Tennis-WM der Frauen:Kerber beeindruckt Asarenka - und verliert trotzdem

Ein Match auf höchstem Niveau und ein großer Kampf: Angelique Kerber und Victoria Asarenka liefern sich ein spannendes Duell. Die Deutsche vergibt im zweiten Satz zwei Matchbälle. Am Ende profitiert die Weltranglistenerste aus Weißrussland vom kraftraubenden Spiel ihrer Gegnerin - Serena Williams ist schon Richtung Halbfinale unterwegs.

Angelique Kerber

Großer Kampf und beigeisterndes Tennis. Dennoch muss sich Angelique Kerber der Klasse ihrer Gegnerin geschlagen geben.

(Foto: AP)

Nach zwei vergebenen Matchbällen hat Angelique Kerber bei ihrem Masters-Debüt fast keine Chance mehr auf den Einzug ins Halbfinale von Istanbul. Die Weltranglistenfünfte aus Kiel verlor nach dem missglückten Auftakt auch ihr zweites Gruppenspiel nach einer beeindruckenden Leistung mit 7:6 (13:11), 6:7 (2:7), 4:6 gegen die Weltranglistenerste Victoria Asarenka (Weißrussland).

Im zweiten Durchgang konnte die 24-Jährige beim Stand von 5:4 zwei aufeinanderfolgende Matchbälle nicht nutzen. Bereits vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen die Chinesin Li Na am Donnerstag (16.00 Uhr MESZ/Eurosport) kann Kerber aus eigener Kraft nicht mehr den Sprung in die Vorschlussrunde schaffen.

Vor 9000 Zuschauern im Sinan Erdem Dome behielt Kerber im Tiebreak des ersten Satzes kühlen Kopf, wehrte fünf Satzbälle ab und riss die Zuschauer mit spektakulären Punktgewinnen mit. Nach 61 Minuten holte sich die deutsche Nummer eins den Durchgang und streckte erleichtert die Faust nach oben. Noch nie hatte es in der WM-Geschichte einen längeren Tiebreak gegeben.

Einen Tag nach der Zweisatz-Niederlage gegen Olympiasiegerin Serena Williams (USA) wirkte die leicht erkältete Kerber diesmal von Beginn an hochkonzentriert. Unter den Augen ihrer aus Polen angereisten Oma ging die Wimbledon-Halbfinalistin in ihrem 81. Saisonmatch das hohe Tempo von Asarenka mit. Besonders mit ihrer Longline-Vorhand entnervte Kerber die Australian-Open-Siegerin immer wieder.

Asarenka feuerte im zweiten Satz wütend ihren Schläger auf den Boden. Doch Kerber versagten beim Stand von 5:4 und 40:15 die Nerven - danach zeigte Asarenka ihre Klasse. Sie verwandelte nach 3:06 Stunden ihren ersten Matchball. Damit verpasste Kerber die Revanche für die Viertelfinalniederlage gegen die Weißrussin bei den Olympischen Spielen vor knapp drei Monaten.

Williams schlägt Li Na in zwei Sätzen

Serena Williams hatte zuvor durch ein 7:6 (7:2), 6:3 gegen Li Na einen großen Schritt Richtung Halbfinale gemacht. Die US-Open- und Wimbledonsiegerin hatte das Masters 2001 und 2009 gewonnen, sie greift nach ihrem dritten WM-Sieg. Für Petra Kvitova platzte der Traum von der Titelverteidigung am Bosporus dagegen frühzeitig. Die Weltranglistensechste aus Tschechien musste am Tag nach ihrer Auftaktniederlage das Turnier wegen einer Viruserkrankung abbrechen. Für Kvitova rückt Ersatzspielerin Samantha Stosur (Australien) nach.

Unabhängig vom Abschneiden verbucht Kerber die WM-Teilmnahme als großen Erfolg. "Dieses Turnier wird mich auf ein neues und höheres Level bringen. Das ist wichtig für 2013", sagte sie. Kerber hat sich binnen zwölf Monaten im Ranking von Rang 32 auf Platz fünf gespielt.

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