Thomas Schaaf:Hoffnungsniederlage

Borussia Dortmund v Hanover 96 - German Bundesliga

Enttäuschende Bilanz: Für den neuen Trainer Thomas Schaaf läuft es in Hannover bisher noch nicht besonders gut.

(Foto: Ina Fassbender/Reuters)

Hannover kämpft und läuft sieben Kilometer mehr als der BVB. Der Trainer nimmt das zum Anlass, um an die Wende zu glauben.

Von Ulrich Hartmann, Dortmund

Nach sieben Niederlagen muss man Hoffnung schüren. Es gibt nach sieben Bundesligaspielen ohne jeglichen Punkt und mit gerade mal zwei eigenen Treffern keinen Grund mehr, seine Mannschaft öffentlich zu tadeln. Das weiß auch der Trainerfuchs Thomas Schaaf. Interessanterweise hatte ausgerechnet das Gastspiel seines neuen Klubs Hannover 96 bei den sonst so heimstarken Dortmundern den Spielern tatsächlich allerhand Anlässe gegeben, auf bessere Zeiten hoffen zu können.

Die allseits erwartete Niederlage fiel mit 0:1 moderat aus, Hannovers Mannschaft war nicht auseinandergebrochen, hatte sich vor allem defensiv sehr anständig gewehrt, hätte um ein Haar das eigene Tor sauber gehalten und um ein weiteres Haar eine der wenigen Konterchancen sogar zu einem eigenen Treffer genutzt. Doch das wäre dann wohl doch zu viel des Guten gewesen. "Natürlich hätte man sich gewünscht, dass von so einer Leistung auch etwas übrig bleibt", sagte Schaaf, muss seine Hoffnungen aber auf die bevorstehende Heimaufgabe gegen den FC Augsburg vertagen.

"Vom Engagement, von der Begeisterung, vom Einsatz und vom Miteinander her war das richtig gut", lobte der Trainer, der in seinem vierten Spiel als Hannovers Coach zum vierten Mal eine veränderte Mannschaft hatte aufbieten müssen - sogar eine sehr veränderte Mannschaft, denn angesichts dreier Ausfälle und zweier leistungsbedingter Wechsel hatte Schaaf fünf neue Spieler in seine Startformation eingebaut. Doch die mental belasteten Hannoveraner machten es gut, hielten mit einem flachen 4-1-4-1 die Dortmunder zumeist vom eigenen Tor fern und hätten auf der anderen Seite sogar Tore schießen können, wenn ihnen in der Offensive das mangelnde Selbstbewusstsein nicht so sehr gefehlt hätte.

121 Kilometer liefen die Hannoveraner am Samstagnachmittag und damit sieben Kilometer mehr als die Dortmunder. In punkto Einsatz und Wille waren sie den Schwarz-Gelben sogar voraus, aber das zählt halt nicht. "Sehr gute Leistung - schlechtes Ergebnis", bilanzierte Schaaf und wirkte für den Moment nicht mal pessimistisch. Bloß an der Tabellensituation hat sich am Samstag in Dortmund für die Hannoveraner halt gar nichts geändert.

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