Trainig in Budapest:Schumacher: "Sieht nicht so schlecht aus"

Ein technischer Defekt hat Michael Schumacher im zweiten Training zum Großen Preis von Ungarn nach einer Runde jäh gestoppt. "Es gab ein Problem mit der Elektronik", erklärte der siebenmalige Weltmeister. Die schnellsten Runden fuhren die Testpiloten.

Schumacher sagte nach dem Trainig: "Wir müssen den Motor nicht wechseln." Ohne Zeit belegte er bei brütender Hitze nur den 24. Platz. Viel mehr trafen Schumacher die 50 verlorenen Minuten zur Abstimmung seines Autos auf dem Hungaroring.

Sein fünfter Rang am Freitagvormittag dokumentierte immerhin, dass Ferrari in Budapest gegen die favorisierten Renault und McLaren-Mercedes nicht völlig chancenlos ist, zumal Teamkollege Rubens Barrichello einmal Zweiter wurde.

Schnelle Testpiloten

In "Turn 5" trudelte Schumacher plötzlich aus. Streckenposten schoben den F2005 in die Auslaufzone, wo ihn der Abschleppwagen an den Haken nahm und an die Box zurücktransportierte. Für den Kerpener war damit das zweite Training gelaufen. "Der Zeitverlust ist zwar nicht hilfreich, aber auch nicht so schlimm", sagte Schumacher, der vergeblich gehofft hatte, trotz der Panne nochmals ins Auto steigen zu können. "Ich bin oft genug hier gewesen und kenne die Strecke."

Wie üblich drehten nur am Freitag startberechtigte Testfahrer die schnellsten Runden. Alex Wurz setzte sich am Vormittag in seinem Silberpfeil mit wenig Sprit mit 1,423 Sekunden Vorsprung durch. Im zweiten Durchgang behauptete sich bei 36 Grad im Schatten Toyota-Testpilot Ricardo Zonta (Brasilien) vor dem Österreicher.

Geburtstagskind Alonso fährt gemächlich

Der kurz vor dem Titelgewinn stehende Fernando Alonso ließ es an seinem 24. Geburtstag gemütlich angehen. Mit den Plätzen zwölf und acht deckte der spanische Renault-Pilot jedoch die Karten auf seiner Lieblingsstrecke nicht auf. "Das sah ganz gut aus", sagte er. Vor zwei Jahren konnte sich Alonso auf dem 4,381 Kilometer langen Berg- und-Tal-Kurs als jüngster Gewinner der Grand-Prix-Geschichte mit einer Überrundung von Champion Schumacher als Krönung feiern lassen.

Kimi Räikkönen unterstrich als Vierter und Dritter seine Ansprüche, beim 13. Saisonlauf am Sonntag (Start: 14.00 Uhr/RTL und Premiere) seine letzte Chance im WM-Rennen beim Schopf packen zu wollen. "Wir absolvierten unser geplantes Programm mit guten Zeiten", resümierte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Nach seinem jüngsten Ausfall auf dem Hockenheimring liegt Räikkönen (51) schon 36 Punkte hinter Spitzenreiter Alonso (87). Schumacher hat als Gesamtdritter (47) angesichts der großen Probleme bei Ferrari vor allem mit den Reifen die Hoffnung auf eine Titelverteidigung längst aufgegeben. Drei Mal hat der einstige Seriensieger auf dem Hungaroring bislang gewonnen. Auch wenn er kaum Chancen hat, seinen Vorjahreserfolg zu wiederholen, bezeichnete der Rheinländer die Aussichten als "generell gar nicht so schlecht".

Ralf Schumacher (Kerpen) belegte im Toyota die Plätze zehn und fünf. BMW-Williams-Pilot Nick Heidfeld fiel nach dem siebten Rang auf den zwölften zurück. "Die Motortemperaturen waren im grünen Bereich", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. Er schätze die Wettbewerbsfähigkeit der Weiß-Blauen ähnlich wie in Hockenheim ein.

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