Unfall im DFB-Trainingslager:"Schwere Stunden" für jüngsten DTM-Piloten

Trainingslager Südtirol

Pascal Wehrlein besucht die deutsche Nationalmannschaft im Trainingslager in Südtirol.

(Foto: dpa)

Pascal Wehrlein saß am Steuer des Wagens, der bei einem Werbetermin der Nationalmannschaft einen Unfall verursachte. Bei dem 19-Jährigen DTM-Fahrer von Mercedes sitzt der Schock tief - der verletzte Urlauber ist aber außer Lebensgefahr. DFB-Teammanager Oliver Bierhoff kündigt an, derartige Aktionen künftig auf den Prüfstand zu stellen.

Auf diese Seite-eins-Schlagzeilen hätte Pascal Wehrlein wohl nur zu gerne verzichtet. Auch tief in der Nacht hatte der deutsche DTM-Pilot den Unfall im WM-Trainingslager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft noch nicht verarbeitet. "Der Schock über die tragischen Ereignisse sitzt sehr tief. Meine ganze Hoffnung und meine Gedanken sind bei den beiden Verunglückten und ich bete, dass wir bald positive Nachrichten bekommen werden", schrieb der 19-Jährige zu später Stunde auf seiner Facebook-Seite.

Wehrlein saß am Dienstag im Passeiertal in Südtirol am Steuer des Wagens, der bei einem Sponsorentermin des DFB-Teams in einen folgenschweren Unfall verwickelt wurde. Zwei Personen wurden dabei verletzt, ein 63 Jahre alter deutscher Urlauber sogar lebensgefährlich. "Ich danke allen für die Unterstützung in diesen schweren Stunden", schrieb Wehrlein.

Immerhin leichte Entwarnung gab es Mittwochvormittag. Nach SID-Informationen befindet sich der Urlauber nicht mehr in Lebensgefahr. Genauere Informationen über die Verletzungen des Mannes aus Thüringen gibt es aber noch nicht. Die Blessuren der zweiten verletzten Person sollen nicht so gravierend ausgefallen sein.

Auf der abgesperrten Strecke hatte Wehrlein nach einem Ausweichmanöver in letzter Sekunde versucht zu bremsen - den Unfall konnte er aber nicht verhindern. Schon am Wochenende soll Wehrlein, große Nachwuchshoffnung bei Mercedes, wieder in einem Rennauto sitzen. Dann auf dem Hungaroring in Budapest.

Bierhoff befürchtet keine Konequenzen

DFB-Teammanager Oliver Bierhoff rechnet nach dem Unfall derweil nicht mit Konsequenzen für die WM-Vorbereitung. Dies sagte der DFB-Teammanager am Mittwoch bei der Pressekonferenz in St. Leonhard im Passeiertal. Bierhoff war noch am Dienstag mit den beiden Mercedes-Piloten Pascal Wehrlein und Nico Rosberg zu einem Besuch bei den Verletzten ins Krankenhaus gefahren. Bierhoff kündigte aber an, dass der Deutsche Fußball-Bund solche Aktionen künftig auf den Prüfstand stellen werde. "Es ist klar, dass solch eine Aktion und ein solcher Unfall in die Bewertung kommt."

Bierhoff bestätigte zudem, dass die Spieler Benedikt Höwedes und Julian Draxler den Unfall miterlebten. Als sie zurück ins Hotel gekommen sind, sind sie nicht direkt aufs Zimmer, sondern hatten das Bedürfnis zu sprechen." DFB-Psychologe Hans-Dieter Hermann habe sich daraufhin mit den beiden Fußballern sowie den beiden Motorsportlern zusammengesetzt.

Über den Gesundheitszustand der Unfallopfer wurde nichts mitgeteilt. Auch zum Unfallhergang schwiegen die Verantwortlichen, sie verwiesen auf die Sorgfaltspflicht. Johann Ramoser, Polizeihauptkomissar der zuständigen Behörde in Bozen, stellte klar, "dass die Strecke sicher war. Das kann ich garantieren". Claudia Merzbach, Sprecherin von Sponsor Mercedes Benz, betonte, dass es sich um kein Rennen gehandelt habe: "Es ging nur darum, die beiden Fahrzeuge vorzustellen."

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