Trainer auf Kreta:Fans überreden Gattuso zum Verbleib

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Gefragter Mann, zumindest auf Kreta: Gennaro Gattuso (Archivbild).

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Erst tritt Gennaro Gattuso als Trainer auf Kreta zurück, doch die Fans rebellieren. ManU-Trainer Louis van Gaal ist mit einer Jubelgeste seines Stürmers Robin van Persie nicht einverstanden. Joe Zinnbauer erhält einen Cheftrainer-Vertrag beim HSV.

Fußball auf Kreta: Rolle rückwärts durch Gennaro Gattuso: Der italienische Fußball-Weltmeister von 2006, der am Sonntag beim griechischen Erstligisten OFI Kreta nach nur sieben Spielen sowie einer 2:3-Heimniederlage gegen Asteras Tripolis zurückgetreten war, hat seine Demission zurückgezogen. Als entscheidend erwies sich der Druck der Fans, die sich an der Wohnung des 36-Jährigen versammelt hatten, um ihn zum Verbleib zu überreden. Daraufhin verzichtete Gattuso auf den Rücktritt. "Nach langen Gesprächen mit dem Klubmanagement und den Fans habe ich mich zum Verbleib entschlossen. Wir fangen stärker und geschlossener als jemals zuvor wieder an", betonte Gattuso. Der Süditaliener hatte zuvor den FC Sion in der Schweiz sowie US Palermo in Italien betreut. Kreta belegt nach sieben Spieltagen mit neun Punkten nur den elften Platz.

Fußball in England: Manchester Uniteds Teammanager Louis van Gaal hat seinen Torjäger Robin van Persie nach dem späten Ausgleich im Spitzenspiel der Premier League gegen den FC Chelsea (1:1) am Sonntag heftig kritisiert. Sein niederländischer Landsmann habe nach seinem Tor in der 94. Minute "dämlich" gehandelt, als er sich beim Jubeln das Trikot auszog und dafür seine dritte Verwarnung der Saison erhielt. "Du kannst dich über ein Tor freuen, aber du darfst dir nicht das Trikot ausziehen. Dann bekommst du eine Gelbe Karte. Das ist nicht sonderlich intelligent", wetterte der ehemalige niederländische Bondscoach und Trainer von Bayern München. Durch die Punkteteilung in Old Trafford gegen das von seinem früheren Assistenten José Mourinho betreuten Chelsea-Team weist Rekordmeister United nach neun Spieltagen als Tabellenachter weiterhin zehn Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter aus London auf, für den Didier Drogba (53.) das Führungstor erzielt hatte. Weltmeister André Schürrle wurde nach überstandener Grippe bei Chelsea erst in der 90. Minute eingewechselt.

Bundesliga, HSV: Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat Josef Zinnbauer wie erwartet mit einem Vertrag als Cheftrainer ausgestattet. Der Slomka-Nachfolger habe "einen neugestalteten Vertrag bis 2016 unterschrieben", gaben die Hanseaten am Montag bei der Pressekonferenz zum Pokalspiel gegen den FC Bayern München (Mittwoch, 20.30 Uhr) bekannt. "Ich freue mich über das Vertrauen des Vereins", sagte der 44-Jährige am Montagmittag. Er war zu Saisonbeginn vom Karlsruher SC zum HSV gewechselt und war dort zunächst als Coach für das Regionalliga-Team verpflichtet worden.

Tischtennis: Tischtennis-Bundestrainer Jörg Roßkopf hält die drastische Strafe für den chinesischen Weltmeister Zhang Jike nach dessen Weltcupsieg in Düsseldorf für überzogen. "Ich finde es relativ lächerlich, ihm die 45.000 Dollar zu streichen, um ehrlich zu sein", sagte Roßkopf dem Internetportal der Tischtennis-Bundesliga. Zhang hatte nach seinem Finalsieg gegen seinen Landsmann Ma Long im Überschwang der Gefühle gleich zwei Werbebanden zertreten. Die Turnierleitung entschied, dem Gewinner die Siegprämie von 45.000 Dollar, umgerechnet gut 35.000 Euro, nicht auszuzahlen. "Wir sind hier nicht beim Tennis oder in der Formel 1, wo man immense Strafsummen verhängen kann. 1000 Dollar Strafe hätten es da sicherlich auch getan. Da sollte man die Kirche auch mal im Dorf lassen", sagte Roßkopf. Zhang habe vor dem Turnier unter einem "unmenschlichen Druck" gestanden, nachdem ihm sein Cheftrainer im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 öffentlich angezählt hätte. Der 26-jährige Zhang entschuldigte sich für seine Reaktion. "Was ich getan habe, tut mir sehr leid. Mein Verhalten war nicht akzeptabel", sagte Zhang, der im Halbfinale Lokalmatador Timo Boll in sieben Sätzen bezwungen hatte. Boll beendete das Turnier auf dem dritten Rang.

NFL: Liga-Neuling Kasim Edebali hat am Sonntag (Ortszeit) das bislang beste Spiel seiner noch jungen Karriere in der National Football League (NFL) absolviert. Beim überraschend klaren 44:23-Heimsieg seiner New Orleans Saints gegen die Green Bay Packers gelangen dem Linebacker aus Hamburg im Schlussviertel seine ersten beiden NFL-Sacks. Zudem verzeichnete er einen sogenannten Forced Fumble und brachte sein Team in Ballbesitz. Für die Saints war es im siebten Spiel der bislang klarste Sieg. Der Berliner Björn Werner musste mit seinen Indianapolis Colts mit 34:51 bei den Pittsburgh Steelers indes die höchste Saisonniederlage einstecken. Steelers-Quarterback Ben Roethlisberger stellte mit Pässen über 522 Yards Raumgewinn sowie sechs Touchdown-Vorlagen jeweils Vereinsrekorde auf. Right Tackle Sebastian Vollmer feierte zuvor mit den New England Patriots den höchsten Saisonsieg. Der dreimalige Meister gewann 51:23 gegen die Chicago Bears.

Baseball, World Series: Die San Francisco Giants stehen kurz vor dem Triumph in der World Series. Der siebenmalige Titelgewinner entschied im Finale der nordamerikanischen Baseball-Profiliga MLB das fünfte Spiel gegen die Kansas City Royals mit 5:0 für sich und ging in der best-of-seven-Serie 3:2 in Führung. Zum dritten Titel innerhalb von fünf Jahren fehlt den Giants nur noch ein Sieg, den ersten Matchball kann San Francisco am Dienstag in Kansas verwandeln. Ein eventuell notwendiges siebtes Spiel der 110. World Series findet am Mittwoch in Kansas City statt.

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