TSG 1899 Hoffenheim:Der reiche Onkel 

Bisher lebte die TSG vor allem vom Geld des Milliardärs Dietmar Hopp. Der hat früher selbst für Hoffenheim gespielt. Jetzt will er, dass der Verein unabhängiger wird.

Von Tobias Schächter

anche Menschen haben einen reichen Onkel in Amerika, die TSG Hoffenheim hat Dietmar Hopp. Der ist in Hoffenheim aufgewachsen, einem Dorf in der Nähe von Heidelberg, und hat als junger Mann für die TSG auf dem Sportplatz Tore in der Kreisliga geschossen. Später gründete er das Softwareunternehmen SAP mit und wurde reich. Heute heißt der Sportplatz in Hoffenheim Dietmar-Hopp-Stadion, und die TSG spielt in der Nachbarstadt Sinsheim in einer größeren Arena in der Bundesliga, seit 2008 nun schon. Das Stadion hat der Milliardär Hopp ebenso bezahlt wie das moderne Trainingszentrum auf dem Gelände eines alten Schlosses. Mittlerweile ist Hopp 75 Jahre.

Er will, dass die TSG sich bald ohne sein Geld finanziert. Um dem Wunsch des Gönners gerecht zu werden, verkauft die TSG oft ihre besten Spieler, jüngst den brasilianischen Nationalspieler Roberto Firmino für sagenhafte 41 Millionen Euro zum FC Liverpool nach England. Mit dem Großteil dieser Erlöse zahlt die TSG Kredite ab. Und da zudem Kapitän Andreas Beck zu Besiktas Istanbul und Routinier Sejad Salihovic nach China gewechselt sind, muss sich nun ein neues Team entwickeln. Für Tore und gute Stimmung soll Kevin Kuranyi sorgen, der nach fünf Jahren bei Dynamo Moskau nach Deutschland zurückkehrt.

Kuranyi ist 33 Jahre alt und hat früher für die deutsche Nationalelf gespielt. Fußballerisch passt seine aggressive Spielweise zum schnellen Offensivfußball, den Trainer Markus Gisdol spielen lässt. Neulich hat Dietmar Hopp gesagt, er würde die TSG gerne international spielen sehen. "Ein Traum" sei das, sagt Sportdirektor Alexander Rosen, noch keine Forderung. Dafür lief die vergangene Rückrunde zu schlecht. Und Träume kann man sich eben nicht kaufen.

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