Trainer von Real Madrid:Mourinhos Abschied rückt näher

Der Portugiese dürfte kommende Saison nicht mehr Coach der "Königlichen" sein, Greg LeMond könnte UCI-Präsidentschaft übernehmen, Wladimir Klitschkos letzter Gegner Mariusz Wach soll im WM-Kampf gedopt gewesen sein, Holger Badstuber fehlt den Bayern nach seiner Operation ungefähr fünf Monate, Michael Schumacher wird von Ferrari kritisiert.

in Kürze

Jose Mourinho

Provokation auf dem Rasen: Jose Mourinho wollte sich alleine von den Fans auspfeifen lassen. 

(Foto: AP)

Real Madrid, Jose Mourinho: Der Abschied des Portugiesen scheint beschlossene Sache. "Divorcio", Scheidung, titelte das gewöhnlich gut informierte Sportblatt Marca am Montag. Und: "Der Zyklus Mou nimmt sein Ende." Demnach werde der 49-Jährige in der kommenden Saison trotz laufenden Vertrages bis 2016 nicht mehr Coach der "Königlichen" sein. Grund für den bevorstehenden Abschied soll die zerrüttete Beziehung Mourinhos zu Präsident Florentino Perez sein. "Ich will dieser Sache keine Nahrung geben. Meine Beziehung zu Florentino ist gut", sagte Mourinho am Montag bei der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel gegen Ajax Amsterdam am Dienstag (20.45 Uhr/Sky). Über seine Zukunft wolle er nicht sprechen, nur so viel: "Morgen spiele ich meine 101. Partie in der Champions League, gegen Ajax."

Über Gerüchte, wonach er im Sommer zum neureichen französischen Spitzenklub Paris St. Germain wechseln könnte, sagte er: "Das einzige, woran ich bei Paris denke, ist, dass es ein möglicher Gegner in der Champions League ist." Perez (65) halte Mourinhos jüngste Provokation beim Derby gegen Atletico (2:0) am vergangenen Samstag für "Selbstmord", schrieb Marca. "The Special One" hatte sich vor der Partie - wie angekündigt - dem Votum der Fans gestellt. Um 21.20 Uhr betrat er den Rasen zur Volksabstimmung, zu diesem Zeitpunkt, 40 Minuten vor Spielbeginn, waren aber nur 3000 Wahlberechtigte erschienen. Von denen meisten erntete er höflichen Applaus. "Ich bin auf den Platz gegangen, weil ich es vorzog, vor dem Spiel ausgepfiffen zu werden", sagte Mourinho dazu.

Radsport, UCI: Der dreimalige Tour-de-France-Sieger Greg LeMond wäre bereit, das Amt des umstrittenen Pat McQuaid an der Spitze des Weltradsport-Verbandes UCI zu übernehmen. Das erklärte der 51-jährige Amerikaner in der Pariser Zeitung Le Monde (Montag). "Ich wurde gefragt und habe akzeptiert", sagte LeMond, der jetzt als einziger Toursieger seines Landes geführt wird, nachdem Lance Armstrong alle seine sieben Erfolge wegen Dopings verloren hatte. LeMond war prominentester Teilnehmer der am Montag in London zu Ende gegangenen ersten Klausurtagung der Arbeitsgemeinschaft "Change Cycling Now". Die Kritiker der herrschenden Verhältnisse im Radsport sind für eine Neuordnung des Doping-Kontrollsystems und drängen auf eine Ablösung McQuaids. Der Ire will 2013 wieder kandidieren. "Jetzt oder nie ist nach dem Erdbeben der Affäre Armstrong der Moment, etwas zu ändern", sagte LeMond, seit Jahren ein scharfer Armstrong-Kritiker. "Wenn wir der Öffentlichkeit und den Sponsoren das Vertrauen in den Radsport zurückgeben wollen, müssen wir jetzt handeln", erklärte der Tour-Triumphator von 1986, 1989 und 1990. LeMond sähe sich eher als möglicher Übergangs-Präsident. Der Ex-Profi brachte den ehemaligen Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), Dick Pound, als eine längerfristige Lösung ins Spiel.

Formel 1, Kritik an Schumacher: Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat sich über mangelnde Schützenhilfe von Michael Schumacher im Saisonfinale der Formel 1 beklagt. Es sei "eine gewisse Enttäuschung", dass der Rekordweltmeister am Ende des entscheidenden Rennens Sebastian Vettel kampflos vorbeiziehen ließ, sagte Montezemolo der "Gazzetta dello Sport". Vettel wurde durch das Manöver in Brasilien Sechster und mit drei Punkten Vorsprung auf Ferrari-Pilot Fernando Alonso Weltmeister. "Ich hätte mir von Michael Schumacher ein anderes letztes Rennen erwartet", sagte Montezemolo. Schumacher hatte einst fünf seiner sieben Titel im Ferrari gewonnen.

Boxen, Doping: Der polnische Schwergewichtsboxer Mariusz Wach soll nach Informationen von bild.de im Kampf gegen Weltmeister Wladimir Klitschko gedopt gewesen sein. Bei der Analyse der A-Probe seien im Kölner Institut für Biochemie anabole Steroide nachgewiesen worden, heißt es. Wach hat jetzt Gelegenheit, die Öffnung der B-Probe zu beantragen. Sollte auch diese positiv sein, droht dem Polen eine einjährige Sperre. Das Management der Klitschko-Brüder in Hamburg hatte bis Montagmittag noch keine offizielle Information von dem Vorfall erhalten. Dreifach-Weltmeister Klitschko hatte am 10. November in Hamburg Wach einstimmig nach Punkten besiegt. Der vier Zentimeter größere Pole musste gegen den 36-jährigen Ukrainer die erste Niederlage seiner Profi-Karriere hinnehmen. Zuvor hatte er 27 Mal gewonnen. Anabole Steroide werden im Sport zur Stärkung der Muskulatur und zur Erhöhung der Regenerationsfähigkeit missbraucht.

Fußball, Spanien: Erstligist FC Valencia hat einen neuen Trainer gefunden. Bis zum Saisonende übernimmt Ernesto Valverde den Champions-League-Achtelfinalteilnehmer. Der 48-Jährige sollte beim Gruppengegner von Bayern München am Abend vorgestellt werden. Valverdes Vorgänger Mauricio Pellegrino war am Samstag nach der 2:5-Pleite gegen Real Sociedad San Sebastian entlassen worden. Valverde war zuvor Trainer bei Athletic Bilbao, Espanyol Barcelona, Olympiakos Piräus und dem FC Villarreal.

FC Bayern, Holger Badstuber: Der Fußball-Nationalspieler ist am Montag erfolgreich am Kreuzband operiert worden. Der Eingriff in Augsburg sei gut verlaufen, teilte der Klub mit. Badstuber hatte die Verletzung im rechten Knie beim Topspiel der Bundesliga am vergangenen Samstag gegen Meister Borussia Dortmund (1:1) erlitten. Die Bayern rechnen mit einem Ausfall des Abwehrspielers von "circa fünf Monaten".

Handball, THW Kiel: Kapitän Marcus Ahlm wird den deutschen Handball-Rekordmeister THW Kiel zum Saisonende verlassen. "Ich will nicht in Kiel bleiben. Der Plan ist, nach Schweden zu gehen", sagte der 34 Jahre alte schwedische Weltklasse-Kreisläufer dem Radiosender NDR Info. Nach Torhüter Thierry Omeyer ist Ahlm, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausläuft, der zweite prominente Abgang beim Bundesliga-Tabellenführer zum Saisonende. Ahlm spielt seit 2003 bei den Norddeutschen. Mit den "Zebras" gewann er sieben deutsche Meisterschaften, fünfmal den Pokal und dreimal die Champions League.

Bundesliga, Sperre: Der FSV Mainz 05 muss in den beiden ausstehenden Hinrundenspielen ohne Christian Wetklo auskommen. Der Stammtorwart wurde vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für zwei Partien gesperrt. Wetklo war am Samstag im Punktspiel gegen Hannover 96 (2:1) in der 49. Minute von Schiedsrichter Günter Perl (Pullach) des Feldes verwiesen worden. Der Torhüter hatte durch ein Handspiel außerhalb des Strafraums eine Großchance der Gäste vereitelt. Der FSV hat die Strafe bereits akzeptiert. Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel hat noch nicht entschieden, wer am Sonntag bei Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) zwischen den Pfosten stehen wird. Zur Auswahl stehen der 19 Jahre alte Loris Karius und Heinz Müller (34). Gegen Hannover kam Karius in die Partie und blieb ohne Gegentor.

1860 München, Sperre: Fußball-Profi Benjamin Lauth vom Zweitligisten 1860 München droht nach seinem Ellbogenschlag gegen Marcel Reichwein vom VfR Aalen eine Sperre. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag mitteilte, hat der Kontrollausschuss des DFB ein Ermittlungsverfahren gegen Lauth eingeleitet. Lauth steht im Verdacht, sich in der Begegnung am vergangenen Freitag (1:1) einer Tätlichkeit in der Form eines krass sportwidrigen Verhaltens schuldig gemacht zu haben. Lauth betonte jedoch, unschuldig zu sein. "Das war nicht sehr geschickt von mir, aber sicher keine Absicht. Ich wollte ihn nicht mit dem Ellenbogen über den Haufen rennen", sagte er. Der Vorfall ereignete sich in der 38. Minute, als Lauth mit dem linken Ellbogen Reichweins Gesicht traf. Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) hatte dies übersehen, der Kontrollausschuss kann deshalb nachträglich ermitteln - und tut dies nun. Beide Spieler wurden zu Stellungnahmen aufgefordert. Liegen diese vor, wird der Kontrollausschuss über das weitere Vorgehen entscheiden.

Hamburger SV, Verletzung: Mittelfeldspieler Maximilian Beister vom Hamburger SV hat im Bundesliga-Spiel beim VfL Wolfsburg (1:1) einen Muskelfaserriss im hinteren linken Oberschenkel erlitten. Das ergab eine Kernspintomographie am Montag. Der 22 Jahre alte Junioren-Nationalspieler, der zuletzt zwei Mal für den HSV getroffen hatte, fällt damit für das Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim am Freitag (20.30 Uhr) definitiv aus. Ob er das letzte Hinrundenspiel bei Bayer Leverkusen (15. Dezember) bestreiten kann, ist fraglich.

Fußball, Italien: Mit seinem zweiten Treffer binnen sechs Tagen hat Nationalspieler Miroslav Klose dem italienischen Erstligisten Lazio Rom zum neunten Saisonsieg verholfen, dem Torjäger droht aber erneut eine Verletzungspause. Am 15. Spieltag setzte sich der Europa-League-Teilnehmer gegen den FC Parma mit 2:1 (2:0) durch. Klose erzielte in der 34. Minute sein neuntes Ligator in dieser Spielzeit, musste aber kurz vor der Pause wegen Problemen am rechten Oberschenkel ausgewechselt werden. Eine erste Diagnose deutete italienischen Medienberichten zufolge auf eine Zerrung hin. "Es ist hoffentlich nicht so schlimm. Morgen sehe ich weiter", sagte Klose, der zuletzt Ende November wegen einer Knöchelverletzung pausieren musste.

In der Torjägerliste der Serie A liegt der 34-Jährige auf Platz drei hinter Milans Stephan El Shaarawy (12) und Edinson Cavani (10), der beim 5:1 (2:1) des SSC Neapel gegen Delfino Pescara zweimal traf. Lazio, seit nunmehr vier Spielen ungeschlagen, belegt sechs Punkte hinter Spitzenreiter Juventus Turin, das am Samstag das Stadterderby gegen den FC Turin 3:0 gewonnen hatte, den vierten Rang, der AC Florenz konnte aber am späten Sonntagabend noch vorbeziehen. Vor Klose hatte Giuseppe Biava (25.) die Gastgeber in Führung geschossen, für Parma reichte es lediglich zum Anschlusstreffer von Ishak Belfodil (66.). Ohne Alexander Merkel, der 90 Minuten nur auf der Bank saß, verpasste der FC Genua einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf und bleibt nach dem 2:4 (1:3) gegen Chievo Verona auf Rang 18. Am anderen Ende der Tabelle liegt der 18-malige Meister Inter Mailand zwei Zähler vor Lazio auf dem dritten Platz. Die "Nerazzurri" besiegten US Palermo mit 1:0 (0:0).

Lakers verlieren gegen Orlando

Basketball, NBA: Auch 34 Punkte von Kobe Bryant haben den Los Angeles Lakers nicht zum Sieg gegen die Orlando Magic verholfen. Am Sonntag unterlagen die Kalifornier Orlando mit 103:113. Im Schlussviertel gelangen den Gästen aus Florida 40 Zähler. Center Dwight Howard, der im August von Orlando zu den Lakers gewechselt war, erzielte 21 Punkte und steuerte 15 Rebounds bei. Die New York Knicks bleiben in der Eastern Conference Meister Miami Heat auf den Fersen. Beim 106:99 über die Phoenix Suns feierte das Team aus dem Big Apple den dritten Erfolg in Serie und liegt mit nun zwölf Siegen sowie vier Niederlagen knapp hinter Spitzenreiter Miami (12:3). Bei den im heimischen Madison Square Garden weiter ungeschlagenen Knicks glänzte Carmelo Anthony mit 34 Punkten.

Eishockey, NHL: Spieler und Klubbesitzer der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga unternehmen einen neuen Versuch, den Tarifstreit zu beenden. Das für Dienstag angesetzte Treffen findet ohne NHL-Commissioner Gary Bettman und den Chef der Spielergewerkschaft, Don Fehr, statt. "Wir haben mit der Gewerkschaft ein Treffen mit Spielern und Klubbesitzern vereinbart", sagte der stellvertretende NHL-Commissioner Bill Daly am Montag. Mindestens sechs der 30 Klubs sollen an den Gesprächen teilnehmen. Zuvor hatten staatliche Mediatoren vergeblich versucht, die festgefahrenen Positionen der Parteien zu lockern. Die Spieler sind seit dem 15. September ausgesperrt, ursprünglich hätte die Saison am 10. Oktober beginnen sollen. Inzwischen ist ein Drittel der Spiele gestrichen worden. Im Tarifstreit geht es um die Verteilung der jährlichen Gesamteinnahmen von rund 3,3 Milliarden Dollar.

Ski alpin, Lake Louise: Maria Höfl-Riesch hat das Podium beim ersten Weltcup-Super-G der Saison klar verpasst. Während Lindsey Vonn das Triple nach ihren beiden Abfahrtssiegen in ihrem "Wohnzimmer" in Lake Louise/Kanada perfekt machte, musste sich die Partenkirchnerin Höfl-Riesch mit Platz fünf zufrieden geben. Höfl-Riesch hatte 1,16 Sekunden Rückstand auf Vonn, die mit ihrem 56. Weltcup-Sieg Rang zwei der ewigen Bestenliste eroberte. Nur die Österreicherin Annemarie Moser-Pröll, die 62 Weltcup-Rennen gewann, liegt jetzt noch vor der Amerikanerin. Julia Mancuso kam ihrer Teamkollegin Vonn auf der "Men's Olympic" diesmal am nächsten, sie hatte als Zweite 0,43 Sekunden Rückstand. Dritte wurde Anna Fenninger aus Österreich (0,45). Für Vonn war es der 14. Weltcup-Sieg in "Lake Lindsey" - Weltrekord für einen Ort - und die 100. Fahrt auf ein Weltcup-Podium. Viktoria Rebensburg aus Kreuth (1,71) belegte Platz zwölf. Gina Stechert (Oberstdorf/3,51) konnte den guten Eindruck aus den beiden Abfahrten nicht bestätigen und fuhr auf Platz 34. Veronique Hronek (Unterwössen/4,68) wurde 46.

Ski alpin, Beaver Creek: Angeführt von Fritz Dopfer auf Platz sieben haben die deutschen Ski-Rennläufer das von Stürzen und Verletzungen überschattete Weltcup-Wochenende in Beaver Creek versöhnlich beendet. Der Garmischer Dopfer fuhr beim Tagessieg von Ted Ligety um 1,02 Sekunden am "Stockerl" vorbei, das er im Vorjahr auf der "Raubvogel-Piste" im US-Bundesstaat Colorado als Dritter erstmals bestiegen hatte. Stefan Luitz aus Bolsterlang als 13. mit seinem besten Weltcup-Ergebnis und der Partenkirchner Felix Neureuther auf Rang 17 komplettierten das starke Teamergebnis. "Im zweiten Lauf war es viel besser", sagte Dopfer, der vor dem Finale Elfter war, "aber das waren viel zu viele Fehler für mich. Das darf mir nicht mehr passieren, ich muss sauberer und besser fahren." Neureuther, nach dem ersten Lauf als Neunter Bester des DSV-Trios, vergab ein Top-Resultat wegen eines Fahrfehlers bei der Einfahrt Zielhang. "Ich wollte zu viel, habe zu viel riskiert - da ist es passiert. Schade, das war eine sehr große Chance", sagte er. Ligety, der bereits den ersten Riesenslaom des Winters in Sölden gewonnen hatte, verwies Marcel Hirscher aus Österreich und den Italiener Davide Simoncelli auf die Plätze. Der Vorsprung des Amerikaners bei seinem 13. Weltcup-Sieg auf Hirscher betrug deutliche 1,76 Sekunden. "Ich denke nicht, dass ich in einer eigenen Liga fahre. Ich war nicht so viel besser, als die anderen. Es ist hier sehr einfach, Fehler zu machen - mir sind keine passiert", sagte Ligety bereits nach dem ersten Lauf bescheiden.

Biathlon, Weltcup: Die deutschen Biathleten haben beim Weltcup im schwedischen Östersund erneut überzeugen können. Andreas Birnbacher belegte am Sonntag im Verfolgungsrennen Rang zwei, Arnd Peiffer kam auf Rang Vier. Im Zielsprint über die 12,5 Kilometer musste sich Birnbacher nur dem Franzosen Martin Fourcade geschlagen geben. Der Schlechinger hatte im Ziel 0,7 Sekunden Rückstand. "Ich habe den zweiten Platz gewonnen und nicht den ersten verloren. Es ist keine Schande gegen den Weltbesten zu verlieren", sagte er. Peiffer kam knapp hinter dem drittplatzierten Anton Schipulin ins Ziel. Der Niedersachse lag 0,8 Sekunden hinter dem Russen. "Ich bin total zufrieden. Das ist ein toller Saison-Auftakt", sagte Peiffer. "Das war eine sehr bravouröse Leistung. Mit den Plätzen zwei und vier sind wir sehr zufrieden", sagte Bundestrainer Mark Kirchner. Die deutschen Skijäger zeigten beim Weltcup-Auftakt eine starke Leistung. Im Einzel am Donnerstag war Erik Lesser Dritter geworden. Im Sprint am Samstag hatte Florian Graf als Vierter einen Podestplatz nur knapp verpasst. Der Bundestrainer lobte in der ARD: "Wir haben ein gutes Team im Moment."

Bei den Frauen bescherte Andrea Henkel mit Platz drei im Verfolgungsrennen den deutschen Biathletinnen den ersten Podestplatz des Winters. Über die zehn Kilometer kam die Thüringerin am Sonntag dank einer erneut fehlerfreien Leistung am Schießstand hinter der überragenden Norwegerin Tora Berger und Darja Domratschewa aus Weißrussland ins Ziel.

Handball, Champions League: Die SG Flensburg-Handewitt hat den vorzeitigen Einzug in das Achtelfinale der Handball-Champions-League geschafft. Der Bundesliga-Fünfte gewann am Sonntag sein Auswärtsspiel der Vorrundengruppe A gegen den französischen Meister Montpellier AHB mit 27:25 (12:14). Beste Werfer waren Thomas Mogensen (6) für Flensburg sowie Dragan Gajic (12/1) für die Gastgeber.

Handball, EHF-Pokal: Die Rhein-Neckar Löwen haben problemlos die Gruppenphase um den EHF-Pokal erreicht. Dem Tabellenzweiten der Handball-Bundesliga reichte am Sonntag im Drittrunden-Rückspiel beim griechischen Spitzenclub Diomidis Argous ein 27:27 (11:14). Die Grundlage für das Weiterkommen hatten die Badener bereits im Hinspiel vor einer Woche durch einen 37:17-Kantersieg geschaffen.

Wesentlich mehr Probleme hatte der SC Magdeburg, der ebenfalls die Gruppenphase des EHF-Pokals erreicht hat. Im Drittrunden-Rückspiel beim mazedonischen Vertreter HC Vardar Skopje unterlag der SCM, der den Wettbewerb 1999, 2001 und 2007 gewonnen hat, zwar mit 26:28 (14:14), das Hinspiel hatte Magdeburg aber mit 30:27 für sich entschieden. Der Österreicher Robert Weber war mit zehn Treffern bester Werfer der Gäste.

Basketball, BBL: Die Brose Baskets Bamberg haben das Topspiel der Basketball-Bundesliga für sich entschieden. Der Titelverteidiger gewann am Sonntag beim Vizemeister ratiopharm Ulm mit 85:83 (70:70, 25:38) nach Verlängerung und verteidigte damit die Tabellenführung. Dabei machte das Team von Trainer Chris Fleming bei der Neuauflage der Finalserie der vergangenen Saison in der zweiten Halbzeit einen 18-Punkte-Rückstand wett und vermied so die zweite Saisonniederlage. Überragender Akteur bei den Gästen war Anton Gavel mit 30 Punkten. Bei den Hausherren kam Center John Bryant auf 26 Zähler.

Handball, Champions League: Die Füchse Berlin haben ihre zweite Niederlage kassiert und müssen nun um den zweiten Tabellenplatz zittern. Der Bundesligist unterlag am Sonntag bei Dinamo Minsk klar mit 24:31 (15:16) und blieb vor allem in der zweiten Halbzeit hinter den Erwartungen zurück. Allerdings hatten sich die Berliner schon zuvor mit einem Sieg in Zagreb für das Achtelfinale der Königsklasse qualifiziert. Minsk ist mit 9:5 Punkten als Tabellendritter der Gruppe D bis auf einen Zähler an die Füchse (10:4) herangerückt und hat mit dem hohen Erfolg auch den direkten Vergleich gewonnen. Im Hinspiel hatte sich Berlin mit 29:25 durchgesetzt. Spitzenreiter FC Barcelona hat mit einem 36:25 gegen Kadetten Schaffhausen den siebten Sieg im siebten Spiel gefeiert. Die Füchse gestalteten in Weißrussland die erste Halbzeit mit einem starken Silvio Heinevetter im Tor noch ausgeglichen, mussten dann aber dem jüngsten anspruchsvollen Programm und den zahlreichen Personalausfällen Tribut zollen.

So fallen Markus Richwien und Sven-Sören Christophersen noch längere Zeit aus. Beste Torschütze der Füchse vor 3000 Zuschauern im Minsker Sportpalast waren Bartlomiej Jaszka mit sechs Treffern sowie Börge Lund (4) und Colja Löffler (3). Doch auch der Pole Jaszka und der später das Tor hütende Tscheche Petr Stochl konnten nicht verhindern, dass der Rückstand immer größer wurde. Vor allem gegen den starken Minsker Rückraumschützen Sergej Onufryjenko fand die Berliner Defensive keine Mittel. In den ausstehenden drei Spielen in eigener Halle gegen Barcelona (10. Februar) und den SC Szeged (24. Februar 2013) sowie auswärts bei Kadetten Handball Schaffhausen (14. Februar) geht es für das Team von Trainer Dagur Sigurdsson nun um eine gute Ausgangsposition für das Achtelfinale.

Turnen, Weltcup: Marcel Nguyen hat in Stuttgart seinen ersten Sieg im Turn-Weltcup erkämpft. Bei seinem ersten internationalen Heimauftritt nach den Olympischen Spielen wies der Unterhachinger vor 5000 Zuschauern mit 90,232 Punkten starke Form nach und holte sich 15.000 Schweizer Franken (9600 Euro) Preisgeld. In der Gesamtwertung übernahm der 25-jährige Olympia-Zweite nach zwei von fünf Weltcup-Veranstaltungen damit die Führung.

Freund übernimmt die Gesamtführung

Eishockey, DEL: Die Kölner Haie haben den bisherigen Tabellenführer Adler Mannheim unter Druck gesetzt und zumindest vorübergehend Platz eins in der DEL zurückerobert. Am 24. Spieltag gewann die Mannschaft des früheren Bundestrainers Uwe Krupp gegen die Hannover Scorpions 5:2 (0:0, 3:1, 2:1) und stand damit dank des besseren Torverhältnisses vor den punktgleichen Mannheimern an der Spitze. Der Vizemeister hatte am Sonntagabend im Spiel gegen die Nürnberg Ice Tigers allerdings die Möglichkeit, wieder vorbeizuziehen. Vor 9123 Zuschauern in der Kölner Arena schossen Charles Stephens (26.), Rok Ticar (31./41.), John Tripp (40.) und Christopher Minard (52.) den deutlichen Sieg heraus. Für die Scorpions trafen Maris Jass (38.) und Ivan Ciernik (41.). Schlusslicht EHC Wolfsburg kassierte gegen die Straubing Tigers beim 1:2 (0:0, 1:0, 0:2) die fünfte Niederlage in Folge. Für Straubing, Halbfinalist der Vorsaison, war es ein wichtiger Sieg im Kampf um die Play-off-Plätze.

Rodeln, Weltcup: Rodel-Europameister Andi Langenhan hat Lokalmatador Felix Loch die Schau gestohlen und seinen ersten Sieg im vorolympischen Winter eingefahren. Der 28-Jährige aus Zella-Mehlis war am Sonntag am Königssee nicht zu schlagen und machte seinen sechsten Weltcup-Sieg perfekt. Olympiasieger Loch, der vor einer Woche noch überlegen den Auftakt im österreichischen Igls gewonnen hatte, musste sich auf seiner Hausbahn mit Platz zwei begnügen. David Möller komplettierte mit Rang drei den Dreifacherfolg der deutschen Rodler. "Ich bin megastolz, Felix hier zu Hause zu schlagen. Da freue ich mich wie ein Schneekönig", jubelte Langenhan nach seinem unerwarteten Coup. Vor einer Woche beim Saisonstart im österreichischen Igls hatte der Europameister noch als Vierter das Podest verpasst, am Königssee stand er nun erstmals ganz oben. Zwar setzte Loch auf seiner Heimbahn im zweiten Lauf voll auf Angriff, am Ende blieb aber Langenhan vorn. Die ausländische Konkurrenz hatte wie schon in der Vorwoche nichts zu melden. Der Russe Albert Demtschenko wurde Vierter, der Italiener Armin Zöggeler landete auf Platz fünf. Auch bei den Frauen und Doppelsitzern fuhren die deutschen Rodler am Königssee Siege ein.

Nordische Kombination, Teamsprint: Deutschlands Nordische Kombinierer haben beim Weltcup in Kuusamo den angepeilten Podestplatz im Teamsprint deutlich verpasst. Nach einem Sprung und dem Langlauf über 2 x 7,5 Kilometer kamen Weltmeister Eric Frenzel und Björn Kircheisen als Siebte ins Ziel. Ihr Rückstand auf die siegreichen Österreicher Bernhard Gruber und Mario Stecher betrug 33,5 Sekunden. Das zweite DSV-Duo mit Tino Edelmann und Johannes Rydzek belegte den achten Platz in dem Wettbewerb, der im kommenden Jahr erstmals auch bei der WM ausgetragen wird.

Markus Wasmeier: Markus Wasmeier, ehemaliger Skirennfahrer und zweifacher Olympiasieger, hat Maria Höfl-Riesch für ihre Biografie "Geradeaus" zwei Monate nach Erscheinen scharf kritisiert. "Mit ihrem Buch hat sie sich im Weltcup nur Feinde geschaffen", sagte der 49-Jährige über die Doppel-Olympiasiegerin in einem Interview der Welt am Sonntag. In ihrem Buch hatte die 28-Jährige unter anderem den harten Umgang ihres früheren Trainers Mathias Berthold beschrieben und den Weltcup einen "Porno-Zirkus" genannt. Bei der Präsentation Ende September betonte Höfl-Riesch, das Buch auch geschrieben zu haben, um "die eine oder andere böse Geschichte aus der Welt zu räumen". Den Einwand, Höfl-Riesch wolle mit dem Buch Behauptungen entgegentreten, sie sei von ihrem Ehemann und Manager Marcus Höfl "fremdgesteuert", ließ Wasmeier nicht gelten: "Dann ist es noch schlimmer, wenn sie das wirklich so wollte. Dann, sage ich ehrlich, war es die dümmste Entscheidung, die sie treffen konnte."

Eisschnellauf, Weltcup: Die niederländischen Eisschnellläufer haben beim Weltcup in Astana das Rennen über 10.000 Meter dominiert. Der WM-Zweite Jorrit Bergsma siegte am Sonntag in 12:50,40 Minuten vor Weltmeister Bob de Jong, der 12:51,22 Minuten lief. In Abwesenheit von Sven Kramer kam Olympiasieger Lee Seung-Hoon aus Südkorea in 13:07,06 Minuten auf den dritten Rang. In der Langstrecken-Gesamtwertung übernahm Bergsma die Führung von Kramer. Bester Deutscher war Moritz Geisreiter aus Inzell als Achter in 13:11,95 Minuten. Der Chemnitzer Alexej Baumgärtner wurde in 13:21,58 Minuten Elfter. Schneller als Baumgärtner waren in der eigentlich schwächeren B-Gruppe der Münchner Marco Weber und der Erfurter Patrick Beckert, die dort die Plätze zwei und vier belegten. Weber lief 13:15,06 Minuten, Beckert 13:21,25 Minuten.

Skilanglauf, Weltcup: Skilangläufer Jens Filbrich hat im finnischen Kuusamo für das beste deutsche Männer-Ergebnis des WM-Winters gesorgt. Beim ersten Saison-Einzelsieg von Doppel-Olympiasieger Petter Northug (Norwegen) beendete der Frankenhainer die dreitägige Mini-Tour "Ruka Triple" auf Rang 19. Den erhofften Platz unter den besten 15 und damit die halbe WM-Norm schaffte aber erneut kein DSV-Athlet: In den Punkten landete neben Filbrich nur Tim Tscharnke (Biberau) auf Position 20. Der mit einem Vorsprung von 40 Sekunden in die Loipe gegangene Northug rettete in der 15-km-Verfolgung nach 31:19,4 Minuten einen Vorsprung von 1,4 Sekunden auf den Russen Maxim Wylegschanin. Northug übernahm damit auch das Gelbe Trikot des Weltcup-Gesamtführenden. Platz drei ging an den Kasachen Alexej Poltoranin (+3,4).

Skilanglauf, Weltcup: Die norwegische Skilangläuferin Marit Björgen hat auch das dritte Weltcup-Rennen in Kuusamo gewonnen. Die Weltmeisterin und Olympiasiegerin setzte sich am Sonntag auch im Weltcup-Wettbewerb über 10 Kilometer im klassischen Stil durch. In 31:19,4 Minuten verwies sie die Polin Justyna Kowalczyk mit 1:21,4 Minuten Vorsprung auf Platz zwei. Dritte wurde mit einem Rückstand von 1:23,9 Minuten die Norwegerin Heidi Weng. Nicole Fessel aus Oberstdorf kam als Zehnte ins Ziel und schaffte damit als zweite DSV-Läuferin nach Denise Herrmann die interne Norm für die Teilnahme an den Weltmeisterschaften. Katrin Zeller belegte Platz 23.

Ski Alpin, Tobias Stechert: Ski-Rennläufer Tobias Stechert hat sich bei der Weltcup-Abfahrt in Beaver Creek entgegen ersten Befürchtungen keinen Kreuzbandriss zugezogen, wird die WM im Februar aber wohl dennoch verpassen. Der 27 Jahre alte Oberstdorfer muss sich am Montag in München einer Operation an seinem verletzen linken Knie unterziehen. Bei dem arthroskopischen Eingriff soll ein freies Knorpelfragment entfernt werden. Neben der Knorpelverletzung hat sich Stechert eine Prellung des Fibula-Köpfchens zugezogen.

Skispringen, Weltcup: Skispringer Severin Freund ist im finnischen Kuusamo mit 134,5 und 135,5 Metern zum vierten Weltcup-Sieg seiner Karriere gesprungen. Eine Woche nach seinem Erfolg in Lillehammer siegte der 24-Jährige aus Rastbüchl vor Dmitri Wassiljew (Russland) und Simon Ammann (Schweiz) und holte sich das Gelbe Trikot des Gesamtweltcup-Führenden zurück. Neuling Andreas Wellinger (Ruhpolding) überzeugte auf Rang fünf, der 17-Jährige kam auf 136 und 126,5 Meter. Andreas Wank wurde 13., Michael Neumayer 19. und Richard Freitag 21. Karl Geiger ergatterte als 28. ebenfalls noch Weltcup-Punkte.

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