Trotz Abreise bei Olympia:Ruderverband hält an Nadja Drygalla fest

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Trotz der Aufregung bei Olympia wegen ihres rechtslastigen Freundes darf die Ruderin in der Nationalmannschaft bleiben. Sebastian Tyrala von Greuther Fürth erleidet einen Kreuzbandriss, Ralf Rangnick wirft in Salzburg fünf Spieler raus, schweres Los für deutsches Davis-Cup-Team.

in Kürze

Bleibt im Nationalteam: Ruderin Nadja Drygalla. (Foto: dpa)

Rudern, Nadja Drygalla: Der Deutsche Ruderverband (DRV) hat sich hinter seine vorzeitig von den Olympischen Spielen in London abgereiste Athletin Nadja Drygalla gestellt. Das gab der Verband nach einem Treffen am Dienstag in Hannover in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit Drygallas Anwalt Rainer Cherkeh bekannt. "In freundschaftlicher, konstruktiver Atmosphäre hat Siegfried Kaidel (DRV-Vorsitzender, Anm. d. Red.) bekräftigt, dass der Verband voll hinter seiner Athletin steht", hieß es.

Drygalla war während der Sommerspiele nach einem Gespräch mit der deutschen Teamleitung über ihre Beziehung zu dem früheren NPD-Landtagskandidaten Michael Fischer freiwillig abgereist und hatte sich kurz darauf öffentlich von der rechten Szene distanziert. Thema war auch die sportliche und berufliche Zukunft der Ruderin. Ob Drygalla in die Sportfördergruppe der Bundeswehr aufgenommen wird, ist allerdings noch nicht entschieden.

Bundesliga, Greuther Fürth: Die SpVgg Greuther Fürth steht unter Schock: Der Fußball-Bundesligist muss für lange Zeit auf Mittelfeldspieler Sebastian Tyrala verzichten. Der 24-Jährige hat sich am Dienstagabend beim 9:1 (5:0)-Testspielsieg der Franken gegen Regionalligist SC Eltersdorf einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen. Das ergaben Untersuchungen im Klinikum Erlangen. Tyrala hatte in seiner Karriere schon mehrere Male mit schweren Knieverletzungen zu kämpfen (u.a. Knorpelschaden und Kreuzbandriss). In Eltersdorf verletzte er sich in der 30. Minute ohne gegnerische Einwirkung. "Er ist so ein guter Junge, so ein positiver Typ. Wenn man sieht, was er investiert hat, um zurückzukommen, ist das einfach nur bitter, ganz bitter", sagte Trainer Mike Büskens. Präsident Helmut Hack sprach mit Tränen in den Augen von einem "Schockzustand".

Bundesliga, 1899 Hoffenheim: Ernst Tanner hat als Ex-Manager von 1899 Hoffenheim den Einfluss von Beratern auf den Fußball-Bundesligisten angeprangert. "Wir waren aus meiner Sicht schon auf einem ordentlichen Weg, aber es war auch für uns zu der Zeit schon schwierig, wenn man ständig von Kräften aus dem Hintergrund, vornehmlich Berater, die ihre eigenen Interessen vertreten und nicht die des Klubs, Knüppel zwischen die Beine geworfen kriegt. Das ist eigentlich das Grundübel in Hoffenheim", sagte er in einem Interview des Internetportals fussball.de. Beim Tabellenletzten Hoffenheim wird an diesem Donnerstag der Ex-Schalker Andreas Müller als neuer Manager vorgestellt. Nach Tanners Rauswurf am 22. März dieses Jahres hatte Markus Babbel die Doppelfunktion Trainer und Manager inne, gibt aber letzteren Posten jetzt auf.

Fußball, Salzburg: Salzburgs Sportdirektor Ralf Rangnick hat gleich fünf Spieler aus dem Kader gestrichen und in die zweite Mannschaft des österreichischen Fußball-Meisters zwangsversetzt. Die betroffenen Brasilianer Douglas, Cristiano und Leonardo, der Schwede Rasmus Lindgren und Joaquin Boghossian aus Uruguay wehren sich nun gegen die Verbannung in die Regionalliga West. Die Spielergewerkschaft VdF hat die rechtliche Vertretung der Profis übernommen und dem Verein eine Frist von acht Tagen gesetzt, um die Maßnahme zurückzunehmen. Andernfalls drohen gerichtliche Schritte. "Eine derartige Maßnahme ist eine Missachtung arbeitsrechtlicher Bestimmungen. Ein Trainingsverbot mit der Mannschaft bedeutet auch einen eklatanten Verstoß gegen die im Kollektivvertrag festgelegten Regelungen", schrieb die VdF in einer Pressemitteilung. Der frühere Hoffenheim-Trainer Rangnick hatte die fünf Spieler mit der Begründung aussortiert, sie würden keine Rolle mehr spielen. "Es macht keinen Sinn, einen 30-Mann-Kader zu haben."

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Bayern-Profi Bastian Schweinsteiger bewertet die Rotation von Trainer Jupp Heynckes positiv und bescheinigt Javi Martínez hohe Intelligenz. Heynckes ist wegen der Schlussphase gegen Valencia verstimmt und Lionel Messi erklärt, warum seine Tore für Barcelona nicht so wichtig sind.

Champions League

Basketball, Johannes Herber: Der frühere Basketball-Nationalspieler Johannes "Joe" Herber hat überraschend seine Karriere beendet. Grund für den Abschied des 29 Jahre alten Guards der Frankfurt Skyliners seien anhaltende Verletzungssorgen, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung des Vereins. "Ich habe an mir selbst festgestellt, dass ich nicht mehr die Kraft und die Motivation aufbringen kann, mich so durch eine ganze Saison zu quälen", erklärte Herber. Zuletzt litt er an einer chronischen Fersenentzündung. Zwischen 2004 und 2011 bestritt der gebürtige Darmstädter 74 Länderspiele. Rund zwei Wochen vor dem Saisonstart der Basketball-Bundesliga kommt Herbers Karriere-Aus für die Skyliners denkbar ungelegen. Der Klub wird nun im möglichen Abstiegskampf auf seinen 1,97 Meter großen Routinier verzichten müssen.

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Champions League

Tennis, Davis Cup: Das deutsche Davis-Cup-Team hat für die Erstrunden-Partie in der Weltgruppe das befürchtet schwere Los gezogen. Die Auswahl von Bundestrainer Patrik Kühnen muss vom 1. bis 3. Februar 2013 nach Argentinien reisen. Das ergab die Auslosung am Mittwoch in London. Gegen den Vorjahresfinalisten hatte das Team des Deutschen Tennis Bundes im Februar dieses Jahres in Bamberg klar verloren. Die Argentinier verpassten am vergangenen Wochenende durch eine Heimniederlage gegen Tschechien den erneuten Einzug ins Endspiel gegen Titelverteidiger Spanien. Das DTB-Team hatte durch einen 3:2-Erfolg gegen Australien in Hamburg den Klassenverbleib geschafft.

Eishockey, Russland: Alexander Owetschkin steht vor der Rückkehr in seine Heimat. Der Stürmer der Washington Capitals spielt nach Informationen der russischen Tageszeitung Sport-Express während des NHL-Lockouts für seinen Ex-Klub Dynamo Moskau. Owetschkin hatte bereits unmittelbar nach der Aussperrung durch die Klubs angekündigt, in die Kontinental Hockey-Liga (KHL) wechseln zu wollen. Auch Stanley-Cup-Sieger Anze Kopitar verabschiedet sich voraussichtlich aus den USA. Der slowenische Stürmer der Los Angeles Kings wird nach Angaben des amerikanischen TV-Senders ESPN bei Mora IK aus Schweden unterschreiben. Beide Wechsel sind noch nicht bestätigt.

Snowboard, Shaun White: Der vielleicht beste Snowboarder der Geschichte, Shaun White, ist in einem Hotel unter Alkoholeinfluss ausgerastet und von der Polizei festgenommen worden. Der zweimalige Halfpipe-Olympiasieger wurde in Nashville wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit und Vandalismus in Gewahrsam genommen. Zuvor hatte sich der Amerikaner zu allem Überfluss auch noch auf der Flucht bei einem Sturz verletzt. Der 26-Jährige war als Gast im Hotel Loews Vanderbilt, nach Polizeiangaben löste White, der wegen seiner roten Haare "Flying Tomato" genannt wird, gegen 2 Uhr nachts den Feueralarm aus, sodass alle Gäste das Hotel verlassen mussten.

Außerdem soll der berühmte Snowboarder ein Telefon zerstört haben. Als sich White mit einem Taxi aus dem Staub machen wollte, versperrte ein Zeuge der Vorfälle dem Wagen den Weg. White trat den Mann und flüchtete zu Fuß, doch das Opfer nahm die Verfolgung auf. White stürzte kurz danach rückwärts in einen Zaun, zog sich Kopfverletzungen zu und musste im Krankenhaus behandelt werden. Doch damit nicht genug. White musste in Haft bleiben, weil er sich weigerte, eine Vorladung zu unterschreiben.

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