Nach Wutausbruch des US-Trainers:Klinsmann für Gold-Cup-Finale gesperrt

Gold Cup 2013 semi final

Muss von der Tribüne aus zuschauen: US-Trainer Jürgen Klinsmann.

(Foto: dpa)

Die US-amerikanische Nationalmannschaft muss das Finale des Gold Cups gegen Panama ohne ihren Trainer bestreiten. Usain Bolt läuft seine schnellste Saisonzeit über 100 Meter. Der NBA-Traum von Elias Harris geht doch noch in Erfüllung.

Jürgen Klinsmann, Gold-Cup: US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann ist für das Finale des Gold Cups gesperrt worden. Das teilte der zuständige CONCACAF-Verband einen Tag vor der Partie an diesem Sonntag in Chicago gegen Panama mit. Klinsmann war in der Halbfinalpartie gegen Honduras aus der Coaching Zone verwiesen worden. "Ich habe nur aus Wut den Ball auf den Boden geknallt, weil unser Kapitän zuvor mehrmals brutal gefoult wurde. Die Fernsehbilder zeigen dies auch sehr deutlich", hatte Klinsmann vor der Urteilsentscheidung in einem dpa-Interview erklärt.

Die Disziplinarkommission des Fußball-Kontinentalverbandes wertete Klinsmanns Wutausbruch etwas anders. Klinsmann sei aus dem technischen Bereich verwiesen worden, nachdem er seine abweichende Meinung gegenüber dem Schiedsrichter zum Ausdruck gebracht habe, indem er den Ball in "tätlicher Weise" geworfen habe. Gegen die Entscheidung kann keine Berufung eingelegt werden, hieß es in einer Mitteilung auf der CONCACAF-Homepage. Klinsmann hatte schon vorher bekundet, wie er einen Ausschluss für das Finale finden würde: "Das wäre einfach schade." Wer ihn kenne, wisse, dass er zwar immer engagiert mitgehe, aber nichts gegen Schiedsrichter oder Gegenspieler sage oder mache, betonte der ehemalige Nationalspieler und - Trainer, der als US-Coach vor dem ersten Titelgewinn steht.

Usain Bolt, Diamond League: Weltrekordler Usain Bolt hat beim Diamond League-Meeting in London die 100 Meter in persönlicher Saisonbestzeit sicher gewonnen. Der Jamaikaner setzte sich am Freitagabend im Olympiastadion in 9,85 Sekunden durch, blieb dabei aber über der Bestmarke des US-Dopingsünders Tyson Gay (9,75) für dieses Jahr. Zwei Wochen vor den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau kam Michael Rodgers (USA) in 9,98 Sekunden auf Rang zwei vor Nesta Carter (Jamaika/9,99). Für Bolt war es der erste Auftritt in London nach seinem Dreifach-Triumph im vergangenen Jahr bei den Sommerspielen und sein erster Start nach Bekanntwerden der positiven Proben seiner Sprintrivalen Gay und Asafa Powell (ebenfalls Jamaika) am 14. Juli.

NBA, Elias Harris: Der NBA-Traum von Basketball-Nationalspieler Elias Harris geht in Erfüllung. Der 24-Jährige unterzeichnete einen Zweijahresvertrag bei den Los Angeles Lakers. Das bestätigte Medienberichten zufolge sein Agent Mark Bartelstein. "Ich möchte allen danken, die auf diesem Weg an mich geglaubt und mich unterstützt haben", twitterte Harris selbst: "Nun ist es an der Zeit, noch härter zu arbeiten." Laut Los Angeles Times einigten sich der 16-malige Meister und Harris auf einen Minimum-Gehaltsvertrag. Konkret bekommt der 24-Jährige demnach garantierte 490 180 US-Dollar (369 175 Euro) in seiner ersten Saison.

Ob er letztlich auch in der kommenden Spielzeit in dem Team um den derzeit noch verletzten Kapitän Kobe Bryant auflaufen wird, ist damit aber noch nicht sicher. Das Lakers-Aufgebot soll erst nach den anstehenden Trainingscamps bekanntgegeben werden. Empfohlen hatte sich Harris durch seine Auftritte in der Summer League der nordamerikanischen Profiliga, nachdem er beim Draft nichts berücksichtigt worden war. Harris ist nach Superstar Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks), Tim Ohlbrecht (Philadeplhia 76ers) und Dennis Schröder (Atlanta Hawks) sowie seinem neuen Teamkollegen Chris Kaman aktuell der fünfte Deutsche mit einem NBA-Vertrag.

FC Bayern München: Fußball-Nationalspieler Jerome Boateng hat Uli Hoeneß' mahnenden Worten beigepflichtet. "Wir können selbstbewusst sein, aber Arroganz wäre total fehl am Platz", sagte der Verteidiger des Triple-Siegers FC Bayern München in einem Interview der Bild-Zeitung (Samstag). Das Schwierigste sei es, oben zu bleiben, meinte Boateng, nachdem der deutsche Rekordmeister in der vergangenen Saison praktisch alles abgeräumt hatte. "Wenn man ganz oben ist, kommt die Höhenluft. Von der dürfen wir nicht zu viel einatmen. Die Höhenluft ist unser größter Gegner", hatte Bayerns Präsident Hoeneß zuvor gewarnt. Boateng ist sich aber sicher: "Wir haben nicht die Typen, die zu Zufriedenheit neigen." Die Voraussetzungen für eine weitere große Saison seien da, "aber wir müssen so bescheiden bleiben wie letztes Jahr", forderte Boateng vom "stärksten Bayern-Kader aller Zeiten".

Beachvolleyball: Die deutschen Beachvolleyball-Meisterinnen Katrin Holtwick und Ilka Semmler (Essen) haben das Grand Slam im kalifornischen Long Beach mit einem Sieg und auf dem dritten Platz abgeschlossen. Das an Position sieben gesetzte Duo bezwang im "kleinen Finale" Summer Ross/Emily Day (USA) nach 39 Minuten mit 2:0 (21:18, 25:23). Den Turniererfolg sicherten sich die Brasilianerinnen Talita/Lima. Bei den Männern hatten Markus Böckermann/Mischa Urbatzka (Kiel) als einzige deutsche Paarung die K.o.-Runde erreicht. Im Achtelfinale mussten sich die WM-Neunten allerdings dem topgesetzten US-Duo Casey Patterson/Jacob Gibb mit 0:2 (12:21, 15:21) geschlagen geben.

Golf, Canadian Open: Golf-Profi Marcel Siem ist auch nach der zweiten Runde der Canadian Open in Oakville im Mittelfeld stecken geblieben. Der 33 Jahre alte Ratinger spielte am Freitag (Ortszeit) eine 70er Runde. Siem blieb damit zwei Schläge unter dem Platzstandard. Er liegt mit 141 Gesamtschlägen auf dem geteilten 42. Platz des mit 5,6 Millionen Dollar dotierten Turniers der PGA-Serie. "Jetzt noch die Par 5 ein bisschen besser und ein paar Putts reinmachen. Dann wird es noch was", sagte Siem, der Ende März die Hassan II Trophy in Marokko gewonnen hatte. Die Führung übernahm der Amerikaner Hunter Mahan (131) vor seinen Landsleuten John Merrick (133), der mit zehn unter Par die beste Runde des Tages spielte, und Bubba Watson (135). Indes führt Bernhard Langer auch nach dem zweiten Tag der British Open der Senior-Tour in Southport. Der 55-Jährige Anhausener spielte auf dem Par 70-Platz drei unter Par und liegt gemeinsam mit dem Amerikaner Mark Wiebe auf Rang eins. Beide haben jeweils 135 Schläge für die beiden Runden benötigt. "Es lief ganz gut. Ich habe heute auch besser geputtet", sagte Langer.

Raúl Bobadilla: Der ehemalige Gladbacher Bundesliga-Profi Raúl Bobadilla ist in der Schweiz als Temposünder aufgefallen und vom Meister FC Basel suspendiert worden. Der Fußball-Profi aus Argentinien war zuvor nach Informationen der Tageszeitung Blick mit seinem Wagen in einer 50er-Zone mit 111 km/h erwischt worden. "Es tut mir leid, dass ich durch mein Verhalten Mitmenschen gefährdet habe. Als Fußballprofi habe ich meine Vorbildfunktion gegenüber Kindern und Jugendlichen verletzt und dem Ruf des Klubs Schaden zugefügt. Dafür möchte ich mich entschuldigen", wird der 26-Jährige auf der FCB-Homepage zitiert. Bobadilla erhielt vom Verein eine nicht genannte Strafe, darf vorerst nicht am Training teilnehmen und wurde für das Spiel gegen den FC Lausanne am Samstag aus dem Aufgebot gestrichen. "Ein solches Verhalten können wir nicht tolerieren. Wir erwarten auch abseits des Spielfeldes ein Benehmen, das rot-blauen Charakter zeigt", sagte Klub-Präsident Bernhard Heusler.

Brands unterliegt Hanescu

Tennis, ATP-Tour: Für Daniel Brands hat die Freude über den großen Tennis-Erfolg gegen Roger Federer nicht lange angehalten. Der Bayer scheiterte am Freitag im Viertelfinale des ATP-Turniers in Gstaad mit 3:6, 4:6 am Rumänen Victor Hanescu. Nach dem Verlust des ersten Satzes lief Brands auch im zweiten früh einem Rückstand hinterher und verließ nach 70 Minuten diesmal als Verlierer den Platz. Zuvor vergab Brands noch Breakchancen zum möglichen 5:5-Ausgleich.

Am Donnerstag hatte er noch den unter Rückenschmerzen leidenden Lokalmatador Federer bezwungen. Hanescu steht als 54. in der Weltrangliste direkt vor Brands und feierte seinen bislang einzigen Turniersieg auf der ATP-Tour vor fünf Jahren in Gstaad. Das Sandplatzturnier im Berner Oberland ist mit knapp 470 000 Euro dotiert.

Formel 1, Training in Ungarn: Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel ist auch im zweiten Training zum Großen Preis von Ungarn Bestzeit gefahren. Der Red-Bull-Pilot aus Heppenheim benötigte am Freitagnachmittag auf dem Hungaroring bei Budapest 1:21,264 Minuten. Bei hochsommerlichen Temperaturen um die 30 Grad belegte sein Teamkollege Mark Webber erneut den zweiten Platz. Vor dem Rennen am Sonntag (14 Uhr) fuhr Lotus-Pilot Romain Grosjean (Frankreich/1:21,417) auf den dritten Platz vor dem spanischen WM-Zweiten Fernando Alonso (1:21,426) im Ferrari.

Vettel hatte auch im ersten Training vor dem Australier gelegen. Nico Rosberg wurde hinter dem Briten Lewis Hamilton im zweiten Mercedes Siebter. Force-India-Pilot Adrian Sutil kam auf den zehnten Platz. Nico Hülkenberg erreichte im Sauber Rang 15.

Beachvolleyball, EM: Olympiasieger Julius Brink und die WM-Zweite Britta Büthe haben verletzungsbedingt ihren Start bei der Beachvolleyball-EM in Klagenfurt/Österreich (30. Juli bis 4. August) abgesagt. Der 31 Jahre alte Kölner Brink laboriert immer noch an seiner Oberschenkelverletzung, wegen der der Goldmedaillengewinner von London bereits die Weltmeisterschaft Anfang Juli verpasst hatte. Sein Teamkollege Sebastian Fuchs verzichtet im Gegensatz zu den vergangenen Turnieren auf einen Start mit einem anderen Partner. Für das Duo gehen Lars Flüggen und Alexander Walkenhorst an den Start.

Britta Büthe muss dagegen einer Bauchmuskelverletzung Tribut zollen, die sich die 25-Jährige im WM-Viertelfinale zugezogen hatte. "Wir sind bei der WM das Risiko bewusst eingegangen", sagte Büthe, die sich verstärkt auf die deutschen Meisterschaften Ende August vorbereiten will. Ihre WM-Partnerin Karla Borger tritt in Klagenfurt mit Elena Kiesling an.

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