Turn-WM in Tokio:Wie mit der Holzstange auf den Kopf gedroschen

Die Entscheidung im Mehrkampf der Frauen bei der Turn-WM fiel denkbar knapp aus: Nur 0,033 Punkte trennte die beiden erstplatzierten Turnerinnen. Siegerin wurde eine Amerikanerin im Superheldenkostüm, während die Deutsche Elisabeth Seitz schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Turngerät machte. In Bildern.

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Die Entscheidung im Mehrkampf der Frauen bei der Turn-WM fiel denkbar knapp aus: Nur 0,033 Punkte trennte die beiden erstplatzierten Turnerinnen. Siegerin wurde eine Amerikanerin im Superheldenkostüm, während die Deutsche Elisabeth Seitz schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Turngerät machte. In Bildern.

Im Finale des Mehrkampfs kam es zu einem dramatischen Ende: Die Amerikanerin Jordyn Wieber (hier auf dem Schwebebalken) lag nach der letzten Übung nur 0,033 Punkte vor der Zweitplatzierten. Die US-Meisterin holte damit die insgesamt siebte Mehrkampf-Goldmedaille für die USA.

Turn-WM - Mehrkampf-Finale Frauen

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Während Wieber auf dem Siegerpodest strahlend ihre Goldmedaille präsentierte, brach die zweitplatzierte Russin Wiktoria Komowa (links) immer wieder in Tränen aus. "So knapp habe ich noch nie verloren", sagte die erst 16-jährige WM-Debütantin. Einen Vorwurf konnte sie sich allerdings nicht machen, sie zeigte einen nahezu fehlerfreien Wettkampf. Ihr Trainer Alexander Alexandrow nahm für sie die Schuld auf sich. Nach einer Arthroskopie im Frühjahr ließ er seine Turnerin am Sprung nicht volles Risiko gehen. "Wir haben kurz vor dem Wettkampf entschieden, den leichteren Sprung zu zeigen. Das war die falsche Entscheidung", sagte er.

China's Yao Jinnan competes on the balance beam during the women's individual all-around final at the Artistic Gymnastics World Championships in Tokyo

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Auch die drittplatzierte Chinesin Yao Jinnan zeigte eine sehr gute Leistung. Allein der Anblick dieses artistischen Sprungs auf dem Schwebebalken dürfte vielen Betrachtern Rückenschmerzen verursachen.

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Nein, das ist kein Superheldenkostüm, das sind tatsächlich die Bauchmuskeln von Jordyn Wieber beim Sprung. Aber nicht für alle lief es so gut wie für die Amerikanerin.

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Hier greift die Japanerin Koko Tsurumi neben die Stange des Stufenbarrens und legt einen für ihre Verhältnisse ungraziösen Abgang hin.

Russia's Kseniia Afanaseva falls down from the balance beam during the women's individual all-around final at the Artistic Gymnastics World Championships in Tokyo

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Als besonders schwierig erwies sich der nur zehn Zentimeter breite Schwebebalken. Hier verpasst die Russin Kseniia Afanaseva die Landefläche und muss genauso absteigen wie...

China's Huang Qiushuang falls down from the balance beam during the women's individual all-around final at the Artistic Gymnastics World Championships in Tokyo

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... die Chinesin Huang Qiushuang, die von ihr aus gesehen einen Fußbreit zu weit rechts landet.

Japan's Rie Tanaka loses her balance as she competes on the floor during the women's individual all-around  final at the Artistic Gymnastics World Championships in Tokyo

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Beim Bodenturnen sind halsbrecherisch anmutende Figuren und Landungen erwünscht, in diesem Fall verliert die Japanerin Rie Tanaka aber tatsächlich das Gleichgewicht und macht ungewollte Bekanntschaft mit dem Turngerät.

Romania's Ana Porgras competes on the floor during the women's individual all-around  final at the Artistic Gymnastics World Championships in Tokyo

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Was man auf den ersten Blick auch bei Ana Porgras annehmen könnte. Aber weit gefehlt, in diesem Fall ist es tatsächlich eine Figur der Rumänin.

China's Huang Qiushuang competes on the uneven bars during the women's individual all-around final at the Artistic Gymnastics World Championships in Tokyo

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Sind die Finger noch am Schwebebalken? Wunderbar, dann kann die Wirbelsäule ja eine Pirouette hinlegen. Trotzdem reichte es für die Chinesin Huang Qiushuang am Ende nur für den fünften Platz.

Turn-WM - Mehrkampf-Finale Frauen

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Elisabeth Seitz presste immer wieder den Eisbeutel an die riesige, blutunterlaufene Beule auf der Stirn. Nach einem komplizierten Salto am Stufenbarren kam die Deutsche mit dem Kopf zu nahe an einen der Holme und konnte den Aufprall nicht mehr verhindern. "Das war als wenn einer mit einer Holzstange auf den Kopf drischt", sagte sie. Dennoch turnte sie die Übung exakt zu Ende und kam schließlich noch auf fast 14 Punkte. Am Ende belegte sie den 11. Platz.

Turn-WM - Mehrkampf-Finale Frauen

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Zehnte wurde ihre Mannschaftskollegin Nadine Jarosch, die mit 56,033 Zählern erstmals die "Schallmauer" von 56 Punkten durchbrach. "Wow. Das war echt geil. Ich habe jetzt gar keine Lust, über kleine Fehlerchen zu reden. Dreimal 14 Punkte, das hatte ich alles noch nie", meinte die 16-Jährige.

Mit Material von sid und dpa.

© sueddeutsche.de/thob
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