TSV 1860 München:Ärger um die Löcher

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1860-Trainer Torsten Fröhling hat Ärger - nach den Löchern in der Abwehr müssen Löcher im Rasen gestopft werden. Darauf hat sein Team keine Lust. (Foto: Andreas Gebert/dpa)

"Wenn ihr auf so eine Kleinigkeit keinen Bock habt, ist das eine Katastrophe": 1860-Trainer Fröhling hält den abstiegsbedrohten Münchner Löwen vor dem Spiel in Braunschweig eine Wutrede.

Von Markus Schäflein

Am Donnerstag, bei der Pressekonferenz vor der Partie bei Eintracht Braunschweig (Samstag, 13 Uhr), war Torsten Fröhling schon wieder bestens gelaunt. Man möge seine kleine Wutrede vom Vortag nicht so hoch hängen, bat der Trainer des Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München, aber ein bisschen Wahrheit über den Abstiegskampf steckte schon in der Episode: Einige Spieler hatten bei der Trainingseinheit an der Grünwalder Straße keine Lust, herausgetretene Rasenstücke eigenhändig wieder säuberlich ins entstandene Loch zu befördern - was Fröhling schwer verärgerte. "Der Platz war in Ordnung, besser als der Einser, den haben wir schon komplett platt gemacht. Es ging mir darum, dass man mal ein Loch stopft, damit der Platz besser heilen kann", erklärte er. "Das kannten die Spieler nicht, weil es auch nicht normal ist, aber das wollte ich gerne so."

Schließlich geht es im Abstiegskampf ja auch im Spiel darum, Löcher zu stopfen, damit die Mannschaft besser heilen kann. "Wenn ihr auf so eine Kleinigkeit keinen Bock habt, ist das eine Katastrophe", hatte Fröhling daher gebrüllt, "das kotzt mich an. Noch sind wir gar nichts!" Der Übungsleiter nutzte die Gelegenheit durchaus bewusst: "Es kann nicht immer ein Tempo und ein Ton dabei sein", erklärte er. "Das ist ja ganz normal, dass ich schaue, dass der eine oder andere nicht einschläft."

Zu allem Überfluss waren in Krisztian Simon, Anthony Annan und Jannik Bandowski die drei Winterzugänge allesamt zu spät zu der Trainingseinheit erschienen. Daraus wollte Fröhling, abgesehen von der üblichen Zahlung in die Mannschaftskasse, aber keine große Geschichte machen - das Trio war in einen riesigen Stau am bekanntermaßen chaotischen Luise-Kiesselbach-Platz in Sendling geraten. "Bandowski fährt normalerweise zehn Minuten hierher, gestern hat er eine Stunde zehn gebraucht", sagte der Trainer. "Diese Jungs nehmen ihren Beruf schon ernst. Ich glaube ihnen, dass sie nicht mit Absicht zu spät gekommen sind. Die sind ja alle neu in der Stadt." Sollten einige Spieler am Donnerstag nochmals in einen Münchner Stau geraten sein, hatten sie beste Unterhaltung: Auf Bayern5 wurde eine Aufzeichnung von Fröhlings Wutrede gesendet.

© SZ vom 10.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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