Novak Djokovic ist überraschend in der zweiten Runde des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon ausgeschieden. Der Australian-Open-Sieger aus Serbien verlor mit 4:6, 6:7 (3), 2:6 gegen den wiedererstarkten Russen Marat Safin, der damit die berechtigten Titel-Hoffnungen des Weltranglisten-Dritten zerstörte. Djokovic zog auch im zweiten Vergleich mit Safin nach der Auftakt- Runde bei den Australian Open 2005 den Kürzeren. Für den 28-jährigen Safin war es erst das dritte Mal in diesem Jahr, dass er zwei Matches nacheinander gewinnen konnte. Bei den Grand-Slam-Turnieren in Melbourne und Paris war er jeweils in Runde zwei ausgeschieden.
Titelhoffnungen adé: Novak Djokovic unterlag überraschend Marat Safin mit 4:6, 6:7 (3), 2:6.
(Foto: Foto: AP)Eine junge Deutsche hingegen weinte vor Freude in Wimbledon. Drei Stunden und 40 Minuten dauerte der erste Auftritt der 19-jährigen Julia Görges aus Bad Oldesloe am Dienstagabend beim berühmtesten Tennisturnier der Welt, dann hatte sie ihren vierten Matchball gegen die gesetzte Slowenin Katarina Srebotnik zum 4:6, 7:5 (6), 16:14 verwandelt. "Ich glaube, ich falle tot ins Bett. Das ist so anstrengend für Körper und Geist wie eine Woche Training", sagte sie.
Alles auf die Karte Profitennis
Fünf Minuten fehlten zum längsten Frauen-Match der Geschichte der All England Championships, aber Görges war auch so überwältigt genug. "Das war der schönste Moment, den ich bis jetzt hatte im Tennis", sagte sie. Es war der erste Sieg für Julia Görges gegen eine Spielerin aus den Top 30. In der Weltrangliste dürfte sie ihre beste Platzierung (98.) schon übertroffen haben. Damit soll noch längst nicht Schluss sein. 2005 ging sie mit der Mittleren Reife von der Schule ab, seitdem setzt sie alles auf die Karte Profitennis.
Im vergangenen Jahr reichte es für Julia Görges schon zu einem Halbfinale auf der WTA-Tour in Stockholm. Görges misst 1,80 Meter, sie hat lange, dunkle Haare und ein gewinnendes Lächeln. Vermarktet wird sie von Werner Köster, der einst auch Franziska van Almsick vertrat. Auch in den USA wird die Deutsche inzwischen von einer Agentur vertreten. Ihre nächste Gegnerin in Wimbledon ist Marina Erakovic aus Neuseeland.