Turnerin Janine Berger weint:Kampfrichter-Fehler verwehrt Medaille

"Da muss man doch weinen": Obwohl die Russin Maria Paseka beim Sprung-Wettbewerb der Turnerinnen einen klaren Fehler macht, ziehen ihr die Kampfrichter dafür keine Punkte ab. Deshalb wird Janine Berger ganz knapp nur Vierte. Wenigstens ist die deutsche Turn-Oma zufrieden.

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Olympia 2012: Turnen

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"Da muss man doch weinen": Obwohl die Russin Maria Paseka beim Sprung-Wettbewerb der Turnerinnen einen klaren Fehler macht, ziehen ihr die Kampfrichter dafür keine Punkte ab. Deshalb wird Janine Berger ganz knapp nur Vierte. Wenigstens ist die deutsche Turn-Oma zufrieden. In Bildern.

Kunstturnerin Janine Berger aus Ulm ist mit ihren 16 Jahren das jüngste Mitglied des deutschen Teams bei den Olympischen Spielen in London. Sie ist deutsche Meisterin im Sprung und schaffte es in dieser Disziplin in das olympische Finale der besten acht Springerinnen. Bevor es losging, wusste sie noch nicht, dass sie später ob einer Ungerechtigkeit der Kampfrichter noch weinen würde.

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Zum Finale in der North Greenwich Arena kam auch die Herzogin von Cambridge, Kate Middleton. Die Ehefrau von Prinz William verfolgte die Kunstturn-Wettbewerbe der Männer und Frauen.

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Das Küken der deutschen Mannschaft präsentierte sich gut. Sie wirbelte in zwei Durchgängen durch die Luft wie die Großen.

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Berger turnte sogar besser als ihre routinierte Teamkollegin Oksana Chusovitina. Die 37-Jährige war bereits bei den Spielen in Barcelona, Atlanta, Athen und Peking dabei. Bei den Spielen in China war sie Zweite im Sprung geworden.

London 2012 - Turnen

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Janine Berger hatte für ihre Olympia-Premiere das zweitschwerste Programm am besten Einzelgerät der deutschen Turnerinnen vorbereitet. Für den ersten Sprung mit der Schwierigkeit 6,300 erhielt sie 8,833 Punkte für die Ausführung und für den zweiten mit der Schwierigkeit 6,000 eine Wertung von 8,900 Punkten. Hohe Wertungen.

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Und trotzdem konnte sie sich am Ende nicht freuen, sondern weinte Tränen der Verzweiflung. Die Bronzemedaille war zum Greifen nah gewesen, am Ende fehlten ihr dazu nicht mal ein Zehntelpunkt. Und daran waren die Kampfrichter Schuld, die eine Konkurrentin besser bewertet hatten, als es dieser zustand. "Da muss man doch weinen, wenn man von den Kampfrichterinnen so mies behandelt wird", sagte Berger.

Maria Paseka of Russia competes in the women's gymnastics vault final in the North Greenwich Arena during the London 2012 Olympic Games

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Doch was war geschehen? Die 17-jährige Russin Maria Paseka war nach einem Sprung von der Landebahn abgekommen, machte einen seitlichen Ausfallschritt. Doch der wurde von den Kampfrichtern nicht wie üblich mit einem halben Punkt Abzug bestraft, somit blieb Paseka vor Berger. "Wir verstehen die Wertung nicht", sagte Bundestrainerin Ulla Koch.

Olympia 2012: Turnen

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"Wie soll man sich da freuen, wenn die Kampfrichter die Russin so bevorteilen? Sie ist deutlich aus der Bahn getreten und erhält 15,40 Punkte. Das darf doch nicht wahr sein", wetterte die 16-jährige Schülerin. Am Ende landete sie auf dem vierten Platz in der Sprung-Konkurrenz.

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Des einen Leid, ist also des anderen Freud. Maria Paseka darf auf's Treppchen - trotz Fehltritt.

Die deutsche Mannschaft konnte gegen den Kampfrichterentscheid keinen Einspruch einlegen, weil dies nur gegen die D-Note möglich ist, "D" steht für das englische Difficulty, zu deutsch Schwierigkeit. Im Fall Paseka handelte es sich aber um ein Problem der E-Note, "E" steht für Execusion - Ausführung. Und diese darf kurioserweise nicht angefechtet werden.

Olympics Day 9 - Gymnastics - Artistic

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Mit der Landung hatte auch die 16-jährige Maroney Mc Kayla aus Amerika ihre Problemchen. Beim ersten Prung landete sie auf dem Po. Ihr wurde korrekterweise ein halber Punkt abgezogen,...

Olympics Day 9 - Gymnastics - Artistic

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...und das kostete ihr Gold. Wenigstens konnte sie mit Silber um den Hals die Halle verlassen.

London 2012 - Turnen

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Auch die Rumänin Sandra Izbasa weinte. Sie konnte ihr Glück kaum fassen,...

London 2012 - Turnen

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...sie gewann verdient mit einem starken zweiten Sprung die Goldmedaille.

London 2012 - Turnen

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Turn-Oma Oksana Chusovitina hatte auch feuchte Augen. Nicht wegen ihres fünften Platzes, sondern wegen ihres Karriereendes. Sie bedankte sich beim Publikum für 20 Jahre an der Weltspitze sagte aber anschließend: "Warum sollte ich traurig sein? Ich habe im Turnen alles erlebt, was man nur haben kann." Nun hat sie endlich mehr Zeit für Urlaub mit ihrer Familie, verriet die Kölnerin.

© SZ.de/ske
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