TSV 1860 München:Geschäftsführer will Gehaltsverzicht

Der neue Geschäftsführer Robert Schäfer muss den TSV 1860 München sanieren - und geht dabei offenbar drastische Wege. Noch heute sollen die Profis über einen freiwilligen Gehaltsverzicht entscheiden.

Der TSV 1860 München muss saniert werden - so viel ist klar. Wie dringend dies offenbar geschehen muss, zeigt eine dramatische Maßnahme: Wie die Süddeutsche Zeitung erfuhr, will der neue 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer noch am Mittwoch seine Mitarbeiter davon überzeugen, künftig auf zehn Prozent ihres Gehalts zu verzichten. Das betrifft alle Angestellten und Profis des Fußball-Zweitligisten.

Robert Schäfer, Geschäftsführer beim TSV 1860 München, soll gehen

Gehaltsverzicht: Der neue Geschäftsführer Robert Schäfer drängt den TSV 1860 zu drastischen Maßnahmen.

(Foto: imago sportfotodienst)

Am Dienstag setzte Schäfer die Mitarbeiter von seinem Plan in Kenntnis - noch im Verlauf des Mittwochs soll auf der Geschäftsstelle eine Entscheidung fallen. Vor allem die Banken sollen dem Vernehmen nach diese Maßnahme fordern. Der Verein müsse zunächst bei sich selbst anfangen zu sparen. Erst Ende Oktober war 1860 haarscharf an einer Insolvenz vorbeigeschrammt.

Zu dieser Sofortmaßnahme gibt es nach einhelliger Meinung keine Alternative. Schäfer selbst soll dem Vernehmen nach sogar auf 20 Prozent seines Gehalts verzichten.

Noch auf der Delegiertenversammlung am Wochenende war lediglich über Spielerverkäufe als möglicher Weg zur Sanierung diskutiert worden. "Unsere Bilanz sieht furchtbar aus. Die Sanierung ist eine Drecksarbeit, die mindestens drei Jahre dauern wird", sagte Vizepräsident Dieter Schneider im Ballhausforum in Unterschleißheim.

Als neuer Geschäftsführer wurde Schäfer mit dem Sanierungsplan zur Beseitigung der wirtschaftlichen Schieflage beauftragt. "Wir werden diese Sanierung zum Erfolg führen", versprach er. In den kommenden ein bis zwei Jahren müsse zunächst die Existenz gesichert werden, sagte der Unternehmer, "dann können wir uns um die Restrukturierung der Bilanz kümmern".

Ganz oben auf der Verkaufsliste stehen offenbar Profis wie Stefan Aigner, Florin Lovin, Alexander Ignjovski und Antonio Rukavina. Schon im Winter sollen die ersten Spieler abgegeben werden.

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