Trainerwechsel:Schalke trennt sich angeblich zum Saisonende von Magath

Bundesligist Schalke 04 will seinen Trainer Felix Magath nach Medienberichten zum Saisonende loswerden. Sollten sich die Leistungen des Klubs in der Liga nicht bessern, droht dem "Schleifer" sogar schon früher der Rauswurf.

Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 trennt sich nach Medienangaben zum Saisonende von seinem Trainer Felix Magath. Die Führungsgremien des Clubs haben sich nach Informationen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) auf diese Lösung verständigt.

Felix Magath

Kam im Sommer 2009 als eine Art "Alleinherrscher" nach Gelsenkirchen: Schalke-Trainer Felix Magath.

(Foto: AP)

An der Entscheidung könne selbst ein möglicher Einzug der Schalker ins Viertelfinale der Champions League nichts mehr ändern. In der Bundesliga ist das Team nur Zehnter. Die Gelsenkirchener treffen an diesem Mittwoch im Achtelfinal-Rückspiel der "Königsklasse" auf den FC Valencia - und haben nach dem 1:1 im Hinspiel gute Aussichten auf ein Weiterkommen.

Laufpass noch vor Saisonende möglich

Magaths Vertrag auf Schalke läuft eigentlich noch bis Juni 2013. Möglich sei nun allerdings sogar, dass der 57-Jährige bei weiter enttäuschenden Leistungen in der Bundesliga schon vor dem Saisonende den Laufpass bekommt, berichtete die WAZ.

Als Nachfolger werde nun ein junger Trainer gesucht, der ab dem 1. Juli Magaths Aufgaben übernehmen soll. Gestärkt werde auch die Position von Sportdirektor Horst Heldt, der zum Manager aufsteigen soll. Bisher ist Magath sowohl Trainer, Manager als auch Mitglied der Geschäftsführung von Schalke 04.

Magath kam im Sommer 2009 als eine Art neuer "Alleinherrscher" in den Ruhrpott, nachdem er mit ähnlichem Machtumfang den VfL Wolfsburg in der Saison 2008/2009 unverhofft zum deutschen Meister gemacht hatte. Mittelfristig sollte der Aschaffenburger auch Schalke an die Spitze der Bundesliga-Tabelle führen. Zuletzt aber geriet Magath auch bei den eigenen Anhängern immer mehr in die Kritik. Seiner Mannschaft fehlte in dieser Saison neben dem Erfolg auch ein erfolgsversprechendes Spielsystem - mit einem Platz im Mittelfeld der Bundesliga liegt das teure Ensemble deutlich hinter den eigenen Ansprüchen.

Einzig in den Pokalwettbewerben überzeugte Magaths Team in der laufenden Saison bisher wirklich. International in der Champions League, wo Schalke problemlos die Gruppenphase überstand und nun auf den Einzug in die Runde der letzten Acht hoffen darf. National im DFB-Pokal, wo Magaths Elf erst in der vergangenen Woche überraschend den deutschen Rekordmeister FC Bayern München auswärts mit 1:0 schlug und ins Finale einzog.

Schlecht kam in jüngster Vergangenheit auch die eigenwillige Transferpolitik Magaths an. Erst in der Winterpause holte der Coach fünf neue Spieler nach Schalke - darunter Oldies, die bisher kaum oder gar keine Spielpraxis erhielten (Angelos Charisteas, Ali Karimi). Zuletzt hatte die Bild-Zeitung berichtet, dass in den Clubgremien eine Trennung vom Trainer zum Saisonende zumindest diskutiert werde. "Ich mache mir keine Sorgen", hatte Magath selbst gesagt.

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