Tour de France:Greipel verliert Grünes Trikot

Tour de France: Sprinter unter sich: Mark Cavendish, l., und Andre Greipel.

Sprinter unter sich: Mark Cavendish, l., und Andre Greipel.

(Foto: AP)

Französischer Sieg auf der "Mauer der Bretagne", Rummenigge sieht bei Franck Ribéry ein "Licht am Ende des Tunnels".

Tour de France: Der frühere Mountainbiker Alexis Vuillermoz hat Frankreich auf der Mur-de-Bretagne zum ersten Mal bei der 102. Tour de France jubeln lassen. Der Franzose feierte auf der achten Etappe von Rennes auf die "Mauer" den ersten Etappensieg für die bisher so enttäuschenden Gastgeber. Nach 181,5 Kilometern verwies Vuillermoz den Iren Daniel Martin und den Spanier Alejandro Valverde mit einigen Sekunden Rückstand auf die Plätze.Der Toursieger von 2013, Chris Froome aus Großbritannien, verteidigte als Tages-Zehnter sein Gelbes Trikot.

"Davon hatte ich immer geträumt - das ist unglaublich", jubelte Vuillermoz nach seinem Sieg. Schon auf der Mauer von Huy in Belgien hatte er als Dritter überrascht. Froome liegt mit elf Sekunden vor dem Slowaken Peter Sagan, der Vierter wurde. Bester deutscher Radprofi auf dem zwei Kilometer langen Schlussanstieg war Paul Martens aus Rostock als 26.

André Greipel (210 Punkte), der im Finale keine Chance hatte, verlor sein Grünes Trikot an Sagan (213). Im Zwischensprint in Gare de Montcontour hatte er als Bester der Verfolger hinter vier Ausreißern Platz fünf belegt. Aber das reichte am Schluss nicht mehr. Auf den letzten 60 Kilometern verdingte sich Greipel sogar als Wasserholer für seine Teamkollegen.

Die Etappe von Rennes auf die Mur-de-Bretagne über 181,5 Kilometer, wo zuletzt 2011 der spätere Gesamtsieger Cadel Evans gesiegt hatte, war überschattet von der Doping-Affäre um den Katusha-Profi Luca Paolini. Der Italiener war vor der vierten Etappe positiv auf Kokain getestet worden. Dem 38-Jährigen, der von seinem Team bis zur B-Proben-Analyse vorerst suspendiert wurde, droht eine mehrjährige Strafe und in dem Fall wohl das Ende seiner Karriere.

FC Bayern, Franck Ribéry: Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat sich vorsichtig optimistisch zur Genesung des lange verletzten Mittelfeld-Stars Franck Ribéry geäußert. "Ich sehe Licht am Ende des Tunnels", sagte er am Samstag kurz vor der offiziellen Präsentation der Mannschaft für die kommende Saison. Ribéry fehlt dem deutschen Fußball-Rekordmeister wegen einer Verletzung am rechten Sprunggelenk schon seit März. Nach Angaben Rummenigge wurde dem Franzosen am Freitag der Gips abgenommen. Ribéry soll zeitnah mit der Regeneration beginnen. Wann der 32-Jährige wieder auf dem Platz steht, ist dennoch offen. Er kam in der vergangenen Saison in 23 Bayern-Partien zum Einsatz und erzielte dabei neun Treffer.

Die Verletzungen von Arjen Robben, der wieder im Training ist, und Ribéry waren ein Grund für die Münchner, Douglas Costa von Schachtjor Donezk zu verpflichten. Der Brasilianer, für den die Münchner 30 Millionen Euro Ablöse bezahlten, soll die Möglichkeiten auf dem Flügel erhöhen. Er wurde am Samstag offiziell vorgestellt.

Eishockey, Nationalteam: Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) wagt einen mutigen sportlichen Neuanfang: Der als Trainer noch unerfahrene frühere NHL-Star Marco Sturm wird als Bundestrainer und Generalmanager der neue starke Mann des Nationalteams. Als Nachfolger von Pat Cortina erhält der 36 Jahre alte deutsche NHL-Rekordspieler einen Vertrag zunächst bis zur Heim-WM 2017. Sollte im kommenden Jahr die Qualifikation für Olympia 2018 gelingen, verlängert sich der Kontrakt automatisch um ein weiteres Jahr.

"Ich war vom Angebot ein bisschen überrascht, habe aber gleich gewusst: Das ist eine gute Chance. Wenn man so ein Angebot bekommt, kann man nicht 'nein' sagen", meinte Sturm, der erst im vergangenen Jahr seine Karriere beendet hatte, am Freitag in München. "Wir werfen ihn ins kalte Wasser. Das ist ein Riesenschritt für das deutsche Eishockey und für Marco Sturm", bekannte DEB-Präsident Franz Reindl. Sturm absolvierte 1006 Spiele in der nordamerikanischen Profiliga NHL - so viele wie kein anderer deutscher Profi. Nach einer Reihe von Misserfolgen war der Vertrag von Vorgänger Cortina nach drei Jahren nicht verlängert worden.

Fußball, Gold Cup: Jürgen Klinsmann hat mit seiner US-Fußball-Nationalmannschaft beim Gold Cup vorzeitig das Viertelfinale erreicht. In ihrem zweiten Vorrundenspiel der CONCACAF-Kontinental-Meisterschaft kamen die Amerikaner am Freitag (Ortszeit) in Foxborough, etwas außerhalb von Boston, durch einen 1:0-Erfolg gegen Haiti zum zweiten Sieg. Vor 46 720 Zuschauern erzielte Clint Dempsey in der 47. Minute den Treffer zum glücklichen Sieg. Haiti spielte vor allem in der ersten Hälfte überlegen und hatte die besseren Torchancen. So traf Jerome Mechack in der zehnten Minute mit einem Freistoß nur die Querlatte. Zum Vorrundenabschluss stehen die USA am Montag (Ortszeit) in Kansas City Panama gegenüber. Die Lateinamerikaner haben bislang zwei Unentschieden erreicht und sind somit Zweiter der Gruppe A.

Leichtathletik, Meeting: Die Olympia-Dritte Betty Heidler hat am Freitagabend für das beste Ergebnis beim Zeulenroda-Meeting der Leichtathleten gesorgt. Die frühere Weltrekordlerin schleuderte den Hammer auf gute 75,46 Meter und setzte sich klar vor ihrer Frankfurter Vereinskollegin Kathrin Klaas durch, die 69,43 Meter warf. Über 200 Meter sprintete der Wattenscheider Julian Reus 20,49 Sekunden und unterbot die WM-Norm um eine Hundertstelsekunde. Zuvor war der deutsche Rekordler auf der halb so langen Strecke mit unzulässiger Windunterstützung von 2,4 Metern pro Sekunde starke 10,07 Sekunden und im Finale 10,19 Sekunden gesprintet. "Der Aufbau für die WM in Peking stimmt", sagte Reus, der nach langwierigen Verletzungsproblemen bei vier Wettkämpfen innerhalb von zwei Wochen seine Form testete. "Ich bin optimistisch, dass ich bei den deutschen Meisterschaften in zwei Wochen in Nürnberg auch über 100 Meter die WM-Norm knacke", sagte der seit über zehn Jahren in Erfurt lebende Wattenscheider. Auch Heidler verließ das Stadion zufrieden. "Wenn ich bis zur WM noch zwei Meter drauflegen kann, sollte in Peking die erhoffte Medaille möglich sein", sagte sie.

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