Thiago beim FC Bayern:Zeichen an den Trainer

Thiago Alcantara FC Bayern

Thiago Alcántara, 24, war 2013 als Wunschspieler von Trainer Pep Guardiola zum FC Bayern gewechselt.

(Foto: dpa)

Die Vertragsverlängerung von Thiago Alcántara soll Pep Guardiola weiterhin vom FC Bayern überzeugen. Dazu intensiviert der Klub das Werben um einen 19-jährigen Franzosen von Juventus Turin.

Von Javier Cáceres und Benedikt Warmbrunn

371. Diese Zahl prägt bisher die Karriere des Fußballprofis Thiago Alcántara do Nascimento. Der Spanier war deutscher Meister, spanischer Meister, Champions-League-Sieger, U21-Europameister, aber noch werden all diese Erfolge von einer anderen Zahl übertroffen: 371. Ein Jahr und sechs Tage lang spielte Thiago nicht Fußball, dreimal hatte er sich das Innenband gerissen. Anfang April spielte er wieder für den FC Bayern, für die Mannschaft, zu der er 2013 gewechselt war. Er sollte eine prägende Figur im System von Pep Guardiola werden, der Trainer hatte ihn sich ausdrücklich gewünscht. Thiago spielte auch ein paar sehr feine Pässe, er stellte den zwischenzeitlichen Rekord der meisten Ballkontakte in einer Bundesliga-Partie auf, er traf mit einem Seitfallzieher. Dann kamen die 371 Tage. Geprägt hat der 24-Jährige die Jahre unter Trainer Pep Guardiola daher nicht. Zumindest bisher.

Am Donnerstag nun verbreitete der FC Bayern eine fast schon euphorische Nachricht, die ganz von dem Glauben lebt, dass der Mittelfeldspieler diese prägende Figur noch werden kann. Thiago, stand in der Mitteilung, habe seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis 2019 verlängert. "Wir sind froh, dass Thiago sich dafür entschieden hat, langfristig beim FC Bayern zu bleiben", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, "er ist jung und ein wichtiger Spieler für die Zukunft des Klubs."

In diesem Sommer steht jedoch keine Personalie des FC Bayern für sich allein, verbunden wird sie immer mit der Frage nach der Zukunft Guardiolas. Der Trainer zögert bisher, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern. Dass Thiago sich nun langfristig bindet, ist auch ein Zeichen an den Trainer: Der Klub baut an einer Mannschaft, die wieder die Champions League gewinnen soll - mit dem Fußball, wie ihn sich Guardiola vorstellt.

Diese Kaderplanung könnte noch bis zum Ende der Transferperiode zu konkreten Maßnahmen führen. Nach SZ-Informationen hat der FC Bayern sein Bemühungen um Kingsley Coman von Juventus Turin intensiviert. Der 19-jährige Franzose soll die Möglichkeiten auf den Außenbahnen verbessern - zumal der verletzte Franck Ribéry gerade erst im Kicker geklagt hat: "Die Schmerzen gehen einfach nicht weg." An Coman soll auch Leverkusen interessiert gewesen sein, der U19-Nationalspieler lehnte diesen Wechsel jedoch ab. Juventus, so ist aus Italien zu hören, wäre bereit, Coman für eine Ablösesumme in Höhe von 18 bis 20 Millionen Euro ziehen zu lassen.

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