Trainer in Teheran:Ali Daei entlassen und wütend

Trainer in Teheran: Nicht mehr Trainer in Teheran: Ali Daei

Nicht mehr Trainer in Teheran: Ali Daei

(Foto: AFP)

Der ehemalige Bayern-Spieler Ali Daei wird als Trainer von Persepolis Teheran beurlaubt - und wirft dem Klub Mafiamethoden vor. Die spanischen Basketballer verlieren bei der WM überraschend gegen Frankreich. BVB-Spieler Jakub Blaszczykowski muss länger pausieren.

Fußball, Ali Daei: Nach der Entlassung von Trainer Ali Daei ist es in Teheran zu Fanausschreitungen gekommen. Der Vorstand von Persepolis Teheran hatte den ehemaligen Bundesligaprofi nach schwachen Leistungen des Teams beurlaubt. Der Titelaspirant belegt in Irans Fußball-Liga mit zehn Punkten Rückstand auf den Erzrivalen Esteghlal Teheran derzeit nur den enttäuschenden neunten Platz. Der frühere Spieler von Arminia Bielefeld und Bayern München warf dem Vorstand Mafiamethoden vor. Der iranische Rekord-Nationalspieler will solange Trainer bleiben, bis er eine schriftliche Erklärung für seine Entlassung bekommt. Viele der Fans des Klubs stehen auf Daeis Seite und sind gegen den neuen Trainer Hamid Derachschan. Am Donnerstag versuchten Hunderte gewaltbereiter Fans das Tor zum Trainingsplatz in Teheran aufzubrechen. Sie wollten Medienberichten zufolge das Abschlusstraining des Teams vor dem nächsten Ligaspiel am Freitag verhindern. Außerdem fordern sie eine Intervention von Präsident Hassan Ruhani zugunsten Daeis und gegen den Vorstand. Die Persepolis-Funktionäre schalteten die Polizei ein, die alle Straßen rund um den Trainingsplatz sperrte. Auch Daei selbst wurde der Zutritt zum Trainingsplatz untersagt, um eine weitere Eskalation zu verhindern.

Basketball, WM: Gastgeber Spanien ist bei der Basketball-WM völlig überraschend im Viertelfinale ausgeschieden. Die Iberer verloren am Mittwochabend in Madrid gegen Frankreich mit 52:65 (28:35) und erlebten damit eine bittere Enttäuschung. Bester Werfer bei den ohne Superstar Tony Parker spielenden Franzosen war Boris Diaw mit 15 Punkten. Bei den Spaniern kam Pau Gasol auf 17 Zähler. In der Vorschlussrunde trifft Frankreich nun auf Serbien. Der WM-Vierte von 2010 setzte sich unerwartet deutlich gegen Brasilien mit 84:56 (37:32) durch. Im ersten Halbfinale spielen an diesem Donnerstag (21.00 Uhr/Sport) Topfavorit USA und Litauen gegeneinander.

Bundesliga, Borussia Dortmund: Das Comeback von Jakub Blaszczykowski beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund lässt weiter auf sich warten. Wie der polnische Nationalspieler am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite bekanntgab, muss er wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel vier Wochen pausieren. Er hatte am Vortag das Training abgebrochen. Wie schwerwiegend die Verletzung ist, soll eine medizinische Untersuchung am Donnerstag ergeben. Der von einem Kreuzbandriss genesene Flügelspieler sollte ursprünglich in der Partie gegen den SC Freiburg am Samstag wieder zum Kader gehören. Es wäre sein erstes Pflichtspiel seit Ende Januar gewesen.

Ringen, WM: Aline Focken (23) hat mit dem Gewinn der Goldmedaille bei den Ringer-Weltmeisterschaften im usbekischen Taschkent ihren größten Karriere-Erfolg gefeiert und dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) am dritten Tag der Titelkämpfe das erste Edelmetall beschert. In der olympischen Klasse bis 69 kg setzte sich Focken (KSV Krefeld) gegen die Japanerin Sara Dosho durch. "Ich kann es noch gar nicht begreifen", sagte Focken, die sich erst in den Schlusssekunden mit dem letzten Angriff die entscheidenden Punkte zum 5:4-Sieg gesichert hatte. "Diese Goldmedaille ist das Ergebnis einer kontinuierlichen, zielstrebigen Arbeit", sagte DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis. "Das ist der absolute Hammer. Für Aline ist das die Krönung nach einer extrem guten und extrem konstanten Leistung", sagte DRB-Präsident Manfred Werner dem SID: "Nach den überhaupt nicht zufriedenstellenden Leistungen im Freistil, worüber noch zu reden sein wird, fällt mir jetzt natürlich ein Stein vom Herzen." Auf dem Weg in den Endkampf hatte Focken souverän ihre drei Duelle gegen die Kasachin Elmira Syzdykowa, Diana Gonzales aus Mexiko und die Lettin Laura Skujina gewonnen. Im Limit bis 48 kg war Jaqueline Schellin (TV Mühlacker) im ersten Duell mit der Polin Iwona Matkowska chancenlos. In der Hoffnungsrunde folgte gegen Emilia Vuc (Rumänien) das Aus. Die Gewichtsklassen 55 kg und 60 kg ließ Bundestrainer Patrick Loes unbesetzt.

Tennis, Québec: Fed-Cup-Spielerin Julia Görges (Bad Oldesloe/Nr. 5) hat beim WTA-Turnier in Québec/Kanada die nächste Gegnerin im Eiltempo ausgeschaltet. Die 25-Jährige setzte sich im Achtelfinale nach nur 62 Minuten mit 6:2, 6:2 gegen Melanie Oudin (USA) durch. Görges, die schon zum Auftakt ohne Satzverlust geblieben war, trifft in ihrem dritten Viertelfinale des Jahres auf Andrea Hlavackova (Tschechien) oder Ajla Tomljanovic (Kroatien). Bereits zuvor war Tatjana Maria (Bad Saulgau) in die Runde der letzten Acht eingezogen. Die 27-Jährige bezwang Madison Brengle aus den USA mit 4:6, 6:4, 6:0 und könnte nun mit einem Erfolg gegen deren Landsfrau Shelby Rogers (USA) erstmals in ein WTA-Halbfinale einziehen. Für die ehemalige Fed-Cup-Spielerin Tatjana Maria ist es die erste Viertelfinal-Teilnahme bei einem WTA-Turnier seit April 2010, damals schied sie in Marbella gegen die Spanierin Carla Suárez Navarro aus.

Volleyball, WM:Die deutschen Volleyballer sind bei der WM in Polen erfolgreich in die zweite Runde gestartet. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen bezwang am Mittwochabend in Kattowitz den Weltranglisten-19. China mit 3:0 (25:19, 25:22, 25:17) und holte damit in Gruppe F den erwarteten Pflichtsieg. Der Olympia-Fünfte zeigte gegen die unbequemen Asiaten eine konzentrierte Leistung und untermauerte damit seine Ambitionen auf eine Medaille. Auf Georg Grozer und seine Teamkollegen wartet nun am Donnerstag (20.25 Uhr) Angstgegner Bulgarien. Bei Olympia 2012 und der EM 2013 war gegen den aktuellen Weltranglisten-Achten jeweils im Viertelfinale Schluss.

Handball, Bundesliga: Die Rhein-Neckar Löwen haben ihre Tabellenführung in der Handball-Bundesliga gefestigt. Nach dem 32:27 (16:15) beim VfL Gummersbach bleibt das Team von Trainer Nikolaj Jacobsen als einziges Team verlustpunktfrei. Vor 3119 Zuschauern in der Schwalbe Arena sorgten Andy Schmid (11) und Patrick Groetzki (5) am Mittwochabend für die meisten Tore der Gäste. Die besten Schützen der Oberbergischen waren Raul Santos (6) und Andreas Schröder (5). Im ersten Spiel nach dem 28:26 über den HSV Hamburg am vergangenen Wochenende mit einem Weltrekord-Besuch von über 44 000 Fans in Frankfurt taten sich die Rhein-Neckar Löwen nur in der ersten Halbzeit schwer. Nach der Pause übernahmen sie die Kontrolle und bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Der Erfolg in Gummersbach, wo die Gäste vor knapp vier Monaten trotz eines 40:35-Erfolges den Meistertitel am letzten Spieltag verspielt hatten, war der fünfte Sieg der Löwen im fünften Saisonspiel.

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