Trainingslager des VfB Stuttgart:Stevens triezt Leitner mit Frühschicht

Lesezeit: 3 min

Vom Trainer zum Straftraining bestellt: VfB Stuttgarts Moritz Leitner. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Weil Stuttgarts Moritz Leitner im Trainingslager meckert, muss er morgens um sechs Uhr trainieren. Ein Millionär aus Fernost kauft sich bei Atlético Madrid ein. Im englischen Ligapokal kommt Chelsea nur zu einem Unentschieden.

Fußball, VfB Stuttgart: Stuttgarts Trainer Huub Stevens hat sich zum Leidwesen von Jungprofi Moritz Leitner wieder einmal von seiner knallharten Seite gezeigt: Der 61 Jahre alte Niederländer bestellte den 22-Jährigen nach einem Vorfall im Trainingslager des Fußball-Bundesligisten in Lagos/Portugal zu einer Frühschicht ein. Bereits um 6 Uhr morgens musste U21-Nationalspieler Leitner im Fitnessraum des Hotels Cascade zu seinem Straftraining antreten. Stevens beaufsichtigte die knapp einstündige Einheit höchstpersönlich. Der Rest der Mannschaft durfte bis 7.30 Uhr schlafen. Am Tag zuvor hatte Leitner bei einem Trainingsspiel gegen eine Schiedsrichter-Entscheidung gemeckert. Daraufhin hatte Stevens gebrüllt: "Immer diese Klappe! Geh' laufen. Und morgen läufst du um sechs." Er denke, dass Leitner nachholen müsse, "was er verpasst hat, als das Training für ihn vorbei war", sagte der VfB-Coach anschließend der Bild. Immerhin hatte Stevens etwas Einsehen mit dem von Borussia Dortmund bis Sommer ausgeliehenen Leitner. Da es in Lagos schüttete und der Trainingsplatz kein Flutlicht hat, durfte der Mittelfeldspieler immerhin im trockenen Hotel bleiben.

Es war bereits der zweite Vorfall im Trainingslager des Bundesliga-15. gewesen. Zuvor waren bei einer Einheit Martin Harnik und Vedad Ibisevic heftig aneinander geraten. Stevens hatte Ibisevic daraufhin ebenfalls zum Laufen geschickt. Der Torjäger kam aber immerhin um eine Frühschicht herum. Der VfB ist noch bis zum Samstag in Portugal. Die Stuttgarter starten am 31. Januar mit einem Heimspiel gegen Mönchengladbach in die Rückrunde.

Fußball, Spanien: Der chinesische Milliardär Wang Jianlin ist für 45 Millionen Euro als Anteilseigner beim spanischen Fußballmeister Atlético Madrid eingestiegen. Der Deal wurde auf einer Pressekonferenz des von Jianlin geführten Unternehmens Wanda Group am Mittwoch in Peking bekannt. Demnach erwirbt der Unternehmer 20 Prozent der Aktienanteile des Clubs. Teil des Abkommens ist auch der Bau eines Jugendzentrums in Madrid für 30 Millionen Euro und die Errichtung drei weiterer Fußball-Schulen in China. Damit sollen insbesondere chinesische Jugendspieler besser gefördert werden. Atlético-Geschäftsführer Miguel Angel Gil soll mit einem Anteil von 52 Prozent aber der größte Anteilseigner des Vereins bleiben. Wang Jianlin gilt mit einem Vermögen von rund 13 Milliarden Euro als einer der reichsten Männer in China. Mit dem von ihm geführten Konzern hatte er im vorigen Jahr bereits für 265 Millionen Euro das Madrider Hochhaus "Edificio España" gekauft, eines der Wahrzeichen der spanischen Hauptstadt. Das Bauwerk an der Plaza de España war Ende der 50er Jahre als der erste Wolkenkratzer in Spanien errichtet worden.

Fußball, England: Der FC Chelsea ist im Halbfinal-Hinspiel des englischen Ligapokals ohne Fußball-Weltmeister André Schürrle zu einem 1:1 (1:0) bei Rekordsieger FC Liverpool gekommen. Offensivspieler Schürrle (24), am Wochenende im Premier-League-Spiel bei Swansea City (5:0) noch Torschütze, stand nicht im Kader der Blues. Eden Hazard (18.) brachte Chelsea an der Anfield Road mit einem Foulelfmeter in Führung. Zuvor war der Belgier von Emre Can, wie Schürrle früherer Leverkusener, gefoult worden. Raheem Sterling (59.) glich für Liverpool aus. Die Reds haben den Wettbewerb achtmal, Chelsea viermal gewonnen.

Doping in Russland: Gleich drei russische Geher-Olympiasieger sind wegen Dopingvergehen gesperrt worden. Waleri Bortschin (28) darf als Wiederholungstäter acht Jahre lang keine Wettkämpfe bestreiten, Sergej Kirdjapkin (34) und Olga Kaniskina (30) wurden für 38 Monate verbannt. Dies gab die nationale Anti-Doping-Agentur bekannt. Außerdem teilte die Agentur auf ihrer Website mit, dass der wie Bortschin zum zweiten Mal erwischte Wladimir Kanaikin (29) lebenslang gesperrt wurde. Auch der frühere Weltmeister Sergej Bakulin (28) darf über einen Zeitraum von 38 Monaten nicht an den Start gehen. Kirdjapkin, 50-km-Goldmedaillengewinner von London 2012, die bereits vom Leistungssport zurückgetretene Kaniskina und Bortschin, beide in Peking 2008 Sieger über 20 km, wurden allesamt wegen auffälliger Werte im biologischen Pass bestraft. Da die Sperren rückwirkend zum 15. Oktober 2012 ausgesprochen wurden, kann Kirdjapkin seinen Titel bei den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro verteidigen.

Handball-WM: Die Handball-Teams aus Frankreich, Schweden und Ägypten haben bei der Weltmeisterschaft in Katar vorzeitig das Achtelfinale erreicht. Olympiasieger Frankreich reichte dazu am Dienstag in Doha ein 26:26 (12:14) gegen Island, um mit fünf Punkten Platz zwei in der Gruppe C zu behaupten. Bester Werfer bei der Equipe tricolore, die schon 18:21 hinten lag, war Nikola Karabatic mit sechs Treffern. Der Olympia-Zweite Schweden gewann beim 27:19 (15:6) gegen Algerien auch sein drittes Spiel und führt die Gruppe weiter ohne Verlustpunkt an. Ägypten setzte sich mit 27:24 (13:10) gegen Tschechien durch und kam ebenfalls vorzeitig eine Runde weiter. Dagegen bleibt Tschechien weiter sieglos. Die Mannschaft um den Kieler Filip Jicha kassierte schon die dritte Niederlage in Serie. Polens Handballer haben mit ihrem zweiten Sieg bei der WM in Katar ihre Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales gewahrt. Das Team des deutschen Trainers Michael Biegler gewann am Dienstag gegen Russland mit 26:25 (12:13). Andrzej Rojewski vom SC Magdeburg war vor rund 3000 Zuschauern mit sechs Treffern bester Werfer für Polen. Im zweiten Spiel der Vorrundengruppe D setzte sich der nächste deutsche Gegner Argentinien mit 32:20 (13:11) gegen Saudi-Arabien durch.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: