Tödlicher Unfall bei Motorrad-Rennen:Tragödie am Tag der Erinnerung

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Doriano Romboni kurz vor dem tödlichen Unfall (Foto: dpa)

Es sollte eine Gedenkveranstaltung für den tödlich verunglückten Marco Simoncelli werden, doch auf der Rennbahn ereignete sich ein weiteres tödliches Drama: Der Motorrad-Pilot Doriano Romboni ist überfahren worden.

Es hätte eine Gedenkveranstaltung für den vor zwei Jahren tödlich verunglückten Marco Simoncelli werden sollen. Doch das Rennen der Erinnerung wurde selbst zur Tragödie. Doriano Romboni, 44, der von 1989 bis 1998 in mehr als hundert Rennen der Motorrad-WM angetreten war und sechs Grand Prix gewonnen hatte, starb am Samstag beim Training für den Sic Supermoto Day in Latina bei Rom.

Die Veranstaltung sollte ein Fest sein, bei dem Marco Simoncelli gedacht werden sollte, der am 23. Oktober 2011 beim Großen Preis von Malaysia in Sepang gestürzt, von zwei Fahrern überrollt worden und im Alter von 24 Jahren gestorben war.

Rombonis Unfall glich Simoncellis auf fatale Weise: Auch Romboni verlor die Kontrolle über sein Motorrad - eine mit Straßenreifen ausgerüstete Motocross- Maschine. Er stürzte und wurde von einem Kollegen überfahren. Mehrere Piloten hielten an, um Romboni zu helfen. "Er bewegte sich nicht mehr, er atmete nicht mehr", berichtete Max Biaggi. Der 42-Jährige Routinier weiter: "Das ist verrückt. Wir waren hier, um an einen Piloten zu erinnern, und es ist noch einmal passiert."

Romboni wurde an der Strecke wiederbelebt und mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen, wo er nach einer Not-Operation starb. Zwei seiner drei Kinder hatten das Unglück in der Box an der Strecke verfolgt.

Der italienische Motorradsportverband sagte das für Sonntag geplante Rennen ab, obwohl sich die Fahrer für einen Start ausgesprochen hatten. Sie wollten Spenden für Rombonis Kinder sammeln. "Nach dem tragischen Unfall ist die Absage für uns eine Pflicht als Zeichen der Trauer und des Respekts für Doriano und seine Familie", erklärte Verbands-Präsident Paolo Sesti.

Die italienischen Sonntagszeitungen behandelten das Thema groß. Tuttosport titelte: "Er ist für Sic gefahren. Und wie er gestorben." Für den Corriere dello Sport war es eine "Tragödie am Tag der Erinnerung".

© SZ vom 02.12.2013/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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