Van Gaal über den FC Bayern:"Wenn Jupp im Sommer aufhört, wäre das sehr vernünftig"

Jupp Heynckes und Louis van Gaal

Jupp Heynckes (rechts) und Louis van Gaal (Archivfoto von 2009).

(Foto: dpa)

Louis van Gaal äußert sich erneut zum FC Bayern und rät Trainer Heynckes zum Abschied. Viktoria Rebensburg gewinnt kampflos die Riesenslalom-Kugel. Laura Dahlmeier vergibt den Sieg im Biathlon.

Meldungen im Überblick

FC Bayern, Heynckes: Der frühere Bayern-Trainer Louis van Gaal rät Jupp Heynckes dazu, sich von den Münchner Bossen nicht von einem Abschied am Saisonende abbringen zu lassen. "Wenn Jupp im Sommer aufhört, wäre das sehr vernünftig. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er weitermacht", sagte der Niederländer der Bild am Sonntag. Es sei für den 72-jährigen Heynckes mit Blick auf sein Alter besser, auf dem Höhepunkt der Karriere aufzuhören. "Das hat er ja bereits einmal getan. Jetzt ist Jupp zurück und das ist schön. Aber wenn er nach dieser Saison aufhört, dann ist er ein Gott in Bayern", sagte van Gaal, der die Bayern von 2009 bis 2011 trainierte.

Heynckes' aktuelle Bilanz beim deutschen Rekordmeister, mit dem er wieder auf Triple-Kurs ist, sei "fantastisch", lobte van Gaal. "Er ist der Anführer dieser Mannschaft, obwohl Uli Hoeneß immer denkt, dass er der Leader des FC Bayern ist. Aber das ist nicht so, denn der Leader ist immer der Trainer", sagte der 66-Jährige. Heynckes hatte die Bayern nach dem Rauswurf von Carlo Ancelotti im vergangenen Herbst wieder übernommen. Nach einer Siegesserie stehen die Münchner kurz vor dem erneuten Gewinn des Meistertitels, haben das Halbfinale des DFB-Pokals und das Viertelfinale der Champions League erreicht. Immer wieder wirbt die Klubspitze darum, dass der Trainer ein weiteres Jahr im Amt bleibt. Heynckes hat jedoch mehrfach bekräftigt, sich im Sommer wieder in den Ruhestand zurückziehen zu wollen.

Ski alpin, Rebensburg: Viktoria Rebensburg hat zum dritten Mal nach 2011 und 2012 den Riesenslalom-Weltcup gewonnen. Die beste deutsche Skirennfahrerin profitierte am Sonntag von der Absage des letzten Saisonrennens in Are, wodurch sie nicht mehr von Platz eins der Wertung verdrängt werden konnte. Die Oberbayerin war dank drei Siegen und drei zweiten Plätzen in ihrer Spezialdisziplin mit 92 Punkten Vorsprung in das Weltcup-Finale gegangen und hatte damit ohnehin beste Aussichten auf den Gewinn ihrer dritten Kristallkugel.

Biathlon, Oslo: Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand haben einen Sieg beim Biathlon-Weltcup in Oslo wegen Fehler beim letzten Schießen verpasst. In der Verfolgung über 10 km lag das Duo an der Spitze, ehe sich beide zwei Strafrunden einhandelten. Dahlmeier, als 28. in das Rennen gegangen, musste sich deshalb mit dem siebten Rang begnügen. Hildebrand erreichte das Ziel auf dem 14. Platz, dazwischen schob sich noch Vanessa Hinz (2) auf Rang zehn. "Es war nicht ganz einfach. Ich denke aber, wenn man so viele Plätze gutmacht, kann man zufrieden sein", sagte Hinz, von Rang 25 gestartet, in der ARD. Bereits ihren vierten Weltcup-Sieg in diesem Winter feierte Darja Domratschewa (Weißrussland) trotz zweier Strafrunden. Die Dreifach-Olympiasiegerin von Sotschi gewann vor der Slowakin Anastasiya Kuzmina (4/+9,2 Sekunden) und der US-Amerikanerin Susan Dunklee (2/29,5).

Bundesliga, Veh: Der Kölner Sport-Geschäftsführer Armin Veh hat wie zuletzt auch Fußball-Bundestrainer Joachim Löw Kritik am Niveau der Bundesliga geübt. "Ich sehe die Spiele ja nicht bloß als Manager, sondern auch als Konsument. Da schalte ich inzwischen bei vielen Spielen weg", sagte Veh der Bild am Sonntag. Die Bundesliga biete derzeit zu wenige attraktive Partien. Auch die Leistungen der Europapokal-Teilnehmer in dieser Saison seien nicht gut gewesen. "Ich warne einfach nur davor, dass wir uns in der Bundesliga zu wohlfühlen. Wir haben ein tolles Produkt, müssen aber aufpassen, dass wir damit nicht einschlafen", sagte Veh.

Bundestrainer Löw hatte zuletzt taktische Mängel bei vielen Bundesligisten beklagt. Vor allem im Offensivspiel sieht Löw Schwächen und führt darauf auch das enttäuschende Scheitern deutscher Europacup-Teilnehmer zurück. Leverkusens Sportchef Rudi Völler warnte allerdings davor, das Bild der Bundesliga zu düster zu zeichnen. "Wir sollten unsere Liga nicht zu schlechtreden. Was machen wir denn, wenn in zwei Monaten Bayern Champions-League-Sieger ist und Leipzig hat die Europa League gewonnen? Dann haben wir ja trotzdem nicht die beste Liga in ganz Europa", sagte Völler der BamS.

Premier League: Der FC Liverpool hat sich dank einer starken Heimleistung und eines überragenden Mohamed Salah in der Premier League vorerst auf Tabellenplatz drei verbessert. Das Team von Trainer Jürgen Klopp schlug am Samstag an der Anfield Road den FC Watford deutlich mit 5:0 (2:0) und zog zumindest vorübergehend wieder an Tottenham Hotspur vorbei. Der Ägypter Salah erzielte dabei vier Tore (4./43./77./85. Minute). Außerdem steuerte der frühere Hoffenheimer Roberto Firmino (49.) einen Treffer bei. Salah führt mit nun 28 Saisontoren die Torschützenliste der Premier League an - vor dem derzeit verletzten Spurs-Stürmer Harry Kane, der bisher 24 Treffer erzielt hat. Die Reds rückten mit 63 Punkten zunächst wieder näher an den Tabellenzweiten Manchester United (65 Punkte) heran. Allerdings haben sowohl Manchester United als auch Tottenham ein Spiel weniger absolviert als der FC Liverpool.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: