Überraschende Kritik:"Fußball, bitte!"

Rummenigge überrascht mit Schiedsrichterkritik. "Wir fühlen uns ein bisschen betrogen, muss ich offen und ehrlich sagen, wegen dem, was da von dem Schiedsrichter-Gespann abgeliefert wurde", sagte der Vorstandsboss.

Von Benedikt Warmbrunn

Was genau Karl-Heinz Rummenigge bei seiner unerwarteten Schiedsrichterkritik motiviert hatte und ob er sich inzwischen selbst eingestehen konnte, sich ein bisschen zu sehr aufgeregt zu haben, das war auch zwei Tage nach dem Aus des FC Bayern im Champions-League-Halbfinale gegen Atlético Madrid nicht ganz klar. "Wir fühlen uns ein bisschen betrogen, muss ich offen und ehrlich sagen, wegen dem, was da von dem Schiedsrichtergespann abgeliefert wurde", sagte der Vorstandsboss eine halbe Stunde nach dem Spiel am Dienstag. Er beklagte, dass das Gegentor beim 2:1-Sieg Abseits gewesen sei (eher zu Unrecht). Er beklagte, dass das Foul von Javier Martínez vor dem letztlich verschossenen Elfmeter für Atlético außerhalb des Strafraums gewesen sei (zu Recht). Er beklagte, dass Schiedsrichter Cüneyt Cakir nach dem Hinspiel zwischen Manchester City und Real Madrid bereits das zweite Halbfinale innerhalb von sieben Tagen gepfiffen habe (eher unwichtig).

Mit seiner Kritik am türkischen Unparteiischen war Rummenigge nach dem Spiel jedoch ziemlich einsam. Kapitän Philipp Lahm sagte: "Ich glaube nicht, dass der Schiedsrichter der Hauptgrund war. Man muss immer vor seiner eigenen Haustüre kehren." Und Trainer Pep Guardiola hörte sich die Frage zum Schiedsrichter kaum zu Ende an, dann sagte er entschieden: "Fußball, bitte!"

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: