Ironman-Weltmeister Jan Frodeno hat bei seiner Premiere bei der Challenge Roth Großes vor. "Natürlich muss ich erst einmal gewinnen, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es geht mir nicht um den Weltrekord", sagte der 34-Jährige wenige Tage vor dem Start am Sonntag um 6.30 Uhr. Der derzeit weltbeste Triathlet hatte bereits angekündigt, die fünf Jahre alte Weltbestzeit von Andreas Raelert über die Langdistanz anzugreifen.
Raelert hatte 2011 in Roth 7:41:33 Stunden für die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer auf dem Rad und 42,2 Kilometer laufen gebraucht. "Hinten hinaus geht es um die Zeit, vorne muss ich erst einmal für eine spannende Renngestaltung sorgen", beschrieb Frodeno seine Rennplanung. "Auch wenn in Roth die Zuschauer einen antreiben, habe ich nicht fünf Watt mehr in den Beinen." Für sein Vorhaben hat der Olympiasieger von 2008 sogar auf die Titelverteidigung bei der Ironman-EM Anfang Juli in Frankfurt verzichtet. Ein Start bei den Olympischen Spielen in Rio in drei Wochen kommt für ihn wegen seiner Fokussierung auf die Langdistanz nicht infrage. In Roth dürfte Frodenos schärfster Konkurrent der Vorjahressieger Nils Frommhold sein. Der 29 Jahre alte Berliner fühlt sich im Schatten von Hawaii-Sieger Frodeno durchaus wohl. "Ich habe keinen Druck, weil ich weder die Weltbestzeit knacken noch unbedingt wieder gewinnen muss", sagte er.
Auch bei den Frauen geht in Roth die Ironman-Weltmeisterin an den Start. Die Schweizerin Daniela Ryf meldete sich kurzfristig bei der Traditionsveranstaltung im mittelfränkischen Roth an. Sie war bei der Ironman- EM ausgestiegen und entschied sich danach, zur Challenge zu kommen. Härteste Konkurrentin ist die niederländische Vorjahres-Gewinnerin Yvonne van Vlerken, die bei ihrem vierten Erfolg Roth-Rekordsiegerin werden könnte.