Tour de France:Rogers' Etappensieg mit Verbeugung

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Stärkster Ausreißer: Michael Rogers holt sich auf der 16. Etappe den Tagessieg.

(Foto: AFP)

Die Favoriten halten sich zurück, ein Ausreißer profitiert: Der Australier Michael Rogers holt sich auf der 16. Etappe der Tour de France den Tagessieg. Der Gesamtführende Vincenzo Nibali gerät unterdessen kaum in Schwierigkeiten.

Die Fiesta fiel aus. Spitzenreiter Vincenzo Nibali erstickte den erwarteten großen Angriff der Spanier auf der ersten Pyrenäen-Etappe der 101. Tour de France. Der Träger des Gelben Trikots kontrollierte den 16. Tagesabschnitt ohne Mühe und nimmt mit weiter 4:37 Minuten Vorsprung auf den Spanier Alejandro Valverde die beiden wohl entscheidenden Hochgebirgsetappen am Mittwoch und Donnerstag in Angriff.

Der Australier Michael Rogers aus dem Team des gestürzten Tour-Favoriten Alberto Contador holte sich in Bagnères-de-Luchon den Tagessieg auf der mit 237,5 Kilometern ängsten Etappe. Der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister siegte am Dienstag als Stärkster einer ursprünglich 21 Fahrer großen Ausreißergruppe vor dem Franzosen Thomas Voeckler und Wasil Kirijenka aus Weißrussland.

Nibali kontert jeden Angriff problemlos

Die Ausreißer profitierten von der geringen Lust der Favoriten auf eine konsequente Verfolgung - so war das Rennen um den Tagessieg schon früh entscheiden. Vincenzo Nibali und die weiteren Spitzenfahrer erreichten mit einem Rückstand von 8:32 Minuten das Ziel in Bagnères-de-Luchon. Beim Kletterduell der Spitzenfahrer war Romain Bardet der große Verlierer. Der bisherige Gesamtdritte überquerte den Port de Balès 25 Kilometer vor dem Ziel mit einem Rückstand von mehr als 1:30 Minuten auf seine Rivalen.

Nibali konterte dagegen jeden Angriff problemlos. Die größten Schwierigkeiten hatte der Italiener zu Beginn der Abfahrt, als er von einem Auto eines französischen Journalisten ausgebremst wurde. Neuer Gesamtdritter ist nun Thibaut Pinot (5:06 Minuten zurück), der seine Ängste auf den Abfahrten diesmal gut im Griff hatte. Auch der Tscheche Leopold König vom deutschen NetApp-Team fuhr erneut stark und erreichte mit Nibali das Ziel.

Vor dem Finale der Etappe waren von den Ausreißern fünf Fahrer übriggeblieben. Dabei erwies sich Rogers als stärkster Fahrer. Bei der Abfahrt setzte er sich ab und fuhr als Solist ins Ziel. Bereits beim Giro d'Italia im Mai hatte der Australier zwei Etappen gewonnen, nachdem er kurz zuvor erst vom Doping-Vorwurf im Zuge einer positiven Probe auf Clenbuterol freigesprochen worden war.

Die erste von drei Pyrenäen-Etappen war mit fünf Anstiegen und einer Ankunft in der Ebene eine Gebirgsfahrt zum Eingewöhnen. Die schweren Kletterpartien stehen am Mittwoch in Saint-Lary Pla d'Adet und Donnerstag mit zwei Bergen der höchsten Kategorie in Hautacam bevor. Weltmeister Rui Costa war zum Start der 16. Etappe in Carcassonne nicht angetreten.

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