Tour de France:Froome gewinnt erste Bergankunft

Der Brite übernimmt das gepunktete Bergtrikot, Bradley Wiggins ist neuer Führender in der Gesamtwertung. Schalke 04 startet als letztes Bundesliga-Team in die Vorbereitung. Deutsche Turnerinnen überzeugen beim Vier-Länderkampf. Lazios Sportdirektor kritisiert die Verurteilung seines Wunschspielers Breno.

in Kürze

Tour de France cycling race stage 7

Christopher Froome überfährt die Ziellinie in La Plache des Belles Filles.

(Foto: dpa)

Tour de France: Der britische Radprofi Christopher Froome hat die erste Bergankunft der 99. Tour de France gewonnen und das gepunktete Trikot des besten Kletterers übernommen. Der Fahrer aus dem Sky-Rennstall setzte sich auf der siebten Etappe nach 199 km von Tomblaine nach La Planche des Belles Filles durch und verwies den australischen Vorjahressieger Cadel Evans (BMC Racing) auf Platz zwei. Das Gelbe Trikot des Gesamtführenden übernahm der Tagesdritte Bradley Wiggins (Sky) aus Großbritannien vom Schweizer Zeitfahr-Olympiasieger Fabian Cancellara (RadioShack). Der Prolog-Sieger kam mit fast zwei Minuten Rückstand ins Etappenziel. Neuer Gesamtzweiter mit einem Rückstand von zehn Sekunden ist Evans, Dritter der Italiener Vincenzo Nibali (Liquigas/+16 Sekunden). Am Sonntag macht die Tour auf der achten Etappe ihren zweiten Abstecher ins Ausland - und stellt den Fahrern dabei gleich sieben Bergwertungen in den Weg. Über 157,5 km geht es von Belfort ins Schweizerische Porrentruy, das erstmals Etappenort des wichtigsten Radrennens der Welt ist.

Bundesliga, FC Schalke 04: Die Fußballer des FC Schalke 04 wollen sich auch in der nächsten Saison in der Spitzengruppe der Bundesliga festsetzen. "Unser Ziel ist immer ein Platz im internationalen Geschäft und möglichst die Teilnahme an der Champions League", sagte Coach Huub Stevens beim Trainingsauftakt. Am Samstagabend war der Tabellendritte der Vorsaison mit einem Leistungstest in Gelsenkirchen als letzter Fußball-Bundesligist in die Vorbereitung gestartet. Stevens muss zunächst auf Chinedu Obasi verzichten. Der Offensivspieler leidet noch an den Nachwirkungen einer Operation am Schienbein und soll in etwa vier Wochen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Beim Trainingsauftakt, zu dem kein Publikum zugelassen war, fehlten Stevens zudem vier Nationalspieler. Die EM-Teilnehmer Benedikt Höwedes, Klaas-Jan Huntelaar und Kyriakos Papadopoulos dürfen ebenso wie Jermaine Jones, der nach Ende der vergangenen Saison für die USA Länderspiele absolvierte, noch Urlaub machen. Dafür waren die Zugänge Tranquillo Barnetta (Bayer Leverkusen) und Roman Neustädter (Borussia Mönchengladbach) dabei. 29 Spieler umfasst der Profikader, den Schalkes Sportvorstand Horst Heldt noch reduzieren möchte. Am Mittwoch (18.30 Uhr) soll das erste Testspiel gegen eine bundesweite Amateurauswahl steigen. Am nächsten Freitag bricht das Team zum Trainingslager nach Donaueschingen auf.

Turnen, Länderkampf: Die deutschen Turnerinnen haben ihre Generalprobe für die Olympischen Spiele mit ansprechenden Leistungen absolviert. Beim Vier-Länderkampf in Bukarest kamen sie hinter den überragenden Europameisterinnen aus Rumänien (190,2 Punkte) und Frankreich (169,2) mit 167,3 Zählern auf Platz drei. Rang vier ging an die deutlich abgeschlagenen Italienerinnen (160,35). Dabei musste die deutsche Riege vor über 5000 Besuchern mit zwei Handicaps an den Start gehen, denn die für Olympia nominierte Nadine Jarosch aus Detmold konnte wegen einer Zehenverletzung nicht starten. Kim Bui (Stuttgart) wurde wegen einer Erkältung nur am Balken eingesetzt. Beste deutsche Mehrkämpferin war Meisterin Elisabeth Seitz auf Platz sechs. Die Mannheimerin kam trotz Sturzes vom Balken auf 55,9 Punkte und erzielte am Barren mit 14,55 Punkten die Höchstnote.

Golf, Marcel Siem: Golfprofi Marcel Siem hat seine gute Ausgangsposition beim Europa-Tour-Turnier in Paris eingebüßt, besitzt vor der Schlussrunde am Sonntag aber weiterhin Siegchancen. Der Ratinger spielte auf dem Par-71-Kurs auf der dritten Runde nur eine 73 und fiel mit insgesamt 209 Schlägen vom ersten auf den geteilten vierten Platz zurück. Siem, der zwei Birdies und vier Bogeys spielte, liegt damit zwei Schläge hinter dem Führungs-Duo David Howell (England) und Anders Hansen (Dänemark). Einen ganz schwachen Tag erwischte Martin Kaymer. Der Weltranglisten-14. aus Mettmann spielte eine 78er-Runde und liegt mit 223 Schlägen auf dem 68. Platz. Nicht wirklich besser erging es dem Weltranglisten-Dritten Lee Westwood. Der Engländer verletzte sich, als er auf dem Weg zum ersten Loch während einer Unterhaltung mit einem Caddie ausrutschte.

Golf, Tiger Woods: Golf-Superstar Tiger Woods ist beim US-Turnier in White Sulfur Springs überraschend am Cut gescheitert. Nur eine Woche nach seinem Sieg in Bethesda spielte der 14-malige Major-Gewinner am zweiten Tag auf dem Par-70-Kurs eine 69. Nach insgesamt 140 Schlägen war für den 36 Jahre alten Kalifornier damit erst zum neunten Mal in seiner Karriere ein PGA-Turnier zur Halbzeit beendet. Auch für seinen Landsmann Phil Mickelson (142 Schläge) war das Turnier frühzeitig beendet. Die Führung übernahm derweil US-Open-Sieger Webb Simpson (USA) durch eine 66 nach seiner starken 65er-Auftaktrunde. Deutsche Golfprofis sind in West Virginia nicht am Start.

Französische Nationalelf, Willy Sagnol: Der ehemalige Bayern-Spieler Willy Sagnol hat als Sportdirektor des französischen Fußballverbandes FFF deutliche Worte zum Verhalten einiger Nationalspieler bei der EM in Polen und der Ukraine gefunden. "Wir werden es nicht hinnehmen, dass bei jedem Turnier einer oder gleich mehrere Spieler ausrasten", sagte Sagnol dem Focus. "Nach der peinlichen WM waren wir überzeugt, dass so etwas nie wieder passieren wird", sagte Sagnol. Samir Nasri vom englischen Meister Manchester City hatte nach dem Viertelfinal-Aus gegen den späteren Europameister Spanien (0:2) einen Reporter beleidigt. Auch gegen Yann M'Vila, Hatem Ben Arfa und Jeremy Menez leitete die FFF Verfahren ein. M'Vila hatte bei seiner Auswechslung dem inzwischen zurückgetretenem Trainer Laurent Blanc den Handschlag verweigert, Ben Arfa und Menez hatten Mitspieler beschimpft. Derweil wartet FFF-Präsident Noel Le Graet nach Angaben des Focus weiter auf die Zusage von Didier Deschamps, die Nachfolge von Blanc anzutreten.

Lazio Rom, Breno: Lazios Sportdirektor Igli Tare hat die Verurteilung von Abwehrspieler Breno, den die Römer unter Vertrag nehmen wollten, stark kritisiert. "Das Urteil ist übertrieben, er hat ja niemanden ermordet", sagte Tare der Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport. Der Klub des deutschen Nationalspielers Miroslav Klose bedauert, dass Breno nicht nach Rom wechseln könne. "Ich habe mich bei Nürnberg und bei Bayern München über Breno informiert. Er hat im Team nie Probleme gemacht. Ich wollte ihn schon vor zwei Jahren verpflichten", betonte Tare.

Reitsport, Chio in Aachen: Die deutschen Vielseitigkeits-Reiter haben beim Chio in Aachen den Nationenpreis gewonnen. Nach dem abschließenden Geländeritt waren sie mit 136,40 Strafpunkten vor Großbritannien (141,00) und Schweden (176,80) und zeigten damit eine gelungene Generalprobe für die Olympischen Spiele in London (27. Juli bis 12. August). Weltmeister Michael Jung (40,60) musste sich in der Einzelwertung dem Australier Christopher Burton auf "Underdiscussion" (38,80) geschlagen geben. Dritte wurde die Britin Laura Collett mit "Rayef" (40,60) vor Sandra Auffarth mit "Opgun Louvo" (41,60). Jung und Auffarth hatten ihr Olympia-Ticket bereits vor ihrem Auftritt in Aachen sicher.

NBA, Miami Heat: Shooting Guard Ray Allen wechselt in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA von den Boston Celtics zum amtierenden Meister Miami Heat. Dies gab der Klub aus Florida am Samstag bekannt. In Miami unterschrieb der erfolgreichste Drei-Punkte-Werfer in der Geschichte der NBA einen Vertrag über drei Spielzeiten. Der Kontrakt des 36-Jährigen ist mit 9,7 Millionen Dollar (umgerechnet 7,85 Millionen Euro) dotiert. 2008 hatte Allen mit den Boston Celtics den Titel gewonnen.

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