Tennisspieler Roger Federer:Die nächsten Zwillinge sind da

Lesezeit: 2 min

Die Familie geht vor: Roger Federer. (Foto: dpa)

Roger Federer setzt länger aus, um sich um seine Ehefrau und das zweite Zwillingspärchen zu kümmern. Auch die anderen Großen der Tennisbranche können derzeit nicht unbeschwert ihrem Beruf nachgehen.

Von Gerald Kleffmann

Es waren nur fünf Zeilen, aber sie haben eine große Bedeutung, vor allem für Mirka. Mirka ist die Gattin des Schweizer Tennisprofis Roger Federer, und der ließ am Dienstag seine Fans wissen, dass er seinen Start beim Turnier in Madrid absagen muss. Er wolle "die nächsten aufregenden Wochen" für die Familie da sein. Schließlich stand nach den vier Jahre alten Zwillingen Charlene Riva und Myla Rose wieder Nachwuchs ins Haus, der am Dienstag eintraf - diesmal männliche Zwillinge, Leo und Lenny.

Überraschend ist Federers Rückzug nicht, der 32-Jährige aus Basel, wo er sich nun fit hält und trainiert, hatte eine kleine Auszeit stets angekündigt. Er wird deshalb wohl neben dem Masters-Series-Turnier in Spanien auch das kommende in Rom verpassen. Die sogenannten 1000er-Events sind nach den vier Grand Slams die wichtigsten Turniere der Profitour. Und vielleicht wird Federer sogar die French Open in Paris auslassen.

Federers Pause ist nachvollziehbar, und doch kommt sie ein wenig zur Unzeit, der 17-malige Grand-Slam-Champion hat sich in dieser Saison bislang in bestechender Form präsentiert und kostete die Entwicklung aus. So spielte er erstmals seit langer Zeit wieder im Davis Cup und erreichte mit seinem Freund Stanislas Wawrinka das Halbfinale.

Zum Karriereende von Roger Federer
:Stilist und Gentleman

Wer Tennis mag, muss das Spiel von Roger Federer lieben. Der Schweizer hat alles gewonnen - auch die Herzen der Fans und Ästheten. Seine Karriere in Bildern.

Von Jonas Beckenkamp

Umso gespannter freute sich die Branchengemeinde zuletzt auf all jene Veranstaltungen, bei denen die Großen meldeten. The Big Four - das waren und sind, unabhängig von ihren Ranglistenplätzen, immer noch der Spanier Rafael Nadal (Weltranglisten-1.), der Serbe Novak Djokovic (2.), Federer (4.) und der Schotte Andy Murray (8.). Das Interessante und Verbindende an diesen vier langjährigen Kontrahenten ist, dass jeder für sich neuerdings mit etwas beschäftigt ist, das einen unbeschwerten Blick auf den Beruf verhindert.

Djokovic hadert seit dem 1000er-Turnier in Monte Carlo, wo er im Halbfinale Federer unterlag, mit Handgelenksproblemen. In Madrid wurde er noch ausgelost, wie Federer, doch der 26-Jährige aus Belgrad sagte im letzten Moment ab, weshalb sein ursprünglicher Gegner Paul-Henri Mathieu ein Freilos genießt. Zuvor gab Djokovic bekannt, dass er erstmals Vater werde. "Es ist der Anfang eines neuen Kapitels in meinem Leben, und ich bin sehr froh darüber", sagte er, gab aber auch zu: "Wenn das Baby da ist, wird Tennis nicht mehr die erste Priorität ein."

Nadal wiederum müht sich, sein Spiel endlich zu stabilisieren. Nachdem er die Rückenschmerzen überwunden hat, sucht er die gewohnte Form. Murray fahndet auch, aber anders. Seit ihn Ivan Lendl verlassen hat, wünscht er sich einen neuen guten Trainer, was ihn derart beschäftigt, dass er seine Gedanken dazu via Twitter kundtut. John McEnroe, verkündete er gerade, wäre nach seinem Geschmack. Die Big Four? In Madrid sind sie erst mal nur zu zweit. Und das könnte noch ein bisschen so bleiben.

© SZ vom 07.05.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: