Transfer in der Bundesliga:Ivan Klasnic kehrt zurück

Der frühere Bremer Ivan Klasnic erhält einen Vertrag bei Mainz 05. Felix Magath kritisiert seine Brasilianer beim VfL Wolfsburg, der Schalker Jurado wechselt nach Moskau. Für seine deutlichen Worte über den angeblich unfairen 200-Meter-Wettlauf bei den Paralympics muss Oscar Pistorius keine Bestrafung fürchten.

in Kürze

Mainz holt Klasnic in die Bundesliga zurueck

Noch ist er nicht wirklich angekommen. Ivan Klasnic fehlt dem Bundesligisten FSV Mainz 05 zunächst mit einer Lebensmittelvergiftung.

(Foto: dapd)

FSV Mainz, Transfer: Ivan Klasnic kehrt in die Fußball-Bundesliga zurück: Der kroatische Angreifer unterschrieb beim FSV Mainz 05 einen Einjahres-Vertrag bis zum Saisonende. Bereits am Montag hatte Klasnic bei den Rheinhessen den Medizincheck absolviert. Die Verpflichtung des 32-Jährigen war auch nach dem Ende der Transferperiode noch möglich, da Klasnic vertragslos war. "Ich hatte eine ganze Reihe von Anfragen, aber die Möglichkeit, bei Mainz 05 und in der Bundesliga zu spielen, hat mich am meisten gereizt", sagte Klasnic. Der Vertrag des ehemaligen Profis von Werder Bremen beim englischen Premier-League-Absteiger Bolton Wanderers war nach dem Ende der vergangenen Saison nicht verlängert worden. "Ivan Klasnic war von Anfang an unser Plan B, den wir nach dem Scheitern des Wechsels von Adrian Ramos umgehend umsetzen wollten. Wir suchten zu unserer jungen Offensivabteilung einen erfahrenen Stürmer, der die Bundesliga kennt", sagte Manager Christian Heidel. Klasnic stand in Deutschland von 1997 bis 2001 beim FC St. Pauli und von 2001 bis 2008 bei Werder Bremen unter Vertrag. Mit Werder feierte er 2004 das Double.

Paralympics, Oscar Pistorius: Südafrikas Sprinter Oscar Pistorius muss keine Disziplinarstrafe nach seiner Kritik an den langen Stelzen seines Bezwingers Alan Fonteles Cardoso Oliveira (Brasilien) befürchten. Nach der ersten Niederlage über 200 Meter hatte der Südafrikaner die Zulassung der Carbonfedern des Paralympics-Siegers bemängelt. "Die Kommentare werden keine Strafe für Oscar nach sich ziehen", sagte Craig Spence, Kommunikationsdirektor des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), am Dienstag. Pistorius hatte am Sonntag unmittelbar nach seiner Niederlage gegen Oliveira gesagt, der Südamerikaner habe sich durch die sehr langen Unterschenkel-Prothesen einen Vorteil verschafft. Er wolle den Materialvorteil mit dem IPC diskutieren, sagte der Vorreiter für den Behindertensport, der vor vier Wochen auch bei Olympia gestartet war. Spence stellte nun klar, dass man auf ein offizielles Statement des südafrikanischen Verbandes warte, um in der Sache tätig zu werden. Pistorius, der in London seine Titel über 100, 200 and 400 Meter verteidigen wollte, geht am Mittwoch erneut an den Start.

Fußball, Transfer: Der Wechsel des Spaniers Jose Manuel Jurado von Schalke 04 zu Spartak Moskau ist perfekt. Der Mittelfeldakteur wird auf Leihbasis bis zum Ende der Saison 2012/13 beim russischen Champions-League-Teilnehmer spielen. Jurado war vor zwei Jahren für 13 Millionen Euro Ablöse von Atletico Madrid zu den Schalkern gekommen und besitzt dort noch einen Vertrag bis 2014. Allerdings hatte er die Erwartungen bei den "Königsblauen" nicht erfüllen können. Im Gegenzug hatten die Schalker zum Ende der Transferperiode in der vergangenen Woche den Wechsel des niederländischen Nationalspielers und Vize-Weltmeisters Ibrahim Afellay vom FC Barcelona, ebenfalls auf Leibasis, unter Dach und Fach gebracht.

Fußball, U20 der Frauen: Die deutschen Juniorinnen zeigen sich bei der WM in Japan erneut in großer Form. Die Auswahl von DFB-Trainerin Maren Meinert zog mit einem klaren 3:0 (3:0)-Erfolg im Halbfinale gegen die mitfavorisierten Gastgeberinnen ins Endspiel ein. Dort kommt es am Samstag (12.20 Uhr/Eurosport) zum erneuten Duell mit den USA, die ihr Halbfinale gegen Nigeria mit 2:0 (1:0) gewannen. In der Vorrunde hatte die DFB-Auswahl die Amerikanerinnen klar mit 3:0 bezwungen. Mit einem Blitztor brachte Melanie Leupolz (SC Freiburg) die deutsche Elf, die auch im fünften WM-Auftritt ohne Gegentreffer blieb, in Tokio nach nur 58 Sekunden auf Finalkurs. Die Frankfurterin Dzsenifer Marozsan (13.) und Stürmerin Lena Lotzen (19.) vom Pokalsieger Bayern München erhöhten noch vor dem Seitenwechsel für die DFB-Frauen, die den dritten WM-Triumph nach 2004 und 2010 anpeilen.

Bundesliga, Wolfsburg: Felix Magath hat die vier brasilianischen Spieler beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg kritisiert. "Unsere Brasilianer spielen am liebsten einen anderen Brasilianer an", klagte der Trainer und Geschäftsführer vor Wolfsburger Journalisten: "Das ist sicherlich keine böse Absicht und menschlich auch verständlich, trotzdem müssen wir das rauskriegen." Bei der 0:4-Niederlage gegen Hannover 96 hatten am Sonntag Diego, Josué, Naldo und Fágner gespielt. Im Spiel sei ihm die brasilianische Besonderheit "nicht so deutlich geworden. Aber unsere Videoanalyse zeigt, dass das oft der Fall ist", sagte Magath.

Hertha BSC siegt im Derby

Fußball, 2. Bundesliga: Mit dem ersten Derby-Sieg auf Platz sechs: Absteiger Hertha BSC hat zum Abschluss des vierten Spieltages durch ein 2:1 (1:0) im Hauptstadt-Duell bei Union Berlin den zweiten Sieg in Folge gefeiert und darf seinen Blick wieder Richtung Spitzengruppe wenden. Hertha hat damit erstmals ein Zweitliga-Derby gegen Union für sich entschieden. Der Erstliga-Absteiger revanchierte sich am vierten Spieltag der neuen Saison für die Niederlage um die Berliner Stadtmeisterschaft vor zwei Jahren und stürzte mit dem 2:1 (1:0) den 1. FC Union in große Not. Die "Eisernen" stecken mit einem Zähler im Keller (16.) fest. Hertha kletterte mit sieben Punkten auf Tabellenplatz sechs.

Vor 16.750 Zuschauern, darunter 1400 Hertha-Fans, erzielten Sandro Wagner (30. Minute) und Ronny (73.) am Montag die Gäste-Treffer. Für Union hatte Christopher Quiring zwischenzeitlich ausgeglichen (69.). "Ich freue mich für unsere Fans, aber vor allem für unsere Mannschaft. Wichtig ist, dass die Mannschaft eine breitere Brust bekommt", sagte Hertha-Trainer Jos Luhukay. "Wir sind in der Tabelle von 13 auf sechs gesprungen, das ist auch nicht unwichtig", betonte er. "Wir haben den Anschluss nach oben hergestellt", erklärte Manager Michael Preetz. Für Hertha war es der erste Pflichtspielsieg in der Alten Försterei seit 78 Jahren.

Radsport, Doping: Im Zuge der Doping-Vorwürfe gegen Lance Armstrong gerät auch der dänische Rennstallchef Bjarne Riis immer mehr unter Druck. Der 2004 bei Riis beschäftigte deutsche Ex-Radprofi Jörg Jaksche sagte am Dienstag der Kopenhagener Zeitung Ekstra Bladet, nach seiner Kenntnis habe das frühere Riis-Team CSC Fahrer "ab einem bestimmten Niveau" automatisch zu dem mutmaßlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes nach Spanien geschickt. Riis hatte erst am Wochenende ähnliche Angaben seines früheren Fahrers Tyler Hamilton (USA) bestritten. Am Mittwoch erscheint in den USA ein Buch von Hamilton mit detaillierten Doping-Vorwürfen gegen den siebenfachen Tour-de-France-Sieger Armstrong. Die neuen Angaben von Jaksche wollte Riis nach Angaben von Ekstra Bladet nicht kommentieren. Der in Österreich lebende Ansbacher hatte Fuentes unmittelbar nach seinem Wechsel von CSC zum spanischen Team Liberty Seguros 2005 aufgesucht. Der Mediziner habe sich wegen häufiger Besuche von CSC-Fahrern gewundert, dass Jaksche nicht schon früher gekommen war. Der deutsche Ex-Profi, der Blutdoping 2007 zugegeben hatte, meinte zur Fuentes-Aussage: "Mein klarer Eindruck war, dass diverse CSC-Fahrer zu ihm nach Madrid geschickt wurden. Das waren keine Einzelfälle, sondern eine organisierte Sache mit einer gewissen Automatik."

Bundesliga, HSV: Sportdirektor Frank Arnesen hat sich gegen Kritik an seiner Arbeit beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV zur Wehr gesetzt. "Ich bin kein Superman. Aber ich bin der Sportchef und treffe die sportlichen Entscheidungen, was neue Spieler betrifft. Alle Spieler, die kommen, kommen von mir", sagte der Däne und versuchte den Eindruck zu widerlegen, er sei an den Transfers von Rafael van der Vaart (Tottenham Hotspur) und Petr Jiracek (VfL Wolfsburg) nicht beteiligt gewesen: "Ich kann nur darüber lachen, wenn jetzt Leute daraus ein Problem machen, dass bei uns am Ende jemand anderes als ich die Vertragsverhandlungen gemacht hat. Ich lache, wenn ich höre, ich hätte mit dem Transfer von van der Vaart nichts mehr zu tun gehabt. Das machen nur Leute, die wollen, dass es bei uns Probleme gibt." Zuletzt hatte auch intern die Kritik an dem 55 Jahre alten Arnesen zugenommen. Vorstands-Chef Carl Edgar Jarchow meinte, die Zusammenstellung der Mannschaft sei zu hinterfragen. Außerdem seien die Neuzugänge erst sehr spät verpflichtet worden. Zudem hatten Jarchow bei Jiracek und Marketing-Vorstand Joachim Hilke im Falle van der Vaarts die finalen Verhandlungen geführt, weil Arnesen ein schlechtes Verhältnis zu Felix Magath (Wolfsburg) und Daniel Levy (Tottenham) nachgesagt wird.

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