Tour de France:Mark Cavendishs Schrei

Cycling - Tour de France cycling race - Stage 6 from Arpajon-sur-Cere to Montauban
(Foto: Jean-Paul Pelissier/Reuters)

Der frühere britische Weltmeister gewinnt die sechste Tour-Etappe. Dem Mann, der hinterher fuhr, war ebenfalls zum Schreien zumute, allerdings aus Frust. Denn Marcel Kittel fehlten nur Sekundenbruchteile zum Sieg.

Als die Ziellinie überquert war, war mitten im Trubel des Etappenschlussspurts ein Schrei zu hören. Mark Cavendish hatte eine Faust in die Luft gereckt, aus seinem verzerrten Mund drang ein Laut des Triumphs: Der frühere britische Weltmeister hatte sich am Donnerstag auf der sechsten Etappe der Tour de France den Tagessieg gesichert. Dem Mann, der hinterher fuhr, war ebenfalls zum Schreien zumute, allerdings aus Frust. Denn Marcel Kittel war nur um Sekundenbruchteile an seinem zweiten Etappensieg vorbeigesprintet.

Der 28 Jahre alte Thüringer vom Team Etixx-Quick Step musste sich Routinier Cavendish (Dimension Data), der seinen dritten Tagessieg einfuhr, nach 190,5 Kilometern im Massenspurt knapp geschlagen geben. Dritter wurde Cavendishs Landsmann Daniel McLay (Fortuneo). Der deutsche Meister André Greipel (Rostock/Lotto-Soudal) war bei der Vergabe der vorderen Plätze erneut chancenlos und landete auf Rang 15, John Degenkolb (Gera/Giant-Alpecin) wurde auf der Strecke von Arpajon-sur-Cère nach Montauban 16.

Das Gelbe Trikot des Gesamtführenden verteidigte Greg van Avermaet (BMC), der am Mittwoch im Zentralmassiv triumphiert hatte und daraufhin gut gelaunt im Maillot Jaune angetreten war: "Ich genieße jetzt einfach. Ich denke, das ist der beste Moment meiner Karriere", sagte der Belgier, der sich am Vortag mit seinem Sieg auf der fünften Etappe erstmals das Gelbe Trikot des Führenden gesichert hatte und nun mit 5:11 Minuten Vorsprung auf Kittels Team-Kollegen Julian Alaphilippe (Frankreich) in die Pyrenäen startet.

Für Mark Cavendish war es bereits der 29. Etappensieg bei der Tour de France, damit ist er nun vor Bernard Hinault (Frankreich/28 Etappensiege) die Nummer zwei in der "ewigen Bestenliste" hinter dem legendären Belgier Eddy Merckx (34 Etappensiege). Am Freitag rücken auf der ersten Pyrenäen-Etappe erstmals die Favoriten auf den Tour-Gesamtsieg in den Mittelpunkt. Kurz vor dem Ziel nach 162,5 Kilometern am Lac de Payolle steht mit dem Anstieg zum Col d'Aspin die bislang härteste Prüfung der laufenden Frankreich-Rundfahrt an.

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