US-Fußball:Manchester in Miami

David Beckham, wearing a league scarf, speaks at this official announcement for Miami's MLS expansion team in Miami, Florida, U.S.

Mit der Lizenz zu spielen: David Beckham wird wohl 2020 mit einem eigenen Klub in der US-Liga antreten.

(Foto: Andrew Innerarity/Reuters)

David Beckham präsentiert das Konzept für seinen Verein in der Major League Soccer - er soll für den nächsten Popularitätsschub der Liga sorgen.

Das Grinsen im Konfettiregen war fast das gleiche. Während David Beckham in Miami stolz das Konzept für seinen eigenen Klub in der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS) präsentierte, war es für einen Moment so wie vor inzwischen fast elf Jahren, als Englands Superstar ausgezogen war, um die Fußballkultur in den USA zu revolutionieren. "Die Liga ist enorm gewachsen - und vieles davon lässt sich zurückverfolgen zu dem Tag, an dem David angekommen ist", sagte MLS-Commissioner Don Garber am Montag. Der Brite Beckham war 2007 einer der ersten Fußballer mit Weltruhm, der in der MLS einen Vertrag unterzeichnete. Der langjährige Kapitän der englischen Nationalmannschaft spielte bis 2012 für Los Angeles Galaxy.

"Natürlich brauchen wir ein paar Stars", sagt Beckham

Mit Beckham wuchs in den Vereinigten Staaten auch die Beliebtheit der Liga und des Fußballs, der neben American Football, Basketball, Baseball und Eishockey aber weiterhin einen ziemlich schweren Stand hat. Dem heute 42-Jährigen folgten etliche namhafte Spieler - wenn auch die meisten erst im Herbst der Karriere. Weltmeister Bastian Schweinsteiger unterschrieb erst vor wenigen Tagen für eine weitere Saison bei Chicago Fire.

Beckhams neuer Klub, für den es bislang weder Name noch Farben oder Logo gibt, soll für den nächsten Popularitätsschub sorgen, den die USA nach der verpassten Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2018 in Russland dringend gebrauchen kann. Zwar ist es Beckhams erklärter "Traum", die Jugendarbeit seines Ex-Klubs Manchester United nachzuahmen - der Mittelfeldspieler selbst gehörte zur legendären "Klasse von 1992", die 1999 gegen Bayern München das Finale der Champions League gewann. Ein paar große Namen sollen aber trotzdem nach Miami kommen. "Cristiano Ronaldo? Das müssen sie ihn selber fragen", sagte Beckham angesprochen auf eine Verpflichtung des portugiesischen Weltfußballers: Aber "viele andere Topspieler haben mich schon angerufen - natürlich brauchen wir ein paar Stars. Es gibt so viele Namen. Ich würde es lieben, sie hier spielen zu sehen."

Selbst Ronaldo könnte es irgendwann in die Glitzer-Metropole Floridas ziehen. Am Spielbetrieb teilnehmen wird der Beckham-Klub, für den ein Stadion für 25 000 Zuschauer gebaut werden soll, wohl frühestens 2020. Ronaldo käme dann ziemlich nahe an den Herbst seiner Karriere - und der Europameister würde sich in Miami bester Gesellschaft erfreuen. Bei der Präsentation des Franchise wurde ein Video eingespielt, in dem etliche weltbekannte Gesichter ihre Unterstützung zusagten. Unter anderem waren die Popstars Jennifer Lopez, Will Smith und Jay-Z zu sehen, auch die Sportler Tom Brady und Alonzo Mourning. Sprint-Olympiasieger Usain Bolt gab sogar eine Bewerbung ab: "Wenn du einen Stürmer brauchst, bin ich dein Mann!"

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