Tour de France:Nibali beseitigt letzte Zweifel

Tour de France: Überragend: Vincenzo Nibali.

Überragend: Vincenzo Nibali.

(Foto: AP)

Der Tour-de-France-Sieger 2014 wird Vincenzo Nibali heißen, daran besteht nach der letzten Pyrenäen-Etappe kaum noch ein Zweifel. Am finalen Berg demoralisiert der Italiener die Konkurrenz.

Im Stile eines Champions hat Vincenzo Nibali seinen ersten Tour-Titel zementiert, der Italiener kann sich als designierter Sieger der 101. Frankreich-Rundfahrt feiern lassen. Am Donnerstag bewältigte der Sizilianer mit der finalen Bergetappe in den Pyrenäen auch die letzte schwere Prüfung meisterlich und wird das Gelbe Trikot nach seinem vierten Etappensieg mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nach Paris tragen.

Der Pole Rafal Majka darf am Sonntag als Gewinner des gepunkteten Bergtrikots das Podium auf den Champs-Élysées betreten. Nur ein Sturz auf den letzten drei Etappen kann Nibali, Giro-Sieger von 2013, noch von seinem Meisterstück abbringen, angesichts zweier Flachetappen und eines Zeitfahrens ist davon aber nicht auszugehen. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Thibaut Pinot (FDJ.fr) beträgt nach der 145,5 km langen 18. Etappe von Pau nach Hautacam komfortable 7:10 Minuten.

Auf dem Schlussanstieg demonstrierte Nibali seine Klasse und stellte seine Ausnahmestellung bei der Tour 2014 erneut eindrucksvoll unter Beweis. Rund zehn Kilometer vor dem Ziel konnte der 29-Jährige als einziger Fahrer eine Attacke des amerikanischen Vuelta-Siegers Chris Horner (Lampre), der Nibali bei der Spanien-Rundfahrt 2013 noch auf den zweiten Platz verdrängt hatte, parieren. Kurz darauf verschärfte Nibali selbst das Tempo und ließ den verdutzten 42 Jahre alten Oldie wie einen Amateur stehen.

Der restliche Weg zur Bergankunft wurde für Nibali zu einer Triumphfahrt. Im Alleingang flog der Astana-Kapitän an den letzten Ausreißern vorbei und bejubelte am Ende seinen vierten Etappensieg. Im Ziel klopfte sich Nibali auf die Brust und riss dann beide Fäuste in die Luft. Er wird aller Voraussicht am Sonntag als erster Italiener seit Marco Pantani 1998 die Tour gewinnen.

Nach den schmerzhaften Tagen in den Pyrenäen können sich die Sprinter am Freitag endlich für die Schindereien entschädigen. Auf dem Weg in Richtung Paris steht eine 208,5 km lange Flachetappe von Maubourguet nach Bergerac auf dem Programm.

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