Topnews:"Aussies" lassen aufhorchen - Nigeria eingetroffen

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Düsseldorf (dpa) - Bundestrainer Joachim Löw ist gewarnt: Der deutsche WM-Auftaktgegner Australien hat gut eine Woche vor Turnierstart in Südafrika mit dem 1:0 gegen Dänemark einen Prestigeerfolg gelandet und seine Ambitionen auf einen der ersten beiden Plätze in der Gruppe D unterstrichen.

dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Den Siegtreffer für die "Aussies" erzielte der frühere Bundesligaspieler Joshua Kennedy (71.), der für den zuletzt verletzten Top-Stürmer Harry Kewell zum Einsatz kam. Trainer Pim Verbeek, der den deutschen Fußball aus seiner Zeit als Assistenztrainer von Borussia Mönchengladbach gut kennt, hat Kewell in den 23er-Kader berufen. "Das ist eine gute Nachricht", meinte der Coach.

(Foto: N/A)

Die Dänen, die sich in der Gruppe E mit den Niederlanden, Japan und Kamerun messen, nahmen die Niederlage gelassen hin. "Es ist gut, dass wir noch zwei Wochen Zeit für die Ausbildung und Arbeit mit dem WM-Ball haben", meinte Trainer Morten Olsen.

Auch Deutschlands Gruppengegner Ghana enttäuschte beim 1:4 in Rotterdam gegen die Niederlande auf der ganzen Linie. Dirk Kuyt, Rafael van der Vaart, Wesley Snijder und Robin van Persie demonstrierten mit ihren Treffern die deutliche Überlegenheit. Ghana, im dritten Gruppenspiel Gegner der DFB-Elf, trat noch ohne den früheren Bundesligaspieler Kevin-Prince Boateng an. "Er sollte sich erstmal an unseren Stil gewöhnen und unser Spiel anschauen", sagte Trainer Milovan Rajevac. Boatengs Debüt soll am Samstag bei der WM- Generalprobe gegen Lettland erfolgen.

DFB-Chefscout Urs Siegenthaler war von den Oranjes, die noch auf Arjen Robben verzichteten, angetan. "Wenn sie es schaffen, dieses Niveau sieben Spiele lang durchzuziehen, sind sie ein ernsthafter Rivale", meinte der Schweizer, der in Rotterdam auf der Tribüne saß. "Es sagen alle, dass wir sehr guten Fußball spielen, aber wir müssen jetzt auch mal weit kommen", forderte Bayern-Profi Mark van Bommel.

In der Schweiz analysierten die Medien die dritte Testspielpleite in Serie mit ernüchterten Kommentaren, aber für Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld sind die Niederlagen kein Grund in Panik zu verfallen. "Man darf das Spiel nicht überbewerten. Ich habe keine große Sorge. Wir haben eine harte Vorbereitung hinter uns", sagte der ehemalige Coach des FC Bayern München nach dem 0:1 gegen Costa Rica.

Der WM-Vierte von 2006, Portugal, scheint dagegen gut gerüstet für die schwere Vorrundengruppe mit den Gegnern Brasilien, Elfenbeinküste und Nordkorea. Raul Meireles (2 Tore) und Nani trafen zum 3:1-Erfolg über Kamerun. Nur Superstar Cristiano Ronaldo, seit 15 Monaten ohne Torerfolg in der Nationalmannschaft, ging erneut leer aus. "Das war schon sehr gut. Aber wir wollen bis zur WM noch besser werden", sagte Trainer Carlos Queiroz, der die Portugiesen erstmals bei einer Endrunde betreut. Allerdings profitierten die Iberer auch von einer Disziplinlosigkeit des Kameruner Stürmerstars Samuel Eto`o, der in der 33. Minute mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz gestellt wurde.

Weltmeister Italien bangt vor dem WM-Start um Stürmer Mauro Camoranesi. Der Rechtsaußen hatte sich am Dienstag im Training eine Knieverletzung zugezogen und muss in den Testspielen gegen Mexiko und die Schweiz pausieren. Schlimmer hat es die Chilenen getroffen. Stürmerstar Humberto Suazo fällt definitiv für das erste WM-Spiel gegen Honduras aus, eventuell auch noch für das zweite gegen die Schweiz. Suazo handelte sich im Testspiel gegen Israel eine Oberschenkelverletzung ein und fällt zwei bis drei Wochen aus.

Als erstes afrikanisches Team ist Nigeria am Mittwoch einen Tag später als erwartet im WM-Gastgeberland eingetroffen. Die "Super Eagles" sind in Durban gelandet und haben ihr Quartier in Richards Bay bezogen.

Derweil wappnen sich die Veranstalter für einen Massenansturm von WM-Fans, die innerhalb kurzer Zeit ins Land strömen. Zwei Tage vor dem Anpfiff der ersten Fußball-WM auf afrikanischem Boden am 11. Juni dürfte die "Invasion" der Besucher die Infrastruktur der Gastgeber auf eine harte Probe stellen. Allein an diesen beiden Tagen dürften etwa 100 000 Fans aus aller Welt im Lande eintreffen.

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