Tischtennis:Ohne Yang

Tischtennis: Schwabhausens Nummer eins Yang Ting möchte in dieser Saison kürzertreten.

Schwabhausens Nummer eins Yang Ting möchte in dieser Saison kürzertreten.

(Foto: Toni Heigl)

Der TSV Schwabhausen, Titelverteidiger in der 2. Frauen-Bundesliga, ist nach zwei Spielen schon wieder Tabellenführer.

Von Andreas Liebmann, Schwabhausen

Gerade sind die Tischtennisfrauen des TSV Schwabhausen in die neue Zweitliga-Saison eingestiegen, schon sind sie wieder Tabellenführer. Standesgemäß, könnte man meinen, schließlich gilt der aktuelle Meister, der im Sommer auf den Aufstieg verzichtet hatte, vielen als Topfavorit. Doch ganz so selbstverständlich wäre eine Titelverteidigung gar nicht, im Gegenteil: Seit Yang Ting, die Nummer eins des TSV, angekündigt hat, in der laufenden Saison kürzer zu treten, dürfte das Quartett aus dem Landkreis Dachau angreifbar sein. Die Tabellenführung erklärt sich nun vor allem damit, dass Schwabhausen als einziges Team bereits zwei Spiele absolviert hat - und diese beiden gewann.

Beruhigend dürfte der Ausflug nach Niedersachsen am Wochenende allemal gewesen sein, denn Yang Ting war gleich mal nicht mitgereist. Umso mehr galt die Aufmerksamkeit dem Debüt der 20-jährigen Abwehrspielerin Alina Nikitchanka, deren Stärke sich Klubtrainer Alexander Yahmed zuvor noch nicht so recht einzuschätzen getraut hatte. Doch die Weißrussin überzeugte. Beim 6:2-Erfolg gegen den Aufsteiger TTK Großburgwedel am Samstag gewann sie ihr Doppel mit Eva-Maria Maier, bezwang danach die Ukrainerin Polina Trifonova und die Serbin Dijana Holokova jeweils in 3:1 Sätzen - gemeinsam mit Mateja Jeger holte sie im vorderen Paarkreuz die volle Ausbeute von 4:0 Siegen. Dazu muss man wissen: Die 25-jährige Trifonova hatte im Vorjahr (für den TSV Schwarzenbek) die drittbeste Bilanz der Liga geholt, und mit Abwehrspezialistinnen wie Nikitchanka kommt sie eigentlich gut klar. Im vergangenen Jahr hatte sie sogar die beste Verteidigungsspielerin der Liga düpiert - eine gewisse Yang Ting. "Alle vier haben überzeugt", lobte Yahmed, "alle haben sich gegenseitig gepusht." Nikitchankas spektakuläre Spielweise werde vor allem für das eigene Publikum ein Gewinn.

Knapper war der 6:4-Erfolg am Sonntag beim Vorjahresfünften MTV Tostedt, denn da sah es bedrohlich nach einer Niederlage aus: Mit 2:4 Spielen lagen die Gäste zurück, und sowohl Jeger als auch Nikitchanka hatten nach ihren ersten Saisonniederlagen auch im jeweils zweiten Einzel den Auftaktsatz verloren. Doch dann startete das Quartett durch und gab keinen Satz mehr ab: Jeger (3:1 gegen Laura Matzke) und Nikitchanka (3:1 gegen Vivienne Scholz) bogen ihre Partien um, Maier (3:0 gegen Anne Sewöster) und Christina Feierabend (3:0 gegen Sarah Textor) siegten souverän. Feierabend, in Burgwedel sieglos, hatte in Tostedt schon ihr Doppel und als einzige ihr erstes Einzel gewonnen. Das Schwabhauser Quartett punktet also weiterhin sehr ausgeglichen. Nur dass es neuerdings ein Quintett ist.

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