Wegen Sicherheitsbedenken:WM-Verbot für brasilianische Vuvuzela

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Aus für die Caxirola: Die brasilianische Regierung verbietet die faustgroßen Plastikrasseln. (Foto: AFP)

Die brasilianische Regierung verbannt das offizielle Musikinstrument der Fußball-WM aus den Stadien. Schalke 04 steht nach eigenen Angaben kurz vor der Verpflichtung von Leon Goretzka. Der MSV Duisburg wird das Ständige Schiedsgericht anrufen. Die deutschen Rennsportkanuten starten erfolgreich in den Weltcup in Posen.

Fußball-WM: WM-Aus für den brasilianischen Vuvuzela-"Nachfolger" Caxirola: Das rasselnde Plastik-Instrument darf bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 nach einem Regierungsbeschluss nicht in den Stadien zum Einsatz kommen - offiziell aus Sicherheitsgründen. Die Entscheidung des Justizministeriums gilt bereits für Freundschaftsspiele und den Confed Cup (15. bis 30. Juni). Die Rassel aus Recycling-Plastik, die in Form einer Kuhglocke beim Schütteln einen "rattelnden, harmonischen" Klang erzeugt, war als das offizielle WM-Instrument vorgestellt worden. Ende April hatten Anhänger bei einem Spiel zwischen Bahia und Vitoria Dutzende der Caxirolas als Wurfgegenstände benutzt und auf den Rasen geworfen. Bei der WM in Südafrika 2010 hatte das monotone, laute Dröhnen der Vuvuzela-Tröten für Kritik gesorgt.

Bundesliga, Schalke 04: Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 steht nach eigenen Angaben kurz vor der Verpflichtung des Junioren-Nationalspielers Leon Goretzka vom VfL Bochum. "Ich kann bestätigen, dass wir uns mit dem Spieler einig sind und er zu uns kommen möchte", sagte Schalkes Manager Horst Heldt der Bild-Zeitung (Samstag). "In den kommenden Tagen gehen wir auf den VfL zu, um auch die letzten Details zu klären." Dem Bericht zufolge soll der 18 Jahre alte Goretzka einen Fünfjahresvertrag unterschreiben, beim Zweitligisten hat er noch einen Kontrakt bis Juni 2016.

Fußball, MSV Duisburg: Nach der Verweigerung der Lizenz für die kommende Zweitliga-Spielzeit wird der MSV Duisburg das Ständige Schiedsgericht anrufen. Das kündigte der Fußball-Club am Freitag nach einer gemeinsamen Sitzung aller wichtigen Vereinsgremien an. Erst aber will der MSV die bis Mitte kommender Woche zugesagte schriftliche Begründung für das "für uns nicht nachvollziehbare Urteil des Lizenzierungsausschusses" der Deutschen Fußball Liga (DFL) prüfen und beraten. Auch nach der Sitzung am Freitag mit allen Beteiligten sei man fest davon überzeugt, "alle Bedingungen zur Erlangung der Lizenz für die kommende Spielzeit fristgerecht und von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft testiert erfüllt zu haben", hieß es in einer Mitteilung des Traditionsclubs, der am Mittwoch von der Lizenzverweigerung völlig überrascht worden war. Auch der frühere Nationalmannschaftskapitän Bernard Dietz, der dem MSV-Vorstand angehört, äußerte sich zuversichtlich, den Zwangsabstieg noch abwenden zu können. "Wir haben fristgerecht alles eingereicht. Wir haben keinen Fehler gemacht und alle Auflagen erfüllt", sagte Dietz dem Radiosender WDR 2. Das Lizenzierungsverfahren sei kein Neuland für den MSV. Man mache das öfter, Prüfer seien dabei gewesen.

DFB-Elf in der Einzelkritik
:Rasanter als Speedy Gonzalez

Lukas Podolski straft Oliver Bierhoff Lügen, Marcel Jansen wird wie ein Drache vom Wind erfasst - und Max Kruse spielt, als habe er bereits 80 Länderspiele auf dem Buckel. Die DFB-Elf beim 4:2 gegen Ecuador in der Einzelkritik.

Von Carsten Eberts

Rallye-Weltmeisterschaft: Der Auftritt des in der Rallye-Weltmeisterschaft klar führenden Franzosen Sébastien Ogier war beim sechsten Lauf in Griechenland nach einer Viertelstunde vorerst beendet. Nach einem Reifenschaden stoppte eine defekte Benzinpumpe den Volkswagen Polo des dreifachen Saisonsiegers. Ogier hofft allerdings, am Samstag wieder zur Rallye Akropolis mit zusätzlichen zehn Strafminuten wegen Auslassens zweier Entscheidungen starten zu können. Der junge Russe Jewgeni Nowikow durfte hingegen jubeln. Der 22-jährige Moskauer feierte im Ford Fiesta in der Weltmeisterschaft seinen ersten Tagessieg. Nach den zwei Freitag-Entscheidungen hatte er einen Vorsprung von 30,6 Sekunden auf den Spanier Dani Sordo im Citroen DS3. Den dritten Platz nach der ersten von drei Etappen sicherte sich mit einem Rückstand von 39,1 Sekunden der Finne Jari-Matti Latvala im VW Polo R WRC.

Fußball, Französischer Pokal: Girondins Bordeaux hat nach 26 Jahren wieder den französischen Fußball-Pokal gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Francis Gillot siegte am Freitag im Finale im Pariser Stade de France gegen den FC Évian Gaillard 3:2 (1:0) und holte sich zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte den Cup. Der malische Nationalspieler Cheick Diabaté erzielte zwei Minuten vor Schluss den Siegtreffer für Bordeaux. Der Stürmer hatte auch den ersten Treffer für Girondins erzielt (39.) sowie einen Elfmeter verschossen (48.). Außerdem traf Henri Saivet für den neuen Cupsieger (53.). Für Évian hatten Yannick Sagbo (51.) und Brice Dja Djédjé (70.) jeweils ausgeglichen.

Kanu-Weltcup: Die Rennsportkanuten des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) sind am ersten Finaltag des dritten und letzten Weltcups im polnischen Posen erfolgreich gestartet. Gut drei Monate vor der Heim-WM in Duisburg (27. August bis 1. September) erreichten neben Sebastian Brendel, Max Hoff und Katrin Wagner-Augustin auch neun Nachwuchsboote die Finals. Olympiasieger Brendel (Potsdam) gewann über 1000 m im Einer-Canadier seinen Vorlauf und qualifizierte sich direkt für den Endlauf. Im Kajak-Einer zog über dieselbe Distanz der Olympiadritte Hoff (Essen) ins Finale ein, gleiches gelang über 500 m der Potsdamerin Wagner-Augustin, die im Kajak-Vierer Silber in London geholt hatte. Die Olympiasieger im Zweier-Canadier, Peter Kretschmer und Kurt Kuschela (beide Potsdam), mussten dagegen einen Rückschlag verkraften. Aufgrund einer Schulterzerrung Kuschelas im Vorlauf konnte das Duo das Halbfinale nicht mehr bestreiten und musste seine weitere Weltcup-Teilnahme im C2 absagen.

Golf, Tiger Woods: Golf-Star Tiger Woods kommt beim US-Turnier in Dublin/Ohio weiterhin nicht in Schwung. Der Weltranglistenerste aus den USA spielte bei schwierigen Bedigungen auf der zweiten Runde auf dem Par-72-Kurs eine 74 und belegt nach der 71 vom Vortag den geteilten 46. Rang. "Das waren harte Bedingungen da draußen, aber ich habe auch nicht mein bestes Golf gespielt", sagte Woods nach seiner Rückkehr ins Klubhaus. Als schwarze Wolken aufzogen, musste die zweite Runde am Freitagabend (Ortszeit) abgebrochen werden. Die Führung bei der mit 6,2 Millionen Dollar dotierten Veranstaltung hatte zu diesem Zeitpunkt Woods' Landsmann Bill Haas inne, der sich mit einer 67 und 135 Schlägen insgesamt an die Spitze des Leaderboards setzte. Deutsche Golfer sind in Ohio nicht am Start.

Leichtathletik, Diamond League: Christina Obergföll und Betty Heidler haben bei der Diamond-League- Veranstaltung in Eugene starke Leistungen gezeigt. Obergföll gewann das Speerwerfen mit Meetingrekord, Heidler überzeugte mit dem Hammer. Eugene (dpa) - Ein deutsches Damenduo hat beim Diamond-League- Meeting der Leichtathleten im amerikanischen Eugene/Oregon für Furore gesorgt. Speerwerferin Christina Obergföll untermauerte mit dem Sieg am Freitag (Ortszeit) ihre starke Frühform, Betty Heidler deklassierte knapp zweieinhalb Monate vor der Leichtathletik- Weltmeisterschaft in Moskau die gesamte Hammerwurf-Weltelite. Obergföll gewann im Hayward-Field mit Meetingrekord und persönlicher Saisonbestmarke von 67,70 Meter. Somit übertraf die Olympiazweite den fast drei Jahre alten Eugene-Rekord der Amerikanerin Kara Patterson (65,90 Meter) deutlich. Für Obergföll war es der zweite Sieg binnen sieben Tagen. Am vergangenen Samstag hatte die 31 Jahre alte Schwarzwälderin in New York gewonnen. Im vierten Versuch schleuderte sie den Speer auf die Siegesweite, hätte den Wettkampf aber auch mit den im dritten Durchgang erzielten 63,95 Meter gewonnen.

Kimberley Mickle (Australien) wurde Zweite (63,80 Meter), die russische Weltmeisterin Maria Abakumowa kam auf einen enttäuschenden fünften Rang. Mit ihrem Erfolg festigte Obergföll ihre Gesamtführung in der Diamond-League-Serie, die sie bereits 2011 zu ihren Gunsten entscheiden konnte. Beeindruckend war auch der Auftritt von Betty Heidler. Die Weltrekordhalterin von der LG Eintracht Frankfurt setzte sich mit starken 75,21 Meter vor der polnischen Europameisterin Anita Wlodarczyk (74,73 Meter) sowie Olympiasiegerin und Weltmeisterin Tatjana Lysenko aus Russland (72,62) durch. Heidlers Teamkollegin Kathrin Klaas kam mit nur einem gültigen Versuch von 69,64 Meter auf Platz sieben. Drei Weltjahres-Bestleistungen gab es bei den Männern. Der zweimalige äthiopische Olympiasieger Kenenisa Bekele lief über die 10000 Meter in 27:12:08 Minuten zum Sieg, Alexandr Menkow aus Russland gewann den Weitsprung mit 8,39 Meter und der Kenianer James Kiplagat Magut das Rennen über die Meile (3:55:24 Minuten).

French Open in Paris
:Kerber und Haas weiter, Lisicki raus

Tag sechs bei den French Open in Paris: Während Angelique Kerber und Tommy Haas ihre Matches gewinnen, bleibt Sabine Lisicki gegen Vorjahresfinalistin Sara Errani chancenlos. Ganz stark präsentiert sich der Schweizer Roger Federer.

Beachvolleyball: Die deutschen Beachvolleyball-Meisterinnen Katrin Holtwick/Ilka Semmler haben beim World Cup Final im brasilianischen Campinas nach einem Halbfinal-Krimi das Endspiel verpasst. Im Duell mit den früheren Weltmeisterinnen April Ross/Jennifer Kessy (USA) unterlag das an Nummer vier gesetzte Duo aus Essen in 58 Minuten mit 1:2 (23:21, 17:21, 14:16). Im Spiel um Platz drei treffen Holtwick/Semmler am Samstag auf Louise Bawden/Taliqua Clancy (Australien). Hoffnungen auf das Finale kann sich bei den Männern das Meister-Duo Jonathan Erdmann und Kay Matysik machen. Die an Position drei gesetzten Berliner gewannen jedes der vier Gruppenspiele und treffen in der Runde der letzten Vier am Samstag auf die topgesetzten Olympiazweiten Alison Cerutti/Emanuel Rego aus Brasilien. Das Turnier ist der Abschluss des Continental Cups. Pro Nation treten die bestplatzierten Männer- und Frauen-Duos an, in beiden Feldern geht es um insgesamt 150.000 Dollar Preisgeld. In zwei Fünfer-Gruppen spielt jeder gegen jeden, die Erst- und Zweitplatzierten bestreiten die Halbfinals.

NBA, Miami Heat: Titelverteidiger Miami Heat muss in den Playoffs der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA im sechsten Spiel der Final-Serie in der Eastern Conference auf Chris Andersen verzichten. Nach einem Rempler gegen Tyler Hansbrough von den Indiana Pacers in Spiel fünf sperrte die Liga den Forward, der in der Serie mit einer perfekten Quote von 15 verwandelten Würfen in Folge glänzte, für ein Spiel. Miami führt gegen die Pacers mit 3:2 und könnte mit einem Sieg am Samstag den Einzug ins Endspiel gegen die San Antonio Spurs perfekt machen. Der Vorfall ereignete sich im zweiten Viertel des 90:79-Heimsieges von Miami am Donnerstag (Ortszeit). Andersen, Spitzname "Birdman", schubste seinen Gegenspieler zunächst mit dem Ellbogen zu Boden. Als Hansbrough anschließend auf ihn zu kam, stieß der Heißsporn den Pacers-Forward erneut weg und war vom Schiedsrichter und Miami-Coach Erik Spoelstra nur mit viel Mühe unter Kontrolle zu bringen. Da der Unparteiische die Szene zunächst als "Flagrant Foul" erster Kategorie gewertet hatte, durfte der 34-jährige Andersen weiterspielen. Nachträglich wurde der Vorfall jedoch als "Flagrant 2" gewertet.

Tour de France: Die 100. Tour de France findet ohne Vorjahressieger Bradley Wiggins statt. Der Zeitfahr-Olympiasieger muss wegen seiner anhaltenden Verletzungsprobleme auf einen Start bei der am 29. Juni beginnenden Frankreich-Rundfahrt verzichten. Das teilte sein Team Sky am Freitag mit. Wiggins leidet immer noch unter den Folgen einer bronchialen Entzündung sowie an Schmerzen im linken Knie, die ihn bereits zur Aufgabe beim Giro d'Italia gezwungen hatten. "Es ist eine große Enttäuschung, nicht zur Tour zu fahren. Ich wollte da sein - für das Team und alle Fans, aber es wird nicht funktionieren. Ich kann nicht trainieren, wie ich es müsste, um bereit zu sein. Wenn man das akzeptiert, ist es fast wie eine Erleichterung, sich nicht mehr Sorgen um die Verletzung und den Wettlauf gegen die Zeit machen zu müssen", sagte Wiggins.

Durch den Ausfall des ersten britischen Toursiegers in der Radsport-Geschichte ist auch die Kapitänsrolle beim Team Sky endgültig geklärt. Landsmann Christopher Froome, im Vorjahr Zweiter hinter Wiggins, war ohnehin als Nummer eins vorgesehen. "Diese Mannschaft hat so viele Fahrer in großartiger Form. Wir müssen die beste Chance haben zu gewinnen", ergänzte Wiggins und erklärte, dass er sich neue Ziele für die Saison setzen werde.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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