zu kämpfen. Die Führung nach der Vormittagsrunde übernahm der Südafrikaner Ernie Els mit einer 63er Runde. Der Düsseldorfer Maximilian Kieffer spielte eine 68, Moritz Lampert eine 70 und der 15 Jahre alte Amateur Dominik Foos (beide GC St. Leon-Rot) eine 78. "Ich habe mich extrem unter Druck gesetzt, weil ich das Turnier gewinnen will", gab Siem zu, "ich bin sehr enttäuscht, weil es ganz gut lief, ich aber einige Eisen zu schlecht getroffen habe. Das waren Leichtsinnsfehler." Er ärgerte sich über ein unnötiges Bogey auf der vorletzten Bahn. Zudem belastete ihn die gute Performance von Els im selben Flight: "Wenn Ernie so abgeht, versuchst du hinterherzukommen."

Fußball, David Beckham: David Beckham zieht auch nach seiner aktiven Fußballer-Laufbahn weltweit die Massen an, in Shanghai geriet der Hype jedoch aus den Fugen. Während Beckhams Besuch der Tongji Universität wurden am Donnerstag mindestens fünf Personen beim Ansturm auf den früheren englischen Nationalspieler verletzt. Laut chinesischer Medienberichte versuchten sich Hunderte Studenten gleichzeitig Zugang zum dortigen Sportplatz zu verschaffen und lösten eine Massenpanik aus. Die Veranstaltung wurde abgebrochen. Beckham war in seinem Amt als Botschafter der chinesischen Fußball-Liga CSL nach Shanghai gekommen. Dort sollte der 39-Jährige mit dem Universitätsteam sowie der Jugendmannschaft des ansässigen Fußballklubs gegen den Ball treten.

DFB, Frauen: Die deutschen Fußball-Frauen haben auf dem Weg zur EM-Titelverteidigung mit dem Sieg über Kanada ein Ausrufezeichen gesetzt. Die DFB-Auswahl bezwang am Mittwochabend in Paderborn den Olympia-Dritten von London hochverdient mit 1:0 (0:0) und zeigte sich spielerisch stark verbessert. Mit ihrem ersten Länderspieltor im achten Einsatz gelang Leonie Maier (53. Minute) vor 9781 Zuschauern in der Benteler-Arena der goldene Treffer. Im vorletzten Testspiel auf dem Weg zur Fußball- Europameisterschaft in Schweden zeigte das junge DFB-Team eindrucksvoll, dass es sich selbst von großen Verletzungspech bei sechs Ausfällen nicht von seinem Ziel abringen lassen will. An diesem Donnerstag wird Bundestrainerin Silvia Neid ihren 23 Spielerinnen umfassenden Kader für das Turnier in Schweden (10. bis 28. Juli) bekanntgeben. Zwei Akteurinnen muss sie noch streichen. Bis zur Abreise nach Växjo am 7. Juli steht für den Titelverteidiger nur noch der Abschlusstest am 29. Juni gegen Weltmeister Japan in München an.

Fußball, USA: Der "Lebenstraum" von Oka Nikolov ist in Erfüllung gegangen. Der 39 Jahre alte Fußball-Torhüter wechselt wie erwartet in die nordamerikanische Profiliga MLS und schließt sich Philadelphia Union an. Über Vertragsdetails machte der Verein aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania keine Angaben. "Wir freuen uns sehr, dass ein Spieler wie Oka Nikolov zu uns stößt. Wir denken, dass er uns mit seiner Erfahrung weiterhilft", sagte Trainer John Hackworth. Nikolov hatte am Dienstag seinen erst im Mai um ein weiteres Jahr verlängerten Vertrag beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt aufgelöst. Der "ewige Oka" kehrt damit nach 19 Jahren und 379 Spielen der Eintracht den Rücken.

15 Punkte Abzug in Schottland

Fußball, Schottland: Dem finanziell angeschlagenen schottischen Fußball-Erstligisten Heart of Midlothian droht auch das sportliche Aus. Dem Klub werden wegen der Einsetzung eines Insolvenzverwalters in der kommenden Saison 15 Punkte abgezogen, teilte die Premier League am Mittwoch mit. Zudem darf der Club aus Edinburgh vorerst keine Spieler verpflichten. Die Hearts stehen mit 25 Millionen Pfund (30 Millionen Euro) in der Kreide. Zuletzt hatte der Vorstand des 1874 gegründeten Clubs seine gesamte Fußball-Mannschaft zum Verkauf angeboten. Die Verantwortlichen wollten damit die bedrohliche finanzielle Situation des Tabellenzehnten der vergangenen Saison verbessern.

Tennis, Eastbourne: Angelique Kerber hat eine durchwachsene Generalprobe für Wimbledon erlebt. Die derzeit beste deutsche Tennisspielerin verlor beim WTA-Turnier in Eastbourne nach ihrem Auftaktsieg tags zuvor am Mittwoch im Achtelfinale gegen Jekaterina Makarowa aus Russland 3:6, 4:6. Das Turnier in Eastbourne ist mit 690 000 Dollar dotiert, Kerber war an Nummer drei gesetzt. Das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon beginnt am kommenden Montag.

Tennis, Wimbledon: Vier deutsche Tennis-Männer haben über die Qualifikation den Einzug ins Hauptfeld von Wimbledon geschafft. Dustin Brown (Winsen/Aller), Bastian Knittel (Ditzingen), Julian Reister (Reinbek) und Jan-Lennard Struff (Warstein) feierten am Mittwoch ihre jeweils dritten Siege in der Qualifikation. Der 29 Jahre alte Knittel steht zum ersten Mal überhaupt im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers. Die traditionsreiche Rasen-Veranstaltung in London beginnt am kommenden Montag.

Golf, Tiger Woods: Wegen einer Verletzung des Ellenbogens legt Golfstar Tiger Woods eine einmonatige Wettkampfpause ein. Das teilte die amerikanische Nummer Eins der Weltrangliste am Mittwoch auf seiner Internetseite mit. Die Ärzte hätten ihm "geraten, ein paar Wochen auszusetzen, auszuruhen und behandeln zu lassen. Ich werde für die British Open bereit sein und ich freue mich darauf in Muirfield zu spielen." Das Turnier findet am 18. bis 21. Juli statt. Bereits in der vergangenen Woche hatte sich bei den US Open eine Verletzung von Woods angedeutet, mehrfach hatte er sich das Handgelenk gehalten und nur den 32. Platz belegt. Die Blessur sei das erste Mal bei der Players Championship aufgetreten, berichtete Woods. Trotzdem hatte sich der 37-Jährige am 12. Mai dabei noch den vierten Sieg dieses Jahres gesichert. Durch die Auszeit kann er seinen Titel beim National-Golfturnier in der kommenden Woche in Congressional nicht verteidigen.

Fechten, EM: Deutschlands Fechter sind zum Abschluss der EM-Einzelwettbewerbe in Zagreb ohne Medaille geblieben. Die vier Degendamen mit der Olympia-Zweiten Britta Heidemann an der Spitze waren am Mittwoch ebenso vorzeitig ausgeschieden wie das männliche Säbel-Quartett. Neue Degen-Europameisterin wurde die Rumänin Ana Maria Branza mit 15:11 im Finale gegen Francesca Quandamcarlo aus Italien. Der russische Säbelfechter Alexej Jakimenko konnte seinen Titel von Legnano 2012 mit dem 11:15 gegen Tiberiu Dolniceanu aus Rumänien nicht erfolgreich verteidigen.

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