Trotz Schuldenkrise:Griechenland will Formel-1-Strecke bauen

Lesezeit: 1 min

Die griechische Regierung hat ein Budget von 28,9 Millionen Euro für den Bau einer Rennstrecke auf Formel-1-Standard freigegeben. Die Gesamtkosten des Projekts sollen sich auf 94,6 Millionen Euro belaufen. Derweil scheint sich die Schulden- und Wirtschaftskrise in Griechenland noch einmal zu verschärfen.

Die Rio-Antirion-Brücke in der Nähe von Patras während der Olympischen Spiele 2004 - hier will die griechische Regierung eine Formel-1-Strecke bauen. (Foto: AP)

Kaum jemand glaubte diese Gerüchten, die da im August kursierten, weil sie gar so verrückt klangen: Eine Formel-1-Strecke in Griechenland? Na klar, das Land hat derzeit andere Sorgen, als sich um den Bau einer Rennstrecke zu kümmern. Im Hafen von Piräus, so hieße es, da würde man gerne einen Grand Prix austragen, der so glamourös sein sollte wie der in Monte Carlo.

Nun ist jedoch klar, dass es sich mitnichten nur um ein Gerücht handelte, sondern tatsächlich um einen realistischen Plan: Die griechische Regierung hat laut Informationen von Bloomberg ein Budget von 28,9 Millionen Euro für den Bau einer Rennstrecke auf Formel-1-Standard freigegeben. Das Geld kommt aus dem Topf des Entwicklungsministeriums. Die Gesamtkosten des Projekts sollen sich auf 94,6 Millionen Euro belaufen.

Die Kosten werden von privaten Investoren getragen, die Regierung bezahlt erst dann, wenn das Projekt vollendet ist. Die Millionenförderung war bereits im Mai 2011 genehmigt, zusammen mit den anderen sechs Projekten wegen der mehrfachen Regierungswechsel aber dann auf Eis gelegt worden.

Die Strecke soll indes nicht in Piräus unweit von Athen, sondern in der Nähe von Patras entstehen. Patras ist mit etwas mehr als 200.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes.

Derzeit jedoch scheint sich die Schulden- und Wirtschaftskrise in Griechenland noch einmal zu verschärfen. Das Bruttoinlandsprodukt soll in diesem Jahr um 6,5 Prozent sinken, im kommenden Jahr erwartet das Finanzministerium im Athen nochmals einen Rückgang um 3,8 Prozent.

Experten aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds überprüfen derzeit das griechische Sparprogramm - nur bei einem positiven Bericht wird die nächste Hilfstranche in Höhe von 31,5 Milliarden Euro ausgezahlt.

© SZ.de/jüsc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: