Thomas Konietzko:"Mit dem Betteln aufhören"

Der Kanu-Präsident über Hamburgs Nein zur Olympia-Bewerbung.

Interview von René Hofmann

"Sport in Deutschland ist tot. Jetzt auch offiziell": Mit diesem Tweed fasste Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste sein Entsetzen über das Nein der Hamburger beim Referendum über eine Bewerbung der Stadt um die Sommerspiele 2024 am Sonntag zusammen. 335 638 Wahlberechtigte sprachen sich gegen den Versuch aus, das größte Sportfest der Welt an die Elbe zu holen, die Ablehnungsquote betrug also 51,6 Prozent - ein Wert, der bei vielen Sportlern Sorgen auslöst. Zehnkämpfer Pascal Behrenbruch fragt: "Wenn alle nur nach Fußball, Fußball, Fußball schreien und Leichtathletik, Schwimmen, Turnen an Bedeutung verlieren - wo soll das noch hinführen?" Die Frage stellt sich auch Thomas Konietzko. Seit 2010 ist er Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes, ein Nischensport, in dem die Bundesrepublik bei Olympia oft besonders gut dastand. 2012 in London gewannen die deutschen Kanuten acht Medaillen. Mit dreimal Gold, zweimal Silber und dreimal Bronze waren sie erfolgreicher als alle anderen Nationen.

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