Radwanska erfüllt sich ihren Traum

Agnieszka Radwanska hat sich zur Überraschungs-Weltmeisterin gekrönt und in Singapur den ersten großen Titel ihrer Karriere geholt. Die Weltranglistensechste setzte sich im spannenden Endspiel des WTA-Finals mit 6:2, 4:6, 6:3 gegen die Tschechin Petra Kvitova durch und machte dabei ihrem Spitznamen "La Profesora" wieder alle Ehre. "Ich bin überglücklich", sagte Radwanska mit Tränen in den Augen: "Ich habe heute im richtigen Moment das Richtige gemacht. Dieser Titel bedeutet alles für mich." Die Wimbledon-Finalistin von 2012 agierte quasi fehlerlos, ihr unterliefen insgesamt nur fünf unerzwungene Patzer. Nach 2:05 Stunden verwandelte Radwanska ihren ersten Matchball und kassierte für ihren Coup beim Saisonabschluss-Turnier ein Preisgeld in Höhe von 2,05 Millionen Dollar.

Fünf Williams-Siege

Die WTA-Endspiele seit 2005

2005 Mauresmo - Pierce 5:7, 7:6 (3), 6:4

2006 Henin - Mauresmo 6:4, 6:3

2007 Henin - Scharapowa 5:7, 7:5, 6:3

2008 V. Williams - Zwonarewa 6:7 (5), 6:0, 6:2

2009 S. Williams - V. Williams 6:2, 7:6 (4)

2010 Clijsters - Wozniacki 6:3, 5:7, 6:3

2011 Kvitova - Asarenka 7:5, 4:6, 6:3

2012 S. Williams - Scharapowa 6:4, 6:3

2013 S. Williams - Li Na 2:6, 6:3, 6:0

2014 S. Williams - Halep 6:3, 6:0

2015 Radwanska - Kvitova 6:2, 4:6, 6:3

Die zuletzt vom Pfeifferschen Drüsenfieber geplagte Kvitova, die in der Gruppenphase von Angelique Kerber (Kiel/6) glatt bezwungen worden war, verpasste in Abwesenheit von Titelverteidigerin Serena Williams (USA) ihren vierten großen Triumph. Zweimal hatte die Linkshänderin den Wimbledon-Titel (2011 und 2014) und vor vier Jahren schon einmal das Masters gewonnen. Fan-Liebling Radwanska und Fed-Cup-Gewinnerin Kvitova waren mit jeweils nur einem Sieg aus drei Gruppenspielen etwas glücklich ins Halbfinale eingezogen und hatten dann bis dato unbesiegte Gegnerinnen bezwungen: Radwanska, 26, hatte die aufstrebende Spanierin Garbiñe Muguruza (6:7, 6:3, 7:5) entzaubert. Die ein Jahr jüngere Kvitova verwandelte anschließend gegen die Turnierfavoritin Maria Scharapowa im zweiten Satz einen 1:5- Rückstand in einen 6:3, 7:6 (3)-Sieg.