Überraschungssieg gegen San Antonio:Alba besiegt den NBA-Champion

Alba Berlin - San Antonio Spurs

Mann des Spiels: Berlins Jamel McLean (Mitte) bejubelt seinen Treffer in allerletzter Sekunde mit seinen Teamkameraden.

(Foto: dpa)
  • Alba Berlin schafft eine Überraschung gegen NBA-Meister San Antonio und siegt mit der Schlusssirene 94:93. Zunächst dominiert San Antonio das Geschehen, Alba findet erst spät in die Partie.
  • Trotz des großen Zuschauer-Andrangs wird Berlin in naher Zukunft kein Austragungsort eines regulären NBA-Saisonspiels sein.
  • In der Basketball-Bundesliga siegt der FC Bayern weiter, Bamberg kann ebenfalls gewinnen.

Alba ringt NBA-Champion San Antonio nieder

Mit einem beeindruckenden Auftritt ist Alba Berlin im Testduell mit NBA-Meister San Antonio Spurs in letzter Sekunde eine große Überraschung gelungen. Der Basketball-Bundesligist bezwang den fünfmaligen Champion der nordamerikanischen Profiliga vor 14 504 Zuschauern mit 94:93 (47:54). Jamel McLean sorgte durch seinen Treffer mit der Schlusssirene für riesigen Jubel in der ausverkauften O2 World.

"Ich wusste gar nicht, was ich danach machen sollte", sagte der US-Profi. "Ein unglaubliches Gefühl." Das Team von Trainer Sasa Obradovic zeigte sich den US-Stars um den überragenden Tony Parker ebenbürtig und konnte zwei Jahre nach der Niederlage gegen Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks den ersten deutschen Sieg über eine NBA-Mannschaft feiern.

Frankreichs Europameister Parker brillierte mit 28 Punkten, bei Alba kam McLean auf 18 Zähler. "Alba hat uns in den Hintern getreten, sie haben verdient gewonnen", sagte Spurs-Coach Gregg Popovich anerkennend.

Berlin kommt erst spät in Tritt

Zunächst sah es noch nach einer Deklassierung aus: Nach der frühen 3:0-Führung musste Berlin zehn Punkte in Serie hinnehmen, lag im ersten Abschnitt schon mit 16 Zählern zurück. Die Spurs-Startformation wirbelte die Alba-Defensive durcheinander, vor allem gegen den schnellen ersten Schritt von Parker fand der Hauptstadtklub zunächst überhaupt kein Mittel. Immer wieder schloss der französische Aufbauspieler per Korbleger ab oder durfte nach Fouls an die Freiwurflinie.

Erst als Coach Gregg Popovich den Topspielern um Parker, Tim Duncan und Kawhi Leonard eine erste Pause gönnte, kam Alba immer besser ins Spiel. Mit dem starken Spielmacher Alex Renfroe (15 Punkte) verkürzte Berlin den Rückstand und ging fünf Minuten vor der Pause durch einen Dreier von Reggie Redding sogar 42:41 in Führung.

Nach der Halbzeit spielten die tapferen Gastgeber weiter munter mit und hielten die Partie zur Freude der Fans bis ins letzte Viertel offen. Drei Minuten vor Ende des dritten Durchgangs übernahm das Team von Trainer Obradovic mit 69:68 erneut die Führung. Zur Schlussphase standen wieder Parker und Duncan auf dem Feld, dennoch hielt Alba dagegen. Riesiger Jubel brandete auf, als McLean mit der Schlusssirene das 94:93 markierte.

Berlin-Coach Obradovic: volle Konzentration auf die Bundesliga

Berlins Trainer Sasa Obradovic hatte im Vorfeld versucht, den Druck von seinen Spielern zu nehmen und die Partie etwas heruntergespielt. "Im Spiel gegen das beste Team der Welt ist das Resultat völlig unbedeutend, wir können den Spaß in den Vordergrund stellen", sagte der frühere Alba-Spieler. Die Partie am Freitag in Bonn habe absolute Priorität.

Keine weiteren Spiele gegen NBA-Teams in Berlin geplant

Trotz des großen Zuschauer-Andrangs wird Berlin in naher Zukunft nicht zum Austragungsort eines regulären Saisonspiels der NBA. "Es gibt zurzeit keine konkreten Pläne dafür", sagte der neue Commissioner der NBA, Adam Silver, vor dem Spiel. London ist im Januar Schauplatz eines NBA-Spiels. In der britischen Metropole treffen die New York Knicks und die Milwaukee Bucks aufeinander.

Bayern siegt mit Mühe, Bamberg zurück in der Erfolgsspur

In der Basketball-Bundesliga BBL hingegen hat der FC Bayern München die erste Niederlage der Saison mit Mühe verhindert. Der deutsche Meister setzte sich nach einem Kraftakt in der zweiten Halbzeit mit 80:73 gegen die Fraport Skyliners aus Frankfurt durch und feierte den dritten Sieg im dritten Spiel. Zur Pause hatten die Münchner noch mit 14 Punkten zurückgelegen, bester Werfer des Teams von Trainer Svetislav Pesic war Nihad Djedovic mit 20 Punkten.

Die Brose Baskets aus Bamberg meldeten sich nach der enttäuschenden Niederlage in Braunschweig mit dem zweiten Heimsieg zurück. Die Oberfranken setzten sich zum Auftakt des dritten Spieltags deutlich mit 97:75 gegen Phoenix Hagen durch. Bester Akteur im Team des neuen Trainers Andrea Trinchieri war Center Trevor Mbakwe mit 25 Punkten, zehn Rebounds und vier Blocks. Die Hagener lagen von Beginn an zurück und mussten sich nach einer offensiven Schwächephase im dritten Viertel endgültig geschlagen geben.

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